DSC lässt wieder Fans ins Eisstadion, aber nicht aus Haut und Haar – Heimspielmarathon geht gegen Füssen weiter

08.01.2021 | Stand 18.09.2023, 22:19 Uhr

Topstar Thomas Greilinger (Abbild links) und Andrew Schembri stehen Modell für die Pappkamerad-Aktion des Deggendorfer SC. −Foto: DSC

Als erster Verein aus dem Landkreis lässt der Deggendorfer SC wieder Fans ins Stadion. Allerdings nicht aus Haut und Haar, sondern aus Pappe.

Seit kurzem können eingefleischte Fans des Eishockey-Oberligisten im Online-Shop Pappaufsteller erwerben, welche dann von einer ansässigen Druckerei mit dem eigenen Konterfei versehen und vom Verein auf den Tribünen drapiert werden. Sobald die Saison zuende ist, werden die Aufsteller an die Käufer:innen ausgehändigt, inklusive Autogramm des Wunschspielers – als "persönliches Andenken an eine kuriose Saison", wirbt der DSC.

Die Idee ist nicht neu: Der DEL2-Klub EV Landshut hatte zuerst Teddybären angeboten und war dann auf Pappaufsteller gewechselt. Erstligist Straubing Tigers zog unter dem Slogan "Hockey Hero" (übersetzt: Hockey-Held) nach.

Alle Vereine verfolgen dabei dasselbe Ziel: die fehlenden Einnahmen aus dem Ticketing, dem Kioskverkauf und dem Fanshop-Shopping vor Ort abzufedern. Der DSC versuchte dies bereits mit sogenannten Treue-Tickets. Der Bund unterstützt den Profisport (ab 3. Liga/ 1. und 2. Fußball-Bundesliga ausgenommen) außerdem mit Corona-Hilfen: Dabei werden den Klubs bis zu 80 Prozent der nun fehlenden Zuschauereinnahmen ersetzt. Dabei wird für Eishockey-Klubs der Zeitraum April 2019 zur Berechnung herangezogen. Üblicherweise finden in dieser Jahreszeit die Play-Offs statt, welche die meisten Fans anlocken. Der DSC hatte vor der Saison zudem knapp 800 Dauerkarten verkauft. Zutritt zum Stadion bekamen deren Besitzer bislang nur einmal. Ihnen bietet der DSC stattdessen freien Zugang zu den Live-Übertragungen auf SpradeTV.

Seit dem Testspiel gegen den EV Landshut (2:9) am 18. Oktober hat also kein Fan mehr einen Fuß ins Eisstadion an der Trat gesetzt. Dieser Zustand dauert womöglich noch über die gesamte Saison hinweg an. Damit die gähnende Leere aber nicht zu sehr auf die Stimmung schlägt, kommt jetzt die Papp-Armee – sofern die Fans mitziehen.

Noch ohne Papp-Fans auskommen muss der DSC am Freitagabend beim dritten Heimspiel binnen sechs Tagen gegen den EV Füssen (20 Uhr / Sprade TV). Nach dem 6:5 Penalty-Sieg gegen Rosenheim wollen die Mannen von Trainer Henry Thom nachlegen.

Für den EV Füssen ist die bisherige Saison in der Oberliga Süd geprägt von Höhen und Tiefen. Mit 22 Punkten nach 21 Spielen steht der EVF aktuell auf dem siebten Platz in der verzerrten Tabelle der Oberliga Süd. Nach zwei Siegen über den HC Landsberg und die Blue Devils Weiden Mitte Dezember musste das Team von Trainer Andreas Becherer zuletzt fünf Niederlagen in Folge einstecken.

− red