Fire-Pleite beim Schlusslicht: Machen die Pfiffe die Spieler fertig?

07.01.2013 | Stand 07.01.2013, 11:20 Uhr

Am Boden: Sandro Agricola, Torwart von Deggendorf Fire, ist derzeit nicht zu beneiden, seine Vorderleute lassen ihn ein ums andere Mal im Stich.  − Foto: Rappel

Siebte Niederlage in Folge, frustrierte Fans, nervöse Spieler: Die Lage bei Deggendorf Fire ist angespannt, am Sonntagabend kassierten die Donaustädter die 7. Niederlage in Folge. Nach dem blamablen 1:7 vom Freitag zu Hause gegen Klostersee reichte es beim Tabellenletzten in Schweinfurt auch nicht zum Sieg, mit 4:5 verlor die Mannschaft von Trainer Edi Uvira in Unterfranken − der bisherige Tiefpunkt.

Dabei ging Fire mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ins Schlussdrittel, dort ging dem Team nach den Toren von Martin Schweiger, Nic Sochatsky (2) und Christian Neuert wieder die Puste aus. Der Ausgleich 17 Sekunden vor Ende der Partie war somit nur eine Frage der Zeit, zumal Fire die letzten zweieinhalb Minuten aufgrund Strafzeiten in doppelter Unterzahl spielen musste.

In der Verlängerung fielen keine weiteren Tore, so dass es ins Penaltyschießen ging. Dabei traf bei Deggendorf nur Schembri, während bei Schweinfurt Nemirowski und Stähle Treffer für ihre Farben markieren konnten; 5:4 für die Mighty Dogs, Fire erneut kalt geduscht.

Aber woran liegt es, dass es bei Fire einfach nicht mehr laufen will − nach der erstaunlichen Siegesserie im Herbst? Trainer Uvira gab am Freitagabend nach dem 1:7 eine Antwort: Er fordert neue Spieler. "Ich habe momentan einfach zu wenig Spieler", wies er auf die Verletzten-Misere hin. Benjamin Frank, Markus Ruderer, Dominik Retzer fehlen dem Bandenchef verletzungsbedingt, die Juniorenspieler Marius und Manuel Wiederer, Peter Stern oder Leopold Polonius erhalten aber trotzdem nur Kurzeinsätze.

Oder liegt es vielleicht am Ende an den Fans, die durch ihre Pfiffe die Mannschaft emotional vollends blockieren? Uvira meint dazu: "Ich kann die Zuschauer verstehen, weil wir im letzten Drittel nichts gezeigt haben. Trotzdem macht das die Spieler fertig."

Druck aus dem Kessel lässt unterdessen DSC-Chef Manfred Heidel: Auch die siebte Niederlage ist für ihn kein Grund, in blinden Aktionismus zu verfallen. Heidel vertraut seinen Spielern und auch Trainer Edi Uvira, pocht aber gleichzeitig darauf, den "Deggendorfer Weg" nicht aus den Augen zu verlieren. Der sieht vor (nachzulesen auf der Fire-Homepage), "dass man auch in der Besetzung der eigenen Mannschaft konsequent auf eigene Talente setzt, diese fördert und auch anderen jungen Spielern die Möglichkeit bietet, sich in Deggendorf weiter zu entwickeln". − mis/ben/rr

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