Aus einer Überraschung der Eisbären Regensburg ist am Freitagabend in Dresden bei den Eislöwen nichts geworden: Beim Tabellenführer der zweiten Eishockey-Liga setzte es am Ende vor 4412 Zuschauern ohne große Chance ein 1:4 (0:1, 0:1, 1:2), das die Sachsen zu Beginn des letzten Drittels fix machten.
Um wichtige Punkte geht es nun am Sonntag ab 17 Uhr in einer vollen Donau-Arena, wenn die Blue Devils aus Weiden zum Oberpfalz-Derby gastieren werden.
Erstmals seit langem gab es wieder überzählige Spieler bei den Eisbären. Neben den krank und verletzt noch nicht spielfähigen Verteidigern Xaver Tippmann und Andre Bühler, fehlten auch hinten U-21-Verteidiger Moritz Köttstorfer und vorne Matej Giesl im von Trainer Peter Flache aufgebotenen Kader. „Keine Geschenke, klug spielen, Chancen clever nutzen“, hatte er als Maßgabe betrachte, um beim Tabellenführer bestehen, vielleicht sogar wie im ersten Treffen in Sachsen (1:0 nach Penaltyschießen) überraschen zu können.
Die Hausherren, bei denen mit Tariq Hammond und Andrew Yogan zwei Meister-Eisbären der Vorsaison aufliefen und dazu mit Yannick Drews ein gebürtiger Regensburger und einstiger „Eisbär der Saison“ diesmal wieder in der Verteidigung aushelfen musste, starteten mit einem frühen Tor. Verteidiger Oliver Granz bekam so viel Platz eingeräumt, dass er bereits nach 217 Sekunden zum 1:0 traf. Trotzdem gefiel dem Torschützen in der Drittelpause die Bilanz nicht: „Wir machen nicht unser bestes Spiel“, sagte er ins Mikrofon bei Sportdeutschland.tv.
Yogan vergibt Penalty
Schließlich hatte der Titelaspirant bei 13:5 Torschüssen unter anderem einen Penalty vergeben, der den Eislöwen nach einem Stockschlag von Jakob Weber zugesprochen worden war (10:26). Yogan scheiterte am Eisbären-Schlussmann Jonas Neffin, der im Tor stand, auch wenn Eetu Laurikainen ebenfalls erstmals seit seiner Verletzung zumindest wieder im Kader stand.
Im zweiten Abschnitt gelang den Eisbären auch bei der ersten Strafzeit der Partie – gegen Hammond – in Überzahl nicht viel. Dresden vermasselte zwar seine erste dicke Zwei-gegen-eins-Situation noch, in der zweiten aber war Dane Fox dann im Zusammenspiel mit Travis Turnbull zum 2:0 erfolgreich (27:46). Pierre Preto formulierte im Sportdeutschland.tv-Interview klar und deutlich, dass im Schlussdrittel die Bremse zu lösen war. „Wir müssen einfach gezielt und gradlinig spielen. Wir spielen die Scheibe von links nach rechts ohne Sinn.“
Prompt hatte David Morley zum Stadt des Abschlussdrittels das erste Tor gegen Dresden in der regulären Spielzeit in dieser Saison auf dem Schläger, traf aber nur das Gestänge. Und so nahm das Unheil wenig später aus Eisbären-Sicht seinen Lauf: Wie man es aus Eisbärenzeiten kannte, fuhr Yogan im durchs Regensburger Drittel und bediente mit viel Übersicht Bruno Riedl, der keine Mühe hatte ins leere Tor seinen dritten Saisontreffer zu erzielen (41:08).
Kein Geschenk für die Koses
Dazu packten die Hausherren in ihrem ersten Powerplay, als Jakob Weber die Strafbank drücken musste, durch Johan Porsberger 3:44 Minuten später das 4:0 drauf – die Vorentscheidung. Nichts war‘s am 18. Geburtstag mit einem Geschenk für die Kose-Zwillinge Timo und Fabio. Immerhin aber gelang Corey Trivino im Nachschuss 111 Sekunden vor Ende in Überzahl wenigstens noch der Ehrentreffer, an dem auch das Videostudium der Schiedsrichter wegen einer Szene 20 Sekunden davor nichts mehr änderte. Die Eisbären nahmen sogar noch einmal die Torwart vom Eis, aber mehr tat sich nicht mehr.
Statistik: Dresden – Regensburg 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) Dresdner Eislöwen: Schwendener – Hammond, Granz; Uplegger, Riedl; Hessler, Drews; Krüger – Turnbull, LeBlanc, Fox; Porsberger, Andres, Yogan; Sikora, Wahl, Hendreschke; Pischoff, Postel, Schindler
Eisbären Regensburg: Neffin – Gajovsky, Giles; Weber, Schütz; Demetz, Fabio Kose; Mayr – Morley, Trivino, Preto; Liss, Timo Kose, Moser; Ontl, Schmid, Slezak; Schmidt, Grimm, Angaran
Tore: 1:0 (3:37) Granz (Turnbull-LeBlanc), 2:0 (27:46) Fox (Turnbull-Wahl), 3:0 (41:08) Riedl (Yogan), 4:0 (44:52) Porsberger (Andres bei 5-4), 4:1 (58:09) Trivino (Morley-Preto bei 5-4); Besonderes: Yogan scheitert mit Penalty an Neffin (10:26)
Schiedsrichter: Bastian Steingross/Andreas Gawlik. – Zuschauer: 4412. – Strafminuten: Dresden 6 – Regensburg 4