Comeback am Freitag in Crimmitschau
„Ich kann es nicht erwarten“: Für Eisbär Andre Bühler beginnt die Saison erst jetzt

17.11.2023 | Stand 17.11.2023, 18:00 Uhr

Endlich wieder auf dem Eis: Andre Bühler feiert in Crimmitschau sein Saisondebüt. Foto: Christian Brüssel

17 Spiele ist die neue DEL-2-Saison alt und die Eisbären Regensburg haben bislang auf Platz sechs mit ihren 26 Punkten, die halbe-halbe auswärts und zuhause ergattert wurden, erneut besser abgeschnitten, als mancher dachte. Nach der Deutschland-Cup-Pause ruft am Freitag (20Uhr) bei den Eispiraten in Crimmitschau (3., 29 Punkte) und am Sonntag (17 Uhr) im ersten Saisonduell mit den Lausitzer Füchsen aus Weißwasser (10., 24 Punkte) die Saisonfortsetzung.

Selbstverständlich stellt sich bei allen 14 Zweitliga-Klubs: Hat die Pause gut getan oder nicht? Die Eisbären, die mit zwei ärgerlichen Niederlagen zuhause gegen Bietigheim und in Ravensburg leben mussten, dürften auch angesichts der zwei Wochenenden anhaltenden Krankheitswelle eher froh über die Unterbrechung gewesen sein.

Mit Ausnahme von Andre Bühler natürlich: Der 24-jährige Verteidiger, der in der vergangenen Saison schon überzeugte und an der Seite von Tariq Hammond in der Vorbereitung auch diesmal auf einem guten Weg schien, wäre schon am dann aber spielfreien Wochenende nach seinem Schlüsselbeinbruch und den ziemlich genau acht Wochen Pause wieder fit gewesen, musste aber noch einmal in die Warteschleife. „Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten, mit den Jungs wieder auf dem Eis zu stehen“, sagt Bühler.

Ein bisschen mehr Freizeit

Jetzt feiert er in Crimmitschau seinen Saisoneinstand. „Bühli wird spielen“, sagt Trainer Max Kaltenhauser über seinen Schützling, der unfreiwillig wochenlang ein wenig mehr Zeit hatte als die Teamkameraden. „Die Auswärtsspiele fressen viel Zeit.“ Und weil Andre Bühler sich vor allem die ultralangen Fahrten wie nach Krefeld schenkte entstand Gelegenheit „,mal durch die Stadt zu flanieren oder Freund und Familie zu besuchen.“

Und natürlich auch etwas mehr fürs Studium zu tun. Der Mann, der Sport im Lehramt studiert, ist im siebten Semester angelangt. „Ich hoffe, im nächsten Winter oder übernächsten Sommer mein großes Examen machen zu können“, sagt Bühler.

Erst einmal aber steht das Comeback, das erste Saisonspiel im Fokus, der 2018 aus Füssen kam. In Crimmitschau wird er mit seinem 211.Einsatz für die Eisbären, darunter 50 in der DEL 2, mit Jason Miller gleichziehen, auch wenn die Zahl der Skorerpunkte der stürmenden Legende (247) selbstredend ungleich höher liegt als beim verteidigenden Bühler, der aber auch schon als Angreifer aushalf (45). Und die Verteidigung wird gefordert sein. „Wir rechnen uns schon auch etwas aus in Crimmitschau“, sagt Coach Kaltenhauser, „aber das ist natürlich auch die Mannschaft, die die meisten Tore geschossen hat.“

Die meisten Tore der Liga

61 Eispiraten-Treffer standen bisher zu Buche: Selbst die beiden Erstplatzierten Kassel und Kaufbeuren (je 55) können da nicht mithalten. „Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt und hoffen, dass der greift. Crimmitschau steht zurecht da oben und hat einen hochwertig besetzten Kader. Und im Sahnpark ist es sowieso nie einfach“, weiß Kaltenhauser, der selbst ja für Crimmitschau spielte.

Andre Bühler tat in seiner Abwesenheit am Eis vor allem bei Heimspielen ein bisschen Dienst am Team. Hier mal ein Anfeuerungsspruch, da ein paar Handgriffe, um die Betreuer zu entlasten – das ist‘s, was ein verletzter Spieler tun kann. Erst nach siebeneinhalb Wochen durfte er wieder schießen und die für einen Eishockeyspieler so wichtige Schulterregion, die er zuvor sogar beim Schlafen zu schonen hatte („Ich musste wie ein Brett liegen“), voll belasten. Und Bühler ist erstaunt, wie eng die Liga zusammengerückt ist. „Schon vergangene Saison konnte jeder jeden schlagen, aber heuer ist’s der Wahnsinn.“

Crimmitschau hat Bühler im ersten Saisonduell am 3. Oktober, als die Eisbären 2:0 gewannen, „gut gefallen“, den Saison-Erstlingsgegner Weißwasser werde man in den nächsten Tagen per Video erst noch genauer studieren. „Aber es ist nichts, was wir nicht schaffen können“, sagt Bühler. Und endlich, endlich darf er selbst dabei wieder mithelfen.

Eisbären-Infos

Sondertrikot: Gespielt wird am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse mit einem werbefreien Sondertrikot, weil die Sponsoren im Rahmen des internationalen Tags der Toleranz auf eine Präsenz verzichteten. Martin Hyun, CEO der Organisation „Hockey is Diversity“ freut sich, „dass erstmals in der Geschichte ein DEL-2-Profiteam mit Hockey-is-Diversity-Trikots spielt“. Dazu wird es spezielle Pucks geben.

Zuschauer: Auch am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse wird auf alle Fälle ein Drei bei der Zuschauerzahl vorne dran stehen. Das meldeten die Eisbären, die inzwischen die Zahl von 1600 Dauerkarten geknackt haben, schon Anfang der Woche.

Fanzone: Im Fanbereich vor der Donau-Arena wird auf Winter umgestellt. Dort steht künftig ein geräumiges Bierzelt für den Aufenthalt zwei Stunden vor und nach dem Spiel. Umgestellt wird auch auf Christkindlmarktbetrieb, sprich es gibt Glühwein.

Gedenkminute: Beim Heimspiel gegen Weißwasser wird es am Sonntag auch eine Gedenkminute für den im Alter von nur 30 Jahren so plötzlich verstorbenen MZ-Redakteur Sebastian Saradeth geben, dessen Spezialgebiet das Eishockey war.

Kids Day: Am Samstag um 11.30 Uhr ruft der bayerische Eissportverband zum bayernweiten Kids Day. Kinder zwischen vier und zwölf Jahren können ohne Vorkenntnisse beim Eishockey schnuppern und sollten Helm und Handschuhe mitbringen.