Eishockey
DEL: Die Nürnberg Ice Tigers zeigen wieder ihre zwei Gesichter

13.01.2025 |
Christian Rupp

Owen Headrick und die Nürnberg Ice Tigers gaben das Spiel in Iserlohn nach 2:0-Führung aus der Hand. Foto: imago

Die Nürnberg Ice Tigers haben am Wochenende zwei Gesichter gezeigt: Am Sonntag gewannen sie in einer erwachsenen Vorstellung gegen den großen Rivalen Adler Mannheim mit 4:1. Zwei Tage zuvor verloren sie unerwartet und trotz einer 2:0-Führung mit 2:6 bei den Iserlohn Roosters.

Der Sieg gegen die Adler war ein hartes Stück Arbeit für die Ice Tigers: Mannheim ging nach nur 77 Sekunden durch einen Distanzschuss von Offensivverteidiger Leon Gawanke in Führung (2.). Ein Schuss, den Nürnbergs Torwart Leon Hungerecker „gerne zurückbekommen würde“, wie es Trainer Mitch O’Keefe nannte. „Er geht hart mich sich ins Gericht. Vielleicht hat er dieses Gegentor gebraucht, um aufzuwachen, denn danach hat er eine spielentscheidende Parade gezeigt, ohne die die Partie wohl zu Ende gewesen wäre. Wir sind zurückgekommen und haben uns durchgekämpft.“

Kurz nach Beginn des zweiten Drittels glich DEL-Top-Scorer Evan Barratt aus (26.). Doch auch danach waren es die Adler, die spielbestimmend agierten und die Ice Tigers kaum atmen ließen. „Bis ins zweite Drittel wurden alle unsere vier Sturmreihen hinten reingedrückt“, so O’Keefe. „Ehrlicherweise konnten wir kaum einen Pass spielen. Sie waren überall. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir unsere Beine gefunden haben. Bis dahin haben wir die Mitte zugemacht und sind geduldig geblieben.“

Trotz viel Zeit in der Offensivzone entwickelte Mannheim kaum Torgefahr und zahlte dafür schlussendlich einen hohen Preis: Nürnberg übernahm die Kontrolle, das Spiel kippte und Eugen Alanov (39.), Jeremy McKenna (42.) sowie Cole Maier (50.) ließen die Franken auf 4:1 enteilen. Damit endete eine Niederlagen-Serie von drei Spielen. Die Ice Tigers eroberten Rang zehn in der DEL-Tabelle durch diesen Erfolg zurück.

Einen Dreier hätte Nürnberg auch am Freitag in Iserlohn gut zu Gesicht gestanden, doch bei den abstiegsbedrohten Roosters wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. „Expected Goals“, also zu erwartende Tore ist eine relativ neue Statistik, die anhand der Schüsse, Chancen und Spielanteile anzeigen soll, wie viele Tore pro Mannschaft zu erwarten sind. Hier führte Nürnberg mit 5:2, doch das Spiel gewann Iserlohn mit 6:2.

Wohlgemerkt trotz eines 2:0-Vorsprungs für die Ice Tigers, die dank Ryan Stoa (3., im Powerplay) und Josef Eham (6.) eigentlich einen perfekten Start erwischt hatten. In der Folge aber kassierte Hungerecker sechs Gegentore am Stück: Branden Troock (10., im Powerplay), Brandon Gormley (20.), Eric Cornel (29.), Taro Jentzsch (41., 57.) und Tyler Boland (53.) trafen für die Roosters.

„Wir hatten viele Chancen. Manchmal gehen die Pucks aber nicht rein. Auch ihr Torwart (Andreas Jenike, 34 Saves, 94,4 Prozent Fangquote, Anmerkung d. Red.) hat ausgezeichnet gehalten. Er hat das Torhüter-Duell mit Leon gewonnen“, musste O’Keefe anerkennen.