Die Nürnberg Ice Tigers haben am Sonntagabend knapp mit 2:3 n.V. gegen den amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin verloren. Zwar nahmen die Franken einen Punkt mit, waren aber auch nur 52 Sekunden von einem Dreier entfernt.
„Wir sind in jedem Spiel der Underdog und müssen diese Rolle mit Stolz ausfüllen. Das zeigen unsere Jungs, indem sie hart kämpfen, Herz zeigen und beweisen, zu was wir fähig sind. Wenn wir mit Leidenschaft spielen und an uns glauben, dann ist alles möglich“, sagte Ice-Tigers-Trainer Mitch O’Keefe.
Berlin an den Rand der Niederlage gebracht
Mit Berlin hatte Nürnberg das nächste DEL-Top-Team an den Rand einer Niederlage gedrängt. Bis 52 Sekunden vor Schluss führten die Franken mit 2:1 und hatten sich fast zwei Drittel gegen die unermüdlich anrollenden Angriffswellen der Eisbären erfolgreich gewehrt. Dann allerdings fand ausgerechnet Ex-Ice-Tiger Leo Pföderl eine Schussbahn durch den Verkehr vor dem Tor hindurch und glich zum 2:2 aus (60.).
In der Verlängerung hätte sich Nürnberg beinahe belohnt, doch nach einem nicht-geahndeten Beinstellen gegen Owen Headrick buchte Manuel Wiederer den Zusatzzähler aufs Punktekonto des Tabellenzweiten (62.).
Coach O‘Keefe ärgerte sich
„Die Schiedsrichter stecken in der Verlängerung nun mal ihre Pfeifen ein. Das ist auf beiden Seiten so. Es ist, wie es ist. Auch wir hatten unsere Chancen, um zu treffen, haben diese aber nicht genutzt“, ärgerte sich O’Keefe über zwei verlorene Punkte. „Natürlich hätten wir lieber gewonnen. Wir haben so viele gute Dinge gezeigt, hatten eine gute Präsenz vor dem Tor, haben die Mitte abgeriegelt, waren in den Pass- und Schusslinien. Aber so kann es leider laufen, wenn du gegen einen richtig guten Gegner spielst.“
Den besseren Start hatten die Eisbären erwischt, die nach 2:47 Minuten bereits durch Pföderl in Führung gegangen waren. Die Ice Tigers aber drehten das Spiel noch im ersten Drittel dank eines Doppelpacks von Jeremy McKenna. Nürnbergs bester Schütze knipste erst bei angezeigter Strafe mit einem Extra-Angreifer auf dem Eis (10.) und kurz darauf noch einmal im Powerplay (15.).
Ice Tigers überzeugen in Überzahl
Mit einer Erfolgsquote von 27 Prozent stellen die Ice Tigers das zweitbeste Überzahlspiel der Liga. Danach lieferte Nürnberg eine packende Defensivschlacht – wenn auch ohne Happy End. „Spiele wie heute zeigen, was möglich ist, wenn wir uns an den Gameplan halten und einfach arbeiten“, hob O’Keefe das Positive hervor. „Wir hatten sie am Rand einer Niederlage, bis kurz vor Schluss. Dass es dann so ausgeht, ist eine bittere Pille, die wir schlucken müssen. So ist Eishockey manchmal.“
Bereits am Dienstag zog sich Julius Karrer nach einem Check an der Bande einen Bruch des Handgelenks zu. Mittlerweile wurde der Verteidiger operiert und wird wochenlang ausfallen.
Dadurch spülte es das 18-jährige Eigengewächs Max Merkl in die Aufstellung. Der gebürtige Nürnberger spielte am Donnerstag in München (4:3 n.V.) und gegen Berlin unbekümmert auf und macht Lust auf mehr.