Ende der Auswärtsphase
U 20 der Jung-Eisbären vor Heimserie: Die Kose-Zwillinge interessieren die NHL-Scouts

22.11.2024 | Stand 22.11.2024, 7:00 Uhr |

Wegen Fabio Kose (in Rot/Nummer 20, hier gegen Mannheim mit Marks Jirgensons) und seinem Bruder Timo, der bereits in der DEL 2 aufläuft, geben sich derzeit die Talentescouts aus der großen nordamerikanischen NHL die Klinke in die Hand. Foto: Christian Brüssel

Iserlohn, Krefeld, Berlin, Mannheim: Die anstrengende Reisephase in der Topdivision hat die U 20 der Jung-Eisbären schon hinter sich. „Dass du am Samstag um 17 Uhr spielst und dann am Sonntag um 10 Uhr wieder, das gibt es ja nicht einmal im Profibereich“, sagt U-20-Cheftrainer Peter Flache, der bisher schon sportlicher Leiter im Nachwuchs ist und das seit Mittwoch auch für die Profis ist.

Jetzt folgt erst einmal eine längere Serie an Heimspielen: Von den neun Spielen bis zum 5. Januar geht es nur einmal zwischendrin auf eine Stippvisite nach Ingolstadt, ansonsten wird ausschließlich in der Donau-Arena gespielt. Den Anfang macht dabei das Doppelduell am Samstag (16 Uhr) und Sonntag (11.15 Uhr) gegen den derzeitigen Letzten ESV Kaufbeuren.

Flaches Eishockey-Nachwuchs hatte mit dem Einzug in die Top acht sowieso das Wichtigste der Saison schon geschafft: ein weiteres Jahr Deutsche Nachwuchs-Liga (DNL). „Das haben uns wahrscheinlich nicht viele zugetraut“, sagt Flache. Und auch wenn es zuletzt fünf Niederlagen am Stück gab und am vergangenen Wochenende zwei happige 1:12-Niederlagen in Mannheim („Mit vollem Kader haben wir daheim 4:5 verloren“): „Ich bin bis hierher sehr zufrieden. Das ist eine gute Gruppe.“ In Mannheim hatte auch Lukas Krieger gefehlt. „An ihm haben auch schon Oberligisten Interesse“, berichtet Flache.

Detroit, Chicago, Washington

Besonders aber macht aus seiner Gruppe ein 17-jähriges Zwillingspärchen auf sich aufmerksam und lockt Talentespäher aus Übersee an. Peter Flache berichtet von Vertretern unter anderem aus Detroit, Chicago oder Washington, die begutachten, wie sich Fabio und Timo Kose präsentieren. „Und das finde ich cool so.“

Timo Kose fehlt dem DNL-Nachwuchs inzwischen ja auch, weil er bekanntlich bereits ins DEL-2-Team der Eisbären aufgerückt ist. „Er ist für mich einer der besten, wenn nicht der beste Stürmer in der DNL“, befindet Flache. „Aber für einen Verteidiger ist es schwieriger im Erwachsenenbereich, weil jeder Fehler ein Gegentor ist. So sehe ich das zumindest“, erklärt Flache, warum Fabio Kose dagegen bisher noch nicht in der ersten Mannschaft auftauchte.

Der Ex-Kapitän lobt die Zusammenarbeit von Profis und Nachwuchs, aus dem ja schon vor der Saison mit Matej Giesl und Aleandro Angaran zwei Spieler aufgerückt waren und der mit Torwart Fabio Marx ja auch den dritten Torwart der Profis stellt. „Es haben bestimmt schon zehn U-20-Spieler mittrainiert bei den Profis. Das ist ja auch das Ziel des Programms“, sagt Flache und nennt als Beispiel, dass er bisweilen vormittags bei den Profis als Unterstützung für Cheftrainer Ville Hämäläinen mit aufs Eis geht, während Eisbären-Assistenztrainer Jan Suran dann abends bei der U 20 mithilft. „Und Ville schaut beim Training von oben auf der Tribüne her zu.“

Wieviel Arbeit mehr auf ihn als sportlicher Gesamtleiter zukommt, kann Peter Flache noch nicht einschätzen. „Aber ich bin Regensburger und ein Eisbär und wollte immer im Verein bleiben. Ich freue mich auf das Team“, sagt er mit Blick auf die neue Struktur der Eisbären-Führung. „Unser Geschäftsführer Christian Sommerer ist einer der nettesten Menschen, die ich kenne, jeder mag ihn. Ohne Christian Volkmer gäbe es Eishockey in Regensburg nicht. Und mit Holmi (Peter Holmgren, d. Red.) habe ich noch zusammengespielt.“

„Entwickeln“ bis Februar

Für seine U 20 gilt es derweil, „sich zu entwickeln“ bis zum Ende der Runde am 16. Februar. „Und dass in den Playoffs danach alles möglich ist, weiß man“, sagt Flache.