Vereine beschließen Modusänderung
Zehn statt acht Teams: Meisterrunde in den Eishockey-Landesligen wird erweitert

11.01.2022 | Stand 19.09.2023, 3:03 Uhr

Anweisungen für die Meisterrunde? Trainer Benoit Doucet (rechts), im Gespräch mit Laurens Ober, führt die "Crocodiles" aller Voraussicht nach in die erste Landesliga-Meisterrunde seit über zehn Jahren. −Foto: Kaiser

In einer weiteren Online-Tagung haben die 20 bayerischen Eishockey-Landesligisten am Montagabend über die weitere Planung für die laufende Saison beraten – und beschlossen: Die Meisterrunde wird um zwei Mannschaften auf insgesamt zehn Teams erweitert, Auf- und Absteiger soll es in jedem Fall geben, wie Frank Butz, Eishockey-Obmann beim Bayerischen Eissportverband (BEV) der PNP gestern bestätigte.

Bis einschließlich 23. Januar werden die restlichen Hauptrundenspiele ausgetragen, dann wird die Spielzeit in den Playoffs und -downs (Einfachrunden) fortgesetzt. Die jeweils fünf besten Mannschaften der Landesligen 1 und 2 qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde, die Teams der Plätze 6 bis 10 kämpfen gegen den Abstieg. Gespielt wird jeweils gruppenintern, das heißt die fünf Teams der Gruppe 1 treffen erneut auf die Mannschaften aus ihrer Liga und werden nicht mit den Vereinen aus Gruppe 2 vermischt. Dazu wurde kontrovers diskutiert, wie Frank Butz berichtet. "Die Entscheidung wurde aber mit deutlicher Mehrheit getroffen und lässt mehr Spielraum für Nachholspiele unter der Woche", ergänzt der Obmann

Je nach Lage, die sich durch die Einschränkungen der Pandemie ergibt, werden anschließend die beiden Aufsteiger entweder in Playoffs (Halbfinale, Finale) ermittelt oder – sofern nicht weitergespielt werden kann/darf – die Sieger der beiden Aufstiegsgruppen qualifizieren sich direkt für die Bayernliga im nächsten Winter. Zwei Teams müssen in die Bezirksliga absteigen.

Bereits für die Meisterrunde qualifiziert sind die "Isar Rats" aus Dingolfing. Beste Chancen haben der EV Moosburg, ESC Haßfurt, EV Pegnitz und der ESV Waldkirchen. In der Landesliga Gruppe 2 stehen bereits alle Playoffteilnehmer fest: Wanderers Gemering, SC Reichersbeuern, ESV Burgau 2000, EV Fürstenfeldbruck und ERC Lechbruck.

Für die Waldkirchener "Crocodiles" wäre es die erste Teilnahme an der Landesliga-Meisterrunde seit über zehn Jahren. Bereits am kommenden Wochenende können die Waldkirchner das Ticket für die Playoffs endgültig lösen. Dann soll neben dem Heimspiel gegen Trostberg (Sonntag, 17.30 Uhr) das Nachholspiel gegen Haßfurt (Samstag, 18.30 Uhr) stattfinden, wie der Verein am Dienstag ankündigte.

Doch nicht bei allen Vereinen kommt die Modusänderung gut an. Für Johannes Käsmaier ist sie ein "schlechter Witz". Der Abteilungsleiter des TSV Trostberg war einer der Vereinsvertreter, die dagegen stimmten, weil es sportlich keinen Sinn mache, wenig attraktiv sei und speziell seinen Verein benachteilige. "Die Zuschauer sehen also wieder dieselben Gegner wie in der Vorrunde", kritisiert Käsmaier. Die Neuerung, dass nun auch noch die Vorrunden-Fünften der beiden Zehnerstaffeln um den Aufstieg spielen dürfen, ist für die aussichtsreich platzierten Alzstädter nur ein schwacher Trost.

"Für uns ist es eine Farce", sagt Chiefs-Chef Käsmaier. "Wir haben uns auf die Gegner aus der anderen Gruppe gefreut. Dadurch hätten wir in der Abstiegsrunde das Derby gegen Bad Aibling und insgesamt deutlich kürzere Auswärtsfahrten." Doch die geballt im Allgäu und in Franken angesiedelten Clubs hätten sich gegen eine Verzahnung ausgesprochen, auch weil sie dadurch kürzere Wege haben.

Keine genaue Auskunft konnte der BEV-Obmann gestern Abend zur Frage geben, ob nun, wo die Vereine auf dieselben Gegner treffen, Punkte aus der Vorrunde in die Abstiegs- bzw. Aufstiegsrunde mitgenommen werden. "Das wussten am Ende der Tagung auch die Vereinsfunktionäre nicht genau", schildert Johannes Käsmaier die etwas undurchsichtige Beschlusslage. "Für uns wäre es natürlich bitter, wenn wir nach der guten Vorrunde in der Abstiegsrunde wieder bei null anfangen müssten", sagt der Abteilungsleiter, dessen Mannschaft sich als aktuell Tabellenfünfter aber auch noch Hoffnungen auf einen Platz in der Meisterrunde machen kann.

"Ich kann den Ärger von zum Beispiel Trostberg voll verstehen", sagt Frank Butz. "Aber die Entscheidung wurde mit deutlicher Mehrheit der Vereine getroffen." Die Spielabsagen würden nicht weniger. Man appelliere an die Vereine, dass sie bei positiven Schnelltests ab sofort diese mit PCR-Tests bestätigen, ansonsten drohe ein Nichtantritt und eine Wertung für den Gegner. "Wir wollen die Saison so lange wie möglich spielen und so aussagekräftig wie möglich beenden."