Am Freitag Spiel eins gegen Hannover
"Härtester Gegner ist Corona": DSC-Sportdirektor Greilinger über Chaos vor Playoffs und seinen Ausfall

16.03.2022 | Stand 19.09.2023, 3:05 Uhr

Ungewisse Playoff-Zukunft: Sportdirektor Thomas Greilinger muss beim Deggendorfer SC wenige Tage vor dem Start in die entscheidende Saisonphase einen Corona-Ausbruch managen. −Foto: Roland Rappel

Corona-Chaos, Umbruch, Trainerwechsel. Der Deggendorfer SC hat eine turbulente Hauptrunde in der Eishockey-Oberliga Süd hinter sich. Vor dem Playoff-Start gegen die Hannover Indians am Freitag (20 Uhr) spricht der spielende Sportdirektor Thomas Greilinger (40) über die sportlichen Aussichten und die angespannte Infektionslage.

Herr Greilinger, die Ausfallliste ist lang beim DSC. Ein Großteil der Mannschaft sowie das komplette Trainerteam waren zuletzt in Quarantäne. Sie haben deswegen den Verband ersucht, das erste Playoffspiel auf Samstag zu verschieben, um einen weiteren Tag zu gewinnen – erfolglos. Wie groß ist Ihr Optimismus, dass in Hannover eine schlagkräftige Truppe auf dem Eis stehen kann?
Greilinger: Dass alle bis dahin zurückkehren, kann ich mir nicht vorstellen. Nur weil ein Spieler nicht mehr in Quarantäne ist, heißt es ja nicht, dass er gleich wieder spielen kann. Das hängt dann von den ärztlichen Untersuchungen ab und deren Ergebnis kannst du überhaupt nicht abschätzen. Manche dürfen gleich zurück aufs Eis, die anderen bekommen drei Wochen Sportverbot. Bei einigen Spielern haben wir das Problem, dass sie schon zwei oder drei Wochen raus sind aus dem Trainingsbetrieb. Da ist auch fraglich, in welcher körperlichen Verfassung sie sind. Ein paar Spieler sind gerade zurückgekehrt aufs Eis. Da hat man schon gesehen, dass noch ein bisschen Nachholbedarf da ist.

Durch die vielen Ausfälle haben einige junge und unerfahrene Akteure Einsatzzeiten bekommen...
Greilinger: ...und die haben das richtig gut gemacht! Gegen Landsberg haben wir gewonnen, in Lindau waren wir kurz davor, Höchstadt war etwas schwieriger. Aber es war wichtig, dass die Jungen ihre Einsätze bekommen und in einen Spielrhythmus kommen. Die Ergebnisse sind zweitrangig.

Die coronabedingte Ungewissheit zieht sich durch die Saison. Selbst am Spieltag ist nicht hundertprozentig klar, ob die angesetzte Partie stattfindet. Wie schwer war und ist es, den Fokus hochzuhalten?
Greilinger: Extrem schwer. Es hängt ja nicht nur von dir selbst ab, sondern auch von Gegner. Du wachst am Freitagmorgen auf und weißt nicht, ob du abends spielst. Alles kann sich innerhalb von ein, zwei Stunden drehen. Das ist nervig, nicht nur für uns, sondern auch für die Fans, den ganzen Verein. Du musst Sachen für den Kiosk einkaufen, die kannst du dann im schlechtesten Fall wegwerfen. Jeder hofft, dass in der nächsten Saison wieder alles normal wird.

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