Von 2:6 auf 6:6 in 116 Sekunden
Spektakel am Eröffnungstag beim Bambiniturnier: Verrücktes Spiel der Jung-Eisbären

02.01.2025 |

Die Jung-Eisbären hatten beim Bambiniturnier gegen die Franzosen aus Evry Viry genug zu jubeln. Foto: Christian Brüssel

Bei Jugendturnieren zu prognostizieren, wer wie gut sein wird, ist manchmal Kaffeesatzleserei. Andererseits ist es beim internationalen Bambiniturnier stets nicht schwer, eine tschechische Mannschaft als Favorit einzustufen. Acht der vergangenen elf Austragungen gewann schließlich ein Team aus Tschechien – und das auch körperlich starke Team des HC Kladno unterstrich am Starttag des 51. Turniers mit 25 Toren und zwei Siegen in zwei Spielen, dass das gut auch diesmal wieder passieren könnte.

Allerdings: Das Spiel des ersten Tages war das Startspiel der Jung-Eisbären in der Trainingshalle. „Normal ist so etwas was fürs letzte Spiel“, schüttelte auch Coach Andy Dörfler mit Blick auf den verrückten Spielverlauf den Kopf. Da lag sein Team doch glatt nach 3:39 Minuten 0:4 und bei Halbzeit der zweimal 20-minütigen Spielzeit mit 0:5 gegen das Team Oberösterreich zurück und hatte auch 153 Sekunden vor Ende noch einen Vier-Tore-Rückstand.

Niederlage nach Penaltys

Binnen 116 Sekunden wurde daraus tatsächlich noch ein 6:6. Auch wenn das Penaltyschießen verloren ging, sicher ein denkwürdiges Spiel. „Am Anfang war jeder Schuss ein Treffer gegen uns. Ich habe zur Pause gesagt, da müssen wir jetzt durch. Die Frage ist nur, was wir daraus machen. Denn am Ende geht es bei so einem Turnier immer darum, dass die Kinder etwas lernen in der Woche und du ihnen etwas mitgeben kannst.“

Was Andy Dörfler auch bei seinen Spielern bemerkte: „Die Emotionen waren enorm: Für die ist dieses Turnier einfach so etwas Besonderes.“ Und weil seine Truppe noch überwiegend jüngeren Jahrgangs ist, während die Österreicher fast ausschließlich mit dem Endjahrgang 2012 besetzt sind, machte sich auch das im direkten Duell eben bemerkbar.

Tore fielen übrigens schon am ersten Tag jede Menge, besonders in der Gruppe A, in der in den vier Startpartien 55 Treffer in der Statistik stehen – und die Franzosen aus Evry Viry alleine 28 hinnehmen mussten. Das tat der Freude bei den vier eigenen erzielten Toren jedoch gar keinen Abbruch.

Jedes Tor ist wie ein Siegtor

Beim zwischenzeitlichen 1:7 gegen die Regensburger – Endstand war ein 3:11 – umarmten sich Torschütze Yopussef Azouigui und sein Vorlagengeber Aymerick Ben Sassis Chenet so massiv, dass man hätte glauben können, es wäre tatsächlich das Siegtor für die Franzosen gewesen.

Vergleichsweise zivilisiert ging es übrigens am Eröffnungstag in der Gruppe B mit den beiden Schweizer Mannschaften aus Basel und Dübendorf, Leipzig/Chemnitz und den Ukrainern aus Bohuslav zu. Dort fielen „nur“ 36 Tore in den vier Partien.