Von Ingolstadt nach Bayreuth
Gnyps „Abstieg“ auf Zeit: Neuöttinger Eishockey-Profi verlässt DEL – doch Rückkehr ist schon besiegelt

12.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:42 Uhr

Das Trikot des aktuell DEL-Dritten Ingolstadt tauscht Simon Gnyp (rechts) gegen das von Zweitliga-Schlusslicht Bayreuth. In der nächsten Saison kehrt der Neuöttinger aber ins Oberhaus zurück. −Foto: imago images

Simon Gnyp verlässt den ERC Ingolstadt: Der Tabellendritte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat in dieser Woche den Vertrag mit dem Abwehrspieler in beidseitigem Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der 21-Jährige schließt sich DEL2-Schlusslicht Bayreuth Tigers an und erhält dort ein Arbeitspapier bis zum Ende der laufenden Saison. Eine Rückkehr in die DEL steht aber bereits fest, wie heimatsport.de erfuhr.

Im Sommer 2021 war der Neuöttinger Gnyp von den Kölner Haien an die Donau gewechselt und bestritt für die Panther seitdem 52 Partien in der DEL, in denen er vier Vorlagen beisteuerte. In der aktuellen Spielzeit kam der offensiv ausgerichtete Linksschütze jedoch nur zehnmal für den ERC zum Einsatz, bei Trainer Mark French waren die Dienste des Profis, der sämtliche Nachwuchsnationalmannschaften des DEB durchlaufen hat, kaum gefragt. Stattdessen trug Gnyp über weite Strecken der Runde das Trikot des Ingolstädter Kooperationspartners Ravensburg Towerstars und absolvierte für den Rangvierten 15 Auftritte (vier Assists) in der DEL2.

In Bayreuth frohlocken sie nach Gnyps Unterschrift



„Als es die Möglichkeit gab, Simon bis zum Ende der Saison zu verpflichten, mussten wir nicht lange überlegen. Ich habe letzte Saison viele Spiele von ihm in Ravensburg gesehen, wo er einer der besten Verteidiger war. Er kann Über- und Unterzahl spielen und hat trotz seines jungen Alters einiges an Erfahrung. Mit ihm bekommen wir definitiv Qualität in die Mannschaft“, wird Bayreuths Sportmanager Rainer Schan zitiert.

Der ERC hatte erst am Dienstag die Rückkehr von Verteidiger Niklas Hübner bekanntgegeben. Das 18 Jahre alte Eigengewächs aus Gerolfing hatte in der vergangenen Spielzeit für die Panther sein Profidebüt in der DEL gefeiert und war dann zur U20 des finnischen Meisters Tappara Tampere gewechselt. Dort wurde Hübner nicht glücklich – und kehrte nun nach Ingolstadt zurück.

Gnyp will Eiszeit sammeln – und dann in DEL richtig durchstarten



Ein neues Glück erhofft sich auch Simon Gnyp bei den Tigers. „Es wurden ihm viel Eiszeit und Möglichkeiten versprochen. Bayreuth will unbedingt die Liga halten und sich voll auf die Play-downs konzentrieren“, erklärt sein Vater Rainer Gnyp, der auch als Berater des Youngsters fungiert und den Blitztransfer abgewickelt hat. Für Simon sei es jetzt wichtig, möglichst viel auf dem Eis zu stehen und Bayreuths kanadischer Coach Rich Chernomaz habe ihm „20 bis 30 Minuten Spielzeit pro Partie“ zugesichert, so Rainer Gnyp weiter.

Gnyp senior sieht den Wechsel keinesfalls als Rückschritt in der Karriere seines Juniors. Im Gegenteil: Der „Gnyper“, wie ihn die Kollegen nennen, bekomme jede Menge Spielpraxis und für die neue Saison sei ohnehin die Rückkehr ins deutsche Oberhaus perfekt. Nur bei welchem Verein, darüber hüllen sich die Gnyps noch in Schweigen. Zunächst gilt es jedoch bei Bayreuth zu bestehen. Bereits heute um 20 Uhr läuft der Eishockey-Crack aus der Innstadt, der bis dato 95 Matches in der DEL (1 Tor/6 Assists) im Dress von Köln und Ingolstadt sowie 104 in der DEL2 (8/23) für die jeweiligen Farmteams Bad Nauheim und Ravensburg bestritten hat, im Heimspiel gegen den Tabellenvierten Krefeld Pinguine auf. Ob die neue Nummer13 der Tigers am Freitag, dem 13., gleich einen Sieg feiern kann?

− fa/alp