„Meisterschaft öffnet schon Türen“
Wie aus des Trainers Radlwunsch bei den Eisbären eine gute Sache wurde

27.09.2024 | Stand 27.09.2024, 7:00 Uhr |

Gute Eisbären-Laune bei der Übergabe: Eisbären-Kapitän Nikola Gajovsky nimmt eines der Räder von Stadler-Verkaufsleiter Recep Sen entgegen. Foto: Christian Brüssel

Am Anfang war der Wunsch von Ville Hämäläinen nach einem Fahrrad. Der finnische Eishockey-Trainer hatte jenseits des Effekts der körperlichen Ertüchtigung schnell erkannt, dass die Regensburger Innenstadt auf zwei Rädern besser erreichbar ist als auf vier. Und weil so manch anderer im Team den Gedanken des Eisbären-Trainers gut fand, wurde der Bedarf schnell größer. Unter dem Strich stand am Ende: Eisbären-Sponsor Zweirad Stadler nahm sich der Sache an und stellte unlängst Fahrräder für das ganze Team.

Damit ist die Angelegenheit nicht beendet. Nach der Saison werden die Räder signiert für die gute Sache versteigert und der Erlös kommt dem Sozialprojekt der Eisbären, der „Arena der Träume“, zugute. „Eine großartige Sache“, fasst Ville Hämäläinen zusammen. „Ich hätte mein Rad ja genauso auch geleast.“ Und Bastian Niedermeier freut sich über eine im Sport nicht alltägliche Sache: „Alle Parteien gehen als Sieger aus der Sache heraus.“

Es sind Geschichten wie diese, die Niedermeier, der zum Dezember 2023 den Bereich Marketing und Sales bei den Eisbären übernommen hat, die Arbeit versüßen. Der 46-jährige ehemalige Torhüter, der vorher ein Fitnessstudio in Bad Gögging aufgebaut und geleitet hatte, hatte einst wie Eisbären-Hauptgesellschafter Christian Volkmer das Goethe-Gymnasium besucht und „vor zwei, drei Jahren“ mal lose seine Dienste angeboten, „wenn Bedarf sein sollte“.

„Ich musste damals ja weg“

Jetzt gefällt ihm, dass er gerade in dieser Phase der Vereinsgeschichte am Aufbau eines stabilen Profi-Standorts mitwirken kann. „Ich musste damals ja weg aus Regensburg, weil wir im Nachwuchs drittklassig waren“, schaut der Mann mit einem DEL-Einsatz für die Kölner Haie (97/98) und Finnland-Aufenthalt vor fast 30 Jahren in Turkku zurück, der später 109 Spiele in der ersten EVR-Mannschaft bis zur zweiten Liga absolvierte und nach dem Konkurs auch am Neuaufbau von der Landes- bis zur Oberliga im Duett mit Jonas Leserer im Torwarteinsatz war.

Inzwischen sind drei Niedermeier-Kinder Jung-Eisbären: Während die beiden älteren Söhne Lenny und Finn in der U 13 und U 11 selbstverständlich das Tor hüten, schlägt Nesthäkchen Noah aus der Art und stürmt in der U 9. „Vergangenes Jahr gab es in der Historie der Niedermeiers nach 40 Jahren das erste Tor zu bejubeln“, berichtet Papa Niedermeier grinsend. Das Witzige: „Wir hatten am Tag zuvor das Feiern geübt. Entsprechend angemessen fiel das Ereignis auf dem Eis aus.“

Partnerwünsche erfüllen

Jetzt ist Bastian Niedermeier für Gewinnung neuer Sponsoren und ihre Pflege zuständig. „Wir nennen das inzwischen Partnerschaften “, sagt er, versucht ständig, die Partnerwünsche zu erfüllen und neue Kontakte herzustellen. Auch dazu weiß er eine Geschichte zu erzählen. Über LinkedIn hatte ihn die Freundschaftsanfrage einer Julia Schindler erreicht. Die 15-Jährige, die sich heuer auch als Christkind in Regensburg bewerben will, mischt in der Softwareentwicklungsfirma EasyLogix ihres Vaters Günther bereits im Marketing mit – und schwupps, entstand eine Zusammenarbeit. „Die Meisterschaft öffnet uns schon Türen“, sagt Niedermeier und freut sich auf weitere Storys dieser Art.

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