PNP hat nachgefragt
Geisterspiele? Nicht überall – wo in Bayern doch Zuschauer beim Sport zugelassen sind

04.12.2021 | Stand 18.09.2023, 22:26 Uhr

In der Passauer EisArena dürfen auch weiterhin Zuschauer die Heimspiele der Black Hawks sehen. −Foto: Michael Sigl

Eine gute Nachricht für Sportvereine und ihre Fans, zumindest für einige. Einen Tag nachdem die Bayerische Staatsregierung Geisterspiele im Freistaat anordnete, dürfen bei bestimmten Sportveranstaltungen doch weiterhin Zuschauer zugelassen werden. Das bestätigte das Innenministerium auf PNP-Anfrage.

So können die Passau Black Hawks (Eishockey Oberliga Süd) oder der EV Dingolfing (Eishockey Landesliga) ihre nächsten Heimspiele vor Fans austragen, wie beide Vereine inzwischen auch kommunizierten. Maximal zu 25 Prozent dürfen nach der 2G-Plus-Regelung die Stadien ausgelastet sein, in der Marco-Sturm-Eishalle können 625 Zuschauer am Sonntagabend (Bully 18 Uhr) das Heimspiel der "Isar Rats" gegen Freising verfolgen. In der Passauer EisArena sind bei der Partie gegen den SC Riessersee (18.30 Uhr) 375 Fans erlaubt.

In der Fußball-Bundesliga bleiben die bayerische Stadien dagegen ab Samstag und bis Jahresende leer. Der FC Augsburg muss in der 30660 Zuschauer fassenden Arena vor komplett leeren Rängen spielen. Gleiches gilt etwa für die Volleyballerinnen von NawaRo Straubing und der Roten Raben Vilsbiburg. Warum? Weil der Ministerrat am Freitag beschlossen hat: "Zu großen überregionalen Sportveranstaltungen, insb. den Spielen der Bundesligen, sind keine Zuschauer zugelassen ("Geisterspiele"). Ausgenommen sind die für den Wettkampf- oder Trainingsbetrieb sowie für die mediale Berichterstattung erforderlichen Personen, wenn sie die für 2G plus üblichen Zulassungsvoraussetzungen erfüllen."

Keine Fans beim Eishockey in Landshut und Straubing

Auf PNP-Anfrage klärt die Pressestelle des Bayerischen Innenministeriums am Samstag auf, wo dennoch Zuschauer nach Rücksprache mit den örtlichen Behörden möglich sind: Bei Sportveranstaltungen aus Ligen in denen nur bayerische Mannschaften aufeinandertreffen. Das Gesundheitsministerium hat nämlich folgende grundsätzliche Auslegung der Anordnung von Geisterspielen festgelegt: "Als groß gelten Sportveranstaltungen, an denen unter den Maßgaben der 15. BayIfSMV in der Regel mehr als 500 Zuschauer teilnehmen könnten. Überregional sind Sportveranstaltungen von Wettbewerben und Ligen, in denen bayerische Mannschaften oder bayerische Sportler (auch) gegen außerbayerische Mannschaften oder Sportler antreten. Solange in der entsprechenden Liga auch außerbayerische Mannschaften teilnehmen, gilt auch die Begegnung zweier bayerischer Mannschaften (Derby) als überregional."

Das heißt konkret am Beispiel Eishockey: In der Oberliga Süd mit seinen zwölf bayerischen Vereinen dürfen weiterhin Fans im Stadion sein, in den bundesweiten Ligen (DEL und DEL2) nicht.