Mit Ruhm bekleckert hat sich Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg gegen personell arg gebeutelte Freiburger Wölfe zwar nicht, aber trotzdem hat das Team von Coach Peter Flache mit dem 6:4 (2:0, 1:2, 3:2)-Sieg vor 4471 Zuschauern in der Donau-Arena drei unheimlich wichtige Punkte im Kampf um Rang zehn eingefahren.
Im Vergleich zur knappen Niederlage am Freitagabend gegen Crimmitschau rotierte Peter Flache, der denselben Kader wie am Freitag zur Verfügung hatte, vor lediglich in Reihe zwei und drei etwas durch. Zudem gab Goalie Eetu Laurikainen sein Comeback zwischen den Pfosten. Weit weniger positiv sah da die Lage bei den Gästen aus. Die Freiburger waren mit lediglich fünf Verteidigern und neun Angreifern – darunter die Ex-Eisbären Tomas Schwamberger und Petr Heider – nach Regensburg gereist.
Das Spiel, vor dessen Beginn Eisbären-Stürmer Richard Divis, der seine Spielerkarriere vor zwei Wochen offiziell beendet hatte, offiziell auf dem Eis verabschiedet wurde, begann mit einer Abtastphase der beiden Teams, ehe Freiburg auf einmal die erste dicke Chance der Partie hatte. Nach Scheibenverlust der Regensburger war der blitzschnelle Tomas Schwamberger nicht aufzuhalten und lief allein auf Laurikainen zu, der jedoch Sieger blieb – Glück für die Eisbären. Diese nutzten dann die erste große Chance zur Führung und hatten auch dabei das nötige Quäntchen Glück.
Doppeltes Glück
Beim Schussversuch von der Mittellinie traf Freiburgs Alexander De Los Rios die Scheibe nicht richtig und sein Schläger ging dabei zu Bruch. Pierre Preto luchste dem wehrlosen Schwaiger den Puck ab und blieb vor Goalie Fabian Hegmann cool (5:15). Wirklich Auftrieb gab die Führung den Regensburgern aber nicht. Immer wieder luden sie die Freiburger mit Unkonzentriertheiten zu Großchancen ein und konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, der einige Großchancen, so etwa auch von Tomas Schwamberger – wohlgemerkt in Überzahl der Regensburger – verhinderte. Mit eiskalter Effizienz legten die Regensburger dann aber nach. David Morley bediente Corey Trivino, der sich mit dem 2:0 an seinem Geburtstag selbst beschenkte (11:28) und seinem Team einen vermeintlich mehr Sicherheit gebenden Zwei-Tore-Vorsprung verschaffte.
Zwei Tore in einer Minute
Vermeintlich, denn im zweiten Drittel reichte den Gästen aus dem Breisgau eine Minute, um zum Ausgleich zu kommen. Zunächst traf Yannik Burghart zum Anschluss (22:33), der sträflich frei vor Laurikainen auftauchen konnte, Sebastian Streu legte nach 23:35 Minuten nach. Dass die Aufmerksamkeit der Eisbären in dieser Situation eher auf dem gleichzeitig stattfindenden Faustkampf zwischen Patrick Demetz und Calvin Pokorny lag als auf dem Verteidigen der Situation, passte irgendwie zum teils schludrigen Auftritt an diesem Abend.
Doch Regensburg konnte sich einmal mehr auf Pierre Preto verlassen, der seine Mannschaft im Powerplay mit einem Geschoss in den Winkel wieder in Führung brachte (25:57). Es war das dritte Tor innerhalb von knapp dreieinhalb Minuten. Mit einer Glanztat verhinderte Fabian Wegmann dann das 4:2 durch David Morley, aber auch sein Gegenüber Laurikainen blieb weiter beschäftigt und verhinderte mit einem Beinreflex nur Sekunden vor Drittelende den erneuten Ausgleich.
Krimi bis zum Schluss
Das letzte Drittel verkam dann noch einmal zur Nervenprobe für die Regensburger. Timo Kose traf zwar schnell zum 4:2 (42:14), doch auch das reichte nicht, um die beherzt und durchaus hart kämpfenden Freiburger zu brechen. Schon eine Minute später traf Tomas Schwamberger zum Anschluss. Der Ex-Regensburger scheiterte im Eins-gegen-eins zunächst noch an Laurikainen, nutzte dessen Schoner dann aber von hinter dem Tor als Bande und traf so zum 4:3 (43:28). Kurz darauf hätte Nikolas Linsenmaier sogar das 4:4 erzielen können, doch wieder war Laurikainen auf dem Posten. Selbst das schön erzielte 5:3 von David Morley, der die Scheibe aus der Luft kontrollierte und Hegmann überwand, taugte drei Minuten vor Schluss noch nicht zur Vorentscheidung (56:53), da Sameli Ventelä Freiburg wieder heranbrachte (58:26). Erst das 6:4 von Corey Trivino 27 Sekunden vor Schluss ins leere Tor erlöste die Regensburger.
Statistik:
Regensburg – Freiburg 6:4 (2:0, 1:2, 3:2)
Eisbären Regensburg: Laurikainen – Weber, Kose; Bühler, Giles; Demetz, Mayr; Köttstorfer – Morley, Trivino, Preto; Liss, Kose, Ontl; Moser, Schmid, Slezak; Schmidt, Grimm, Giesl
Freiburger Wölfe: Hegmann – Schwaiger, De Los Rios; Pokorny, Ventelä; Heider – Burghart, O‘Donnell, Miller; Linsenmaier, Streu, Elo; Saakyan, Schwamberger, Hafenrichter
Tore: 1:0 (5:15) Preto, 2:0 (11:28) Trivino (Morley-Weber), 2:1 (22:33) Burghart (Schwamberger-Schwaiger), 2:2 (23:35) Streu (Linsenmaier),3:2 (25:57) Preto , 4:2 (42:14) Kose (Ontl-Liss), 4:3 (43:28) Schwamberger (bei 4-5), 5:3 (56:53) Morley (Ontl-Weber), 5:4 (58:26) Ventelä (Saakyan-Elo), 6:4 (59:33) Trivino (Empty Net)
Schiedsrichter: Markus Schütz/ Achim Moosberger. – Zuschauer: 4471. – Strafminuten: Regensburg 4+5 (23:35) – Freiburg 8+5 (23:35)