Am Dienstag in Regensburg
Terminhatz in Playoff-Form: Deggendorfer SC scheint rechtzeitig in Topform zu kommen

15.02.2022 | Stand 19.09.2023, 3:04 Uhr

Erst ein Duell gab es in dieser Saison zwischen Deggendorf und Regensburg – es endete 4:2 für den DSC. −Foto: Rappel

Max Kaltenhauser ist Olympia-Fan, aber das Eishockey-Turnier im Zeichen der fünf Ringe läuft an ihm vorbei. Zu vollgepackt ist der Terminkalender der Regensburger Eisbären, als dass ihr Chefcoach die Muße hätte, sich den Übertragungen aus Peking zu widmen. Am Dienstag (20 Uhr) geht die Terminhatz mit dem vierten Spiel innerhalb von sieben Tagen weiter, wenn der alte Donau-Rivale Deggendorfer SC in der Donau-Arena gastiert.

Beim DSC ist die Lage kaum anders, im Zwei- bis Drei-Tages-Rhythmus rauschen die Oberliga-Teams derzeit durch den Spielplan. Viele coronabedingte Ausfälle in den vergangenen Monaten bescheren den Akteuren eine Terminhatz zum Ende der Hauptrunde (letzter Spieltag am 6. März). Auch wenn beschlossen ist, dass diese Saison erneut mit der Quotientenregel abgerechnet wird, versuchen die Klubs, so viele Spiele wie möglich zu absolvieren – als Härtetest für die Playoffs und für wichtige Zuschauereinnahmen.

Mit jeweils 60 Punkten belegen die Eisbären und der DSC aktuell die Ränge vier und fünf im Klassement der Oberliga Süd – und wären damit Gegner in der ersten Playoff-Runde. Doch dieses Bild trügt noch etwas, die Niederbayern haben bereits 35 Partien ausgetragen – und damit sieben mehr als die Oberpfälzer, die ihre Corona-Zwangspause am vergangenen Mittwoch mit dem 5:2-Heimsieg gegen Füssen beendet hatten. Es folgten die Niederlagen in den Topspielen gegen das Spitzenduo aus Weiden (2:3) und Memmingen (1:3). Kaltenhauser schwankt in der Beurteilung zwischen Verärgerung und Genugtuung: "Natürlich sind wir wütend, weil wir in beiden Spielen etwas mitnehmen hätten können. Andererseits stimmt mich sehr positiv, dass wir gegen die wahrscheinlich besten Teams der Liga auch gewinnen hätten können, obwohl wir noch nicht in Topform waren. Das zeigt mir, dass wir für die entscheidenden Aufgaben gerüstet sind."

Beim DSC dürfte man gar nicht so glücklich darüber sein, dass die entscheidenden Wochen dieser Saison erst in gut einem Monat beginnen. Mit fünf Siegen aus den vergangenen sechs Partien zeigt sich das Team von Trainer Jiri Ehrenberger in Topform. Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass die Mannschaft konstant ihre Leistungen aufs Eis bringt.

"Wir hatten einen Riesenumbruch vor der Saison mit rund 20 neuen Spielern. Das braucht einfach seine Zeit", sagte Sportdirektor Thomas Greilinger am Rande des 5:1-Heimsieges gegen den EV Füssen am Sonntagabend.

Der DSC hat früh seinen Trainer gewechselt, Chris Heid musste nach durchwachsenem Saisonstart im November gehen, unter Routinier Ehrenberger stellte sich nicht gleich der große Erfolg ein. Stattdessen wechselten die Niederbayern munter ihre Kontingentspieler durch. Doch all das scheint sich pünktlich zur heißen Phase auszuzahlen. In Chayne Matheson, im Januar von Nord-Oberligist Diez-Limburg gekommen, hat Greilinger einen Glücksgriff getätigt (15 Scorerpunkte in acht Partien). "Es war ja klar, dass nicht jeder sofort einschlägt", sagt Greilinger. "Man sieht aber jetzt, dass inzwischen jeder das System des Trainers spielen kann. Jetzt ruft der Großteil die Leistung ab, die wir erwartet haben."

Auch Eisbären-Coach Kaltenhauser ist gewarnt: "Deggendorf sollte mit diesem Kader nicht so weit hinten platziert sein. Vor Saisonbeginn hätte wohl jeder die Mannschaft in den Top drei erwartet", sagt Kaltenhauser, warnt aber gleichzeitig: "Das Team scheint sich gefangen zu haben, hat jetzt einen guten Lauf."

Der könnte für Regensburg zur Unzeit kommen. Da Duell ist der Auftakt zu niederbayerisch-oberpfälzischen Festtagen. Schon am Freitag (20 Uhr) kommen die Eisbären an die Trat, am 25. Februar fährt dann der DSC wieder donauaufwärts. Blickt man auf die Tabellenkonstellation könnte das nicht die letzte Auswärtsfahrt nach Regensburg bleiben.

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