Oberligist im Check
Black Hawks ziehen Bilanz: Wenn Zuschüsse fließen, stimmt’s auch finanziell

07.04.2021 | Stand 25.10.2023, 11:00 Uhr

Mit ihm kam die Wende – Liam Blackburn verlieh den Passau Black Hawks Flügel. Zur neuen Saison spielt der Angreifer für den Deggendorfer SC. −Foto: Mike Sigl

Andernorts fliegt der Puck noch übers Eis, bei Oberliga-Aufsteiger EHF Passau Black Hawks ist jedoch schon Schicht im Schacht. Doch deren Vorsitzender zieht nach der Spielrunde in der dritthöchsten deutschen Eishockey-Liga keineswegs eine negative Bilanz für das eigene Top-Team. Im Gegenteil: "Wir haben eine sehr, sehr ordentliche Saison gespielt", sagt Christian Eder.

Und auch wenn an den Wochenenden keine Fans in die EisArena pilgern durften, sieht es laut Eder finanziell gut aus. Die Corona-Saison reißt nach den Worten ihres Vorsitzenden kein Loch in die Kasse der Habichte – "wenn die Zuschüsse vom Staat fließen". Offen ist noch ein Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich, aber Eder ist überaus optimistisch, dass nach dem offiziellen Ende der Saison alle Gelder die Black Hawks erreichen.

DAS SPORTLICHE

35 Spiele absolvierte der Aufsteiger in der Oberliga Süd, durch neun Siege, 24 Niederlagen, je einen Overtime-Sieg und eine -Niederlage belegte er am Ende mit 30 Punkten Rang 12 in einer Liga mit 13 Teams. Dabei mussten sich alle Fans zunächst um ihre Mannschaft sorgen: In den ersten acht Partien gelang der Mannschaft von Trainer Ales Kreuzer nichts Zählbares, teilweise waren die Passauer chancenlos. Aufwind unter ihre schweren Flügel bekamen die Passauer durch Liam Blackburn (jetzt Deggendorfer SC). Den Kanadier entdeckten sie beim Bayernligisten ERSC Amberg, der in seiner Klasse wegen Corona nicht spielen durfte. "Ein Glücksfall", sagt Eder. Und mit dem 24-Jährigen gelang die Wende – die Black Hawks waren in der Liga angekommen.

DIE FINANZEN

Leere Oberliga-Stadien, keine Einnahmen durch Tickets, Bratwurst oder Bier – die Oberliga-Vereine gehen im Corona-Jahr einen steinigen Weg. Sie durften sich trotzdem über ein wohlfeiles Zubrot freuen: Neben den staatlichen Hilfen klingelte es in den Kassen, weil die Fans ihren Lieblingen im Internet die Treue hielten und via SpradeTV die Spiele live verfolgten. Und weil auch die Black Hawks gerne geklickt wurden, durfte sich auch der Passauer Kassier freuen. "Das lief erstaunlich gut", sagt Christian Eder. Natürlich könnten diese Einnahmen den Saison-Etat nur stützen, finanzieren kann man eine Eishockey-Oberliga-Truppe durch diese Gelder natürlich nicht. "Alles steht und fällt mit den staatlichen Hilfen", sagt denn auch der Vorsitzende, der noch mit einem erklecklichen Zuschuss aus der "Profisport-Hilfe" rechnet. Nach Ende der Saison soll das Geld auf dem Konto sein, "wir wissen von den anderen Vereinen, dass die Zuschüsse unkompliziert fließen, schließlich ist der Topf gut gefüllt", sagt Eder.

DER AUSBLICK

"Uns war wichtig zu zeigen, dass wir die Oberliga sowohl sportlich als auch wirtschaftlich stemmen können", blickt Eder noch zurück. "Wenn das Thema ,Corona‘ erledigt ist, bin ich mir sicher, dass wir auch wirtschaftlich das Oberliga-Niveau halten können. Wir haben unglaublich treue Partner und auch im diesem Bereich schon einige ,Neuzugänge‘ für die neue Saison." Für den Vorsitzenden steht indes fest, dass in der Saison 21/22 wieder Fans in der EisArena ihren Spaß haben werden. "Das hält der Sport ja sonst nicht durch", sagt Eder. "Aber vielleicht müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben."

Die ausführliche Bilanz lesen Sie nach kostenloser Anmeldung hier unter PNP Plus. Im Heimatsport der Passauer Neuen Presse (Ausgabe A) wurde der Artikel bereits am Dienstag, 6. April veröffentlicht.