Neuer Fitnesstrainer
Maximilian Schmierl feilt mit den ERC-Profis an der Kondition für die DEL-Saison

10.08.2024 | Stand 11.08.2024, 12:55 Uhr |

Hohe Ansprüche: Maximilian Schmierl verlangt den Panthern einiges ab. „Ich kann sie richtig schleifen, wenn es sein muss“, sagt der neue Fitnesscoach. Foto: Traub

Der Wintersportler wird im Sommer gemacht, besagt eine goldene Regel. Deshalb schuften die Spieler des ERC Ingolstadt derzeit im Kraftraum der Saturn-Arena, der Fokus in den ersten Wochen der Vorbereitung liegt auf dem Aufbau der nötigen Kondition für die kommende Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Angeleitet werden die Panther dabei von einem neuen Athletiktrainer: Nachdem Maritta Becker den Klub nach zehn Jahren verlassen hat, ist nun Maximilian Schmierl im Trainerstab des ERC.



Der 30-Jährige wechselte von Liga-Konkurrent Iserlohn Roosters nach Ingolstadt und war dort während der Fitnesstests in den vergangenen beiden Wochen gleich voll im Einsatz. Schmierl tritt beim ERC in große Fußstapfen, doch der frische Wind kommt bei den Panthern auch gut an. Der neue Trainer achte sehr auf Details, sei engagiert und motiviert und gehe auf die individuellen Belange ein, berichten die ERC-Profis. „Wenn dir was fehlt, wenn du irgendwas brauchst – er hilft dir sofort“, sagt Verteidiger Leon Hüttl.

Anders als seine Vorgängerin kommt Schmierl nicht vom Eishockey, sondern vom Fußball. Der gebürtige Münchner, der in Finsterau im tiefsten Bayerischen Wald aufgewachsen ist und inzwischen mit seiner Frau in Straubing wohnt, spielte als Torhüter von der U16 bis zur U19 beim TSV 1860, doch Verletzungen im Sprunggelenk, im Knie und an der Schulter zerstörten seinen Traum vom Fußballprofi. „Die Probleme waren dem geschuldet, dass einfach zu wenig Muskulatur da war, um die Gelenke zu schützen. Das hätte man alles vermeiden können, wenn man es im athletischen Bereich anders gemacht hätte“, erzählt Schmierl.

Um andere Sportler vor einem solchen Schicksal zu bewahren, studierte Schmierl in Deggendorf Sportwissenschaften und lehrt nun als Fitnesstrainer die Profis, ihren Körper besser zu verstehen, die Muskulatur gezielt anzusteuern und die „absolute Qualität in der Ausführung der Übungen“ zu erreichen. Die vielen jungen Spieler im Kader des ERC profitieren von Schmierls Erfahrung als Nachwuchsfußballtrainer in Deggendorf. „Er weiß genau, was er will, er spricht die einzelnen Sachen, die er haben möchte, ziemlich klar an, auch bei jedem Einzelnen“, sagt Stürmer Daniel Pietta.

Fokus auf Verletzungsprävention



Natürlich setzt Schmierl angesichts seiner eigenen Vita den Fokus auf Verletzungsprävention. „Ich gebe mein Bestes, damit im Winter zumindest die vermeidbaren Verletzungen auf ein Minimum reduziert sind“, sagt der 30-Jährige. Die Anforderungen sind dabei hoch. „Es sind ja erst ein paar Tage, aber er hat uns bereits ziemlich hart arbeiten lassen“, berichtet Torhüter Michael Garteig. Das Motto des neuen Trainers ist in diesen Tagen bei den Panthern Programm: „Never settle“, bleib niemals stehen, sei niemals zufrieden. „Wenn du dich mit deiner Leistung zufriedengibst, wie soll es dann weitergehen? Es muss immer besser, höher, weiter, schneller werden – bis ans Maximum“, sagt Schmierl, der privat nach seinem Abschied vom Fußball aufs Rad umgestiegen ist. „Wenn ich 60 Zentimeter hochspringe, müssen es beim nächsten Mal 61 Zentimeter sein.“

Dass Schmierl nicht so leicht zufriedenzustellen ist, merkt man auch, wenn man ihn den Fitnesszustand seiner neuen Mannschaft einschätzen lässt. „Es ist alles dabei“, sagt der Coach. Bei einigen fehle es an der Basis, bei anderen Spielern seien nur Kleinigkeiten zu verbessern, manche Panther müssten bei der Beweglichkeit zulegen, andere hätten – teils nach Verletzungen – noch Defizite in Sachen Kraft. „Deswegen ist es gut, dass wir die Fitnesstests haben, denn genau da siehst du solche Sachen“, sagt Schmierl.

Doch bei aller Kritik – Schmierl schätzt die Härte seiner Schützlinge. „Bei den Eishockeyspielern kannst du schon gut ran ans Eisen – im Vergleich zu Fußballspielern, die jammern immer ganz gern“, sagt der neue Coach und lacht. „Die Jungs sind belastbar – das macht am meisten Spaß.“

DK

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