„Die Spieler müssen beweglich wie ein Turner, aber kräftig wie ein Ringer sein“, meint Giovanni Willudda, Athletik-Trainer der Straubing Tigers. Der 40-Jährige geht in seine siebte Saison mit dem DEL-Klub und bringt die Profis in den Sommermonaten zum Schwitzen, damit sie im Winter auf dem Eis abliefern können.
Aktuell wird jeden Tag trainiert, teilweise zwei- bis dreimal. Die Woche beginnt mit Krafttraining für die Beine, am Dienstag folgt der Oberkörper. Anschließend geht es noch aufs Eis und abschließend stehen Läufe oder Fußball auf dem Programm. Der Mittwoch, so Willudda, ist auf Regeneration ausgerichtet, bevor sich am Donnerstag und Freitag das Anfangsprogramm der Woche wiederholt. Am Wochenende ist, anders als während der Saison, frei.
Gio, wie Willudda von seinen Schützlingen genannt wird, weiß um die Anforderungen, die Eishockey an die Profis stellt: „Sie müssen beweglich sein, schnell sein, und Kraft haben.“ Die wichtigste Muskelgruppe für den Athletiktrainer: „Zwischen Kniescheibe und Brustwarze.“ Sowohl ein stabiler Rumpf als auch die Beinmuskulatur, um die Schnelligkeit aufs Eis zu bringen, sind für Willudda die bedeutendsten Aspekte.
Im Fitnessclub mitten in der Straubinger Altstadt ist der Kader recht überschaubar. Die meisten Importspieler befinden sich noch in ihrer Heimat. Dort wird, so Willudda, in Gruppen oder mit eigenen Personaltrainern gearbeitet, bis sich Ende Juli, Anfang August wieder alle Athleten in der Gäubodenstadt einfinden. Er sei jedoch in ständigem Austausch mit ihnen, sagt Willudda.
Aktuell befinden sich die Profis in Trainingswoche sieben, also in der zweiten Trainingsphase. Davon gibt es drei im Jahr, jede umfasst vier Wochen. Während der Fokus zu Beginn vor allem im Grundlagenbereich liege, werde in der zweiten Phase an der Schnelligkeit und Explosivität gearbeitet, erklärt Willudda. In der dritten und letzten Phase werde daran angeknüpft, die Intensität zum Ende jedoch heruntergefahren, damit die Profis frisch in die weitere Vorbereitung inklusive Trainingscamp starten können, so Willudda.
Der 40-Jährige selbst macht jede Einheit mit den Profis mit. Sport sei schon immer ein wichtiger Teil seines Lebens gewesen, stellt er fest. Willuddas Weg zu den Tigers begann als Sportausbilder bei der Bundeswehr und als Personal Trainer in Straubinger Fitnessstudios. Vor einigen Jahren sei dann der sportliche Leiter des DEL-Klubs, Jason Dunham, auf ihn zugekommen und habe gefragt, ob er sich die Arbeit im Profibereich vorstellen könne.
Der Athletik-Trainer, der als Kind schon im Eisstadion am Pulverturm seinen Heimatklub anfeuerte, habe nicht lange überlegen müssen: „Wo muss ich unterschreiben“, sei seine damalige Antwort gewesen. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, freut sich der 40-Jährige, der seit 2018 für den DEL-Klub arbeitet.
Bis zum 6. September haben Giovanni Willudda und das Trainerteam um Head-Coach Tom Pokel noch Zeit, ihre Jungs fit zu machen. Dann steht mit dem Heimspiel in der Champions Hockey League gegen SønderjyskE Vojens aus Dänemark das erste Pflichtspiel der neuen Saison an.
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