Saisonauftakt in der DEL2
Erst die Eislöwen, dann die Huskies: Starbulls starten in Dresden – Heimpremiere gegen Hauptrundenmeister

14.09.2023 | Stand 14.09.2023, 18:00 Uhr |

Dresden-Coach Corey Neilson empfängt am Freitag die Starbulls Rosenheim.  − Fotos: imago images

Das Warten hat ein Ende: Die Starbulls Rosenheim beginnen am Freitag, 15. September, mit ihrem Eishockey-Abenteuer in der DEL2. Zum Hauptrundenauftakt à 52 Spiele haben die Kufencracks von der Mangfall gleich mal gut sechs Stunden Busfahrt zu einer gestandenen Unterhaus-Mannschaft, den Dresdner Eislöwen, vor der Brust. Der Puck wird ab 19.30 Uhr zum ersten Mal eingeworfen. Die Heimpremiere im Rofa-Stadion steht dann am Sonntag, 17. September, (17 Uhr) gegen die Kassel Huskies auf dem Programm.

Die Sachsen sind seit der Spielzeit 2008/09 – also 15 Jahre – kontinuierlich in der zweithöchsten Spielklasse vertreten und schafften seitdem dreimal den Sprung ins Halbfinale der Playoffs. In der Ewigen Tabelle der DEL2-Klubs liegen die Blau-Weißen hinter den Ravensburg Towerstars und den Bietigheim Steelers auf Position 3. Mit Andreas Brockmann stand drei Jahre lang ein Oberbayer hinter der Eislöwen-Bande. Der gebürtige Bad Tölzer musste allerdings vor sieben Monaten seinen Hut „aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in der sportlichen Ausrichtung des Teams“ nehmen. Co-Trainer Petteri Kilpivaara führte die Dresdner daraufhin interimsmäßig auf Rang5.

Comeback-Qualitäten im Playoff-Viertelfinale

Im Playoff-Viertelfinale ging’s in der Serie „Best of 7“ gegen den Vierten Krefeld Pinguine. Es entwickelte sich ein absoluter Schlagabtausch, in dem der DEL-Absteiger zunächst drei Duelle für sich entschied und lediglich einen weiteren Erfolg benötigte, um das Semifinale klarzumachen. Doch die Sachsen bewiesen Comeback-Qualitäten und erzwangen tatsächlich die entscheidende siebte Auseinandersetzung. In dieser behielten dann allerdings die Krefelder die Oberhand.

Dresden geht in der kommenden Spielzeit mit einem neuen Headcoach ins Rennen. Corey Neilson war zuletzt in Großbritannien aktiv und fungierte dort als Co-Trainer der Nationalmannschaft. Zuletzt betreute der 47-Jährige die Nottingham Panthers. Der gebürtige Kanadier, der die britische Staatsbürgerschaft besitzt, hatte bereits bei den Lausitzer Füchsen und Kassel Huskies das Sagen und kennt sich somit im deutschen Unterhaus aus. Die Eislöwen setzen auch in diesem Jahr auf ein schwedisches Quartett. Neben den Verteidigern David Suvanto und Simon Karlsson nehmen die Stürmer Johan Porsberger und David Rundqvist die Ausländerpositionen ein. Die Starbulls treffen mit Garret Pruden, der sich das Rosenheimer Jersey in der Saison 2020/21 sieben Mal als Förderlizenzspieler in der Oberliga übergezogen hatte, zudem auf ein bekanntes Gesicht.

Lediglich ein Sieg in der Vorbereitung

Die Vorbereitungspartien, die natürlich wenig Aussagekraft vermitteln, liefen für die Neilson-Crew weniger erfreulich. Bis auf den jüngsten 4:2-Sieg gegen Oberliga-Absteiger Bayreuth Tigers setzte es Niederlagen. Dennoch können es die Sachsen kaum erwarten, dass es endlich losgeht: „Wir freuen uns auf den Saisonstart gegen Rosenheim. Da werden die Karten neu gemischt, und ab jetzt zählt’s. In der Hauptrunde müssen die Siege her“, betont Eislöwen-Angreifer Vincent Hessler. Die letzten direkten Duelle liegen bereits sieben Jahre zurück. In den vier Hauptrundenmatches der Saison 2016/17 waren stets die Sachsen (7:1, 4:3, 3:1, 7:0) als Sieger vom Eis gegangen.

Mit Kassel, das morgen gegen den ESV Kaufbeuren loslegt, gibt am Sonntag kein Geringerer als der Hauptrundenmeister des Vorjahres seine Visitenkarte ab. Die Schützlinge von Headcoach Bo Subr werden auch heuer alles in die Waagschale werfen, um das ersehnte Ziel DEL-Aufstieg zu realisieren. Die Nordhessen stellten in der vergangenen Spielzeit den Siegrekord der Löwen Frankfurt im Unterhaus ein und triumphierten 18 Mal in Folge. Die Schlittenhunde verpassten allerdings den alleinigen Rekord, da die Serie in Freiburg ihr Ende fand. Nichtsdestotrotz legten sie eine beeindruckende Vorrunde hin, ergatterten 131 Zähler aus 52 Spielen und hatten 38 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Ravensburg.

Die Playoffs schrieben daraufhin ihre eigenen Gesetze. Setzte sich die Subr-Truppe im Viertelfinale noch per Sweep (4:0) gegen die Lausitzer Füchse durch, ließ ausgerechnet der hessische Rivale EC Bad Nauheim im Halbfinale alle Kassler Träume platzen und schickte die enttäuschten Huskies samt Anhang vorzeitig in die Sommerpause.

Schlittenhunde bezwingen Erstligisten Wolfsburg und Düsseldorf

Die Vorbereitung auf die Punktspielrunde lief sehr ordentlich, warteten die Huskies doch mit Siegen gegen die höherklassigen Grizzlys Wolfsburg und Düsseldorfer EG auf. Das Team zog allerdings auch bei den Lausitzer Füchsen mit 1:6 deutlich den Kürzeren. In Nordhessen wird Wert auf nordamerikanisches Eishockey gelegt: Mit Steven Seigo, Andrew Bodnarchuk, Joel Lowry und Carson McMillan belegen gleich vier Kanadier die Kontingentstellen.

Rosenheim duellierte sich ebenfalls vor sieben Jahren mit den Nordhessen. Nach vier Hauptrundenbegegnungen hießen die Sieger dreimal Kassel Huskies (4:3, 4:1, 3:0) und einmal Starbulls (3:1). Alles in allem müssen sich die Grün-Weißen um Coach Jari Pasanen auf zwei hochkarätige Gegner einstellen.

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