"Das Bestmögliche versuchen"
Sie trifft und siegt: Burgkirchnerin Kerstin Spielberger als deutsche Meisterin zur WM

20.03.2021 | Stand 25.10.2023, 10:38 Uhr

150 Spiele hat Kerstin Spielberger (25) bislang im National-Trikot absolviert. Vom 6. bis 16. Mai will die Burgkirchnerin mit ihren Kolleginnen bei der WM in Kanada "das Bestmögliche" versuchen. −F.: imago images

Sie trifft und trifft – ob in der Nationalmannschaft oder für den ESC Planegg in der Bundesliga der Frauen: Stürmerin Kerstin Spielberger legt eine außergewöhnliche Karriere im Eishockey hin.

Sie sorgt mit ihren Toren seit Jahren dafür, dass so manche Partien zu Spielberger-Festspielen avancieren. Nebenbei sammelt die 25 Jahre alte Burgkirchnerin mit dem Verein aus dem Würmtal Titel.

Kerstin Spielberger wurde im zarten Alter von vier Jahren mit dem Eishockey-Virus infiziert – von ihrem Vater Reinhard und ihrem Bruder Manuel, die beide beim SV Gendorf Burgkirchen dem Puck nachjagten. Ihre Familie schleppte die kleine Kerstin einfach mit in die Keltenhalle, wo sie ihre ersten Schritte auf dem Eis machte und schnell ihr Talent zeigte. "Ich konnte das anscheinend auch ganz gut", sagt sie heute über ihre Anfänge in diesem Sport, an dem sie die Schnelligkeit schätzt und die Tatsache, "dass das nicht jede macht". Bei den Alztalern durchlief Kerstin Spielberger die männlichen Nachwuchsmannschaften. Als die Keltenhalle geschlossen wurde, wechselte sie noch kurz zum EHC Waldkraiburg, ab 2012 dann zum EHC Klostersee, wo Auftritte in der Schüler- und Jugend-Bundesliga folgten. Bei der Frauen-WM 2012 debütierte sie im Alter von 16 Jahren – als jüngste deutsche Spielerin in einem Frauen-Nationalteam auf dieser Ebene. Mittlerweile hat sie stattliche 150 Einsätze im schwarz-rot-goldenen Dress bestritten – inklusive die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi, wo der DEB-Auswahl der 7. Rang gelang. Der jüngste Coup gelang der 1,67m kleinen Stürmerin am vergangenen Wochenende. Da durfte sie mit Planegg den achten deutschen Titel für den Rekordmeister der Frauen-Bundesliga (DFEL) bejubeln. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte einmal mehr Kerstin Spielberger, die mit 20 Toren und 16 Assists in 24 Partien Viertbeste der Scorerwertung dieser Bundesliga-Saison war. Im Final-Four kamen dann noch einmal zwei Treffer hinzu – im Endspiel.

"Jede Deutsche Meisterschaft ist besonders, diese war wegen der Corona-Beschränkungen jedoch ganz besonders", erklärt die Spielerin mit der Trikotnummer19. "Besonders" dürfte auch das nächste Highlight für Kerstin Spielberger werden: Vom 6. bis 16. Mai findet die WM in Kanada statt. Die DEB-Vertretung startet in der nächsten Woche im Bundesleistungszentrum in Füssen die Vorbereitung. "Wir werden das Bestmögliche versuchen. Von einer Medaille träumt man natürlich immer", sagt die Goalgetterin von der Alz vor ihrer bereits zehnten WM.