Da lag der tote Fisch endlich wieder im Wasser: Im ersten Spiel nach Ville Hämäläinen und mit Peter Flache an der Bande drehten die Eisbären beim 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) nach Verlängerung gegen die Eispiraten des ETC Crimmitschau das Spiel im Endspurt, beendeten vor 3892 Zuschauern in der Donau-Arena ihre Negativserie von sechs Niederlagen in Serie und rückten damit auf Platz zehn vor. „Der EVR ist wieder da“, sagen die Fans. Weiter geht es am Freitag in Krefeld.
Peter Flache hatte das Team komplett durcheinandergewirbelt, vor allem in der Offensive. David Morley spielte zum ersten Mal seit dem 1. November wieder, gab sein Comeback an der Seite von Corey Trivino und dem in Reihe eins aufgerückten Pierre Preto. Youngster Timo Kose führte als Mittelstürmer Olle Liss und Ryon Moser. Ontl/Gajovsky/Grimm und Slezak/Divis/Angaran hießen die beiden weiteren Reihen. Für Christoph Schmidt war kein Platz im Eisbären-Team, für das wieder Eetu Laurikainen zwischen den Pfosten stand. Bei den extrem ersatzgeschwächten Gästen, die nur zehn Stürmer auf den Spielberichtsbogen brachten, fehlte mehr als ein halbes Dutzend Spieler, darunter Stützen wie der Schwede Tobias Lindberg, Torhüter Oleg Shilin und der Deutsch-Kanadier Colin Smith.
Effekt auf den Rängen
Auf den Rängen zeigte sich der Effekt des Trainerwechsels sofort: Die Fans unterstützten euphorisch nach Flaches Namensnennung. Das verunsicherte Eisbären-Team aber brauchte, um ins Spiel zu kommen. Eispiraten-Goldhelm Rihards Marenis traf nach 25 Sekunden ans Außennetz und die Führung holten sich die Gäste auch: In Überzahl dauerte es 90 Sekunden, bis Eisbären-Verteidiger Patrick Demetz nach dem Treffer von Vincent Saponari vorzeitig von der Strafbank zurück aufs Eis durfte (16:17).
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Allerdings antworteten die Eisbären flott: Nur 73 Sekunden eroberte Pierre Preto die Scheibe, bediente Corey Trivino und der übernahm mit seinem zehnten Saisontor wieder die alleinige Spitze der teaminternen Regensburger Torschützenliste. Positiv zudem: Seit langem gingen die Eisbären mit einem Schuss-Plus von 12:11 in die Kabine.
Doch auf der Anzeigetafel waren die Oberpfälzer schnell wieder im Minus, weil Marenis nach 204 Sekunden des zweiten Drittels die Gäste im Nachsetzen ein zweites Mal in Führung brachte (23:24). Die Eisbären ließen sich auch diesmal nicht ins Bockshorn jagen: Aleandro Angaran scheiterte am einst im EVR-Nachwuchs spielenden Eispiraten-Goalie Christian Schneider (27.) und Trivino zielte knapp vorbei (30.). Dem vielgescholtenen Morley war es vergönnt, die zweite Regensburger Überzahl ins 2:2 umzumünzen (32:35). Und Preto hätte zehn Sekunden vor Drittelende alleine vor Schneider noch das 3:2 draufpacken können.
Im dritten Drittel drängte sich der Eindruck nach den ersten flotten Minuten, die jedoch ohne Großchancen blieben, der Eindruck auf, dass der Schütze des nächsten Tores der Sieger sein könnte. Eine Demetz-Strafzeit überstanden die Eisbären in Unterzahl. Ryan Moser hatte nach 54:02 Minuten die dickste Gelegenheit des Schlussabschnitts bis dahin, scheiterte aber alleine vor Schneider am Eispiraten-Schlussmann.
Pretos erstes Eisbären-Tor
Und dann gingen die Sachsen ein drittes Mal in Führung, als Saponari nach 55:20 Minuten am Ende eines Spielzugs die Scheibe über die Linie drückte. So lief die Uhr wie so oft gegen die Eisbären Doch mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torwarts gelang 29,4 Sekunden vor Schluss Trivino doch noch das 3:3, das die Verlängerung ermöglichte. Und nach 48 Sekunden der Verlängerung erzielte Pierro Preto das Siegtor – sein erster Treffer im Trikot der Regensburger.
Statistik: Regensburg – Crimmitschau 4:3 n. V. (1:1, 1:1, 1:1, 1:0)Eisbären Regensburg: Laurikainen – Weber, Tippmann; Giles, Demetz; Mayr, Schütz; Köttstorfer – Morley, Trivino, Preto; Liss, Kose, Moser; Ontl, Gajovsky, Grimm; Slezak, Divis, Angaran
Eispiraten Crimmitschau: Schneider – Sacher, Kreutzer; Alexander Schmidt, Bettahar; Vladelchtchikov, Olleff – Saponari, Marenis, Zikmund; Walsh, Shevyrin, Spitzner; Michel, Scalzo, Böttcher; Zap
Tore: 0:1 (16:17) Saponari (Sacher-Zikmund bei 5-4), 1:1 (17:30) Trivino (Preto-Morley), 1:2 (23:24) Marenis (bei 5-4), 2:2 (32:35) Morley (Trivino bei 5-4), 2:3 (55:20) Saponari (Kreutzer-Marenis), 3:3 (59:31) Trivino (Weber-Liss bei 6-5), 4:3 (60:48) Preto (Giles-Liss)
Schiedsrichter: Vladislav Gossmann/Erich Singaitis. – Zuschauer: 3892. – Strafminuten: 6 – 6