Die Faktenlage bei den Eisbären zu bewerten, ist simpel: Nach noch nicht ganz einem Saisondrittel stünde heute mit Platz zehn unter dem Strich der Klassenerhalt in der DEL 2. Nichts mehr, aber auch nichts weniger wurde als Ziel ausgerufen.
Das mag blöd klingen für einen Meister, ist aber angesichts der vielen Fügungen, die zum Titel führten, nur angebracht.
Genauso nüchtern ist festzustellen: Von einem dauerhaften Top-sechs-Team oder mehr ist Eishockey-Regensburg ohne solche Fügungen weit entfernt. Kassel, Krefeld, Ravensburg oder Dresden, die momentan vorne stehen, haben Vorsprung und Möglichkeiten, die die Eisbären nicht haben.
Die Eisbären-Verantwortlichen basteln an einem Eishockey-Standort, wie er nie stabiler war. Und sie schwimmen bisweilen gegen den Strom: Die einstigen Langzeit-Verträge wurden zum Beispiel kritisch beäugt, auch an Max Kaltenhauser wurde gekratzt, als er noch nicht den Status des Wundertrainers hatte wie nach der unendlichen Erfolgsgeschichte. Untätig sind die Eisbären auch jetzt im Hintergrund nicht, auch wenn sie nicht alles an die große Glocke hängen oder Verheißungen und Versprechungen machen.
Seit Jahren aber stimmen die Taten. Und zu so einem Saisonzeitpunkt haben sich so manche arg in der Kritik stehende Zielscheiben wie Trainer und manche Spieler sehr wohl noch Chancen verdient: Ruhe und Geduld waren nämlich das Pfund, mit dem sich die Eisbären zu ihrer Sensationsmeisterschaft wucherten – und zu den Erfolgen davor.
Es gibt keine Garantie, dass das wieder das Erfolgsrezept ist – wie nie im Sport. Aber fiele die Faktenlage mit Platz zehn am 2. März 2025 so aus wie heute, wäre sie simpel zu bewerten: Mit einem vierten DEL-2-Jahr in Folge wäre alles wunderbar.