Allianz der bayerischen Profi-Klubs
Tigers, Brose & Co fordern volle Hallen-Auslastung mit 3G – notfalls auch per Klage

27.08.2021 | Stand 27.08.2021, 15:39 Uhr

−Symbolfoto: Stefan Ritzinger

Kurz vor dem Saisonstart haben mehrere bayerische Profivereine aus dem Hallensport – darunter die Straubing Tigers und der EV Landshut – die Landesregierung scharf kritisiert und eine Vollauslastung ihrer Hallen unter Einhaltung der sogenannten 3G-Regeln gefordert.

Die Interessengemeinschaft "Indoor-Teamsport-Bayern" verlangte von der Landesspitze Änderungen an der geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und beklagte eine Benachteiligung gegenüber Hallenclubs aus den anderen 15 Bundesländern.

"Wenn man den Hallen-Profisport eliminieren will, dann kann man so weitermachen", ätzte der Präsident des Handball-Erstligisten HC Erlangen, Carsten Bissel, am Freitag in Nürnberg in Richtung Landesspitze. "Das gibt"s nur in Bayern", schimpfte Bissel mit Blick auf andere Regelungen in allen anderen Bundesländern. "Wer sich das ausgedacht hat, weiß ich nicht." Noch wolle man die berechtigten Interessen auf politischem Wege durchsetzen – doch auch eine Klage steht als letztes Mittel im Raum. "Wir wollen jetzt hier nicht mit einer Klage wedeln, das ist nicht unser Stil", so Bissel. Aber es liege auf der Hand, "diese Ungleichbehandlung auch juristisch zu hinterfragen."

Neidvoll können Beispiele aus Nordrhein-Westfalen dienen. Dort gibt es zum Beispiel bei der Düsseldorfer EG den limitierenden Zuschauer-Faktor des Mindestabstands nicht, am Sitzplatz ist das Tragen einer FFP2-Maske nicht nötig - und dann ist auch der Ausschank von Alkohol in der Halle erlaubt. Maximal 6700 Fans können dann in der Arena für Stimmung sorgen. In Köln seien sogar mehr als 10 000 Fans in der Lanxess-Arena möglich, 8000 bei den Adler Mannheim.

"Die wirtschaftlichen Folgen sind extrem. Es ist für viele, viele Vereine in Bayern existenzbedrohend. Da muss gehandelt werden", sagte der Geschäftsführer des Eishockey-Erstligisten Nürnberg Ice Tigers, Wolfgang Gastner, am Freitagmittag in Nürnberg. Die in Bayern gültige Corona-Maßnahmenverordnung sei eine "schallende Ohrfeige, ein Schlag ins Gesicht", da die Vereine nur wenige Fans in ihre Hallen lassen dürften. Zu der bayerischen Interessengemeinschaft zählen 16 Profivereine aus dem Eishockey, Basketball und Handball. Münchner Clubs sind nicht darunter.

Zu den Unterstützern der Initiative gehört auch der Eishockey-Erstligist Straubing Tigers, der im Nachgang der Online-Pressekonferenz die drei wichtigsten Forderungen, formulierte:
- Der Wegfall jeglicher Abstandsregeln
- Die Erlaubnis zur Nutzung der Stehplätze
- Keine Maskenpflicht am Platz.

− dpa/ws