Tigers zu oft in der Kühlbox: Straubing kassiert bei der 2:5-Niederlage in Schwenningen vier Powerplay-Tore

04.01.2021 | Stand 04.01.2021, 22:00 Uhr

Musste sogar gleich zweimal kurz hintereinander auf die Strafbank: Der Straubinger Jeremy Williams kassierte beim Gastspiel der Tigers in Schwenningen zwei Zeitstrafen im 2. Drittel, die Hausherren nutzten dies zum vorentscheidenden 3:1. −Foto: Stefan Ritzinger

Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele: Getreu diesem Eishockey-Motto haben die Straubing Tigers am Montagabend ihre Partie bei den Schwenninger Wild Wings mit 2:5 (2:0, 1:1, 2:1) verloren. Allein 28 Minuten verbrachten Spieler der Niederbayern in der Kühlbox – und die Schwarzwälder nutzten dies gnadenlos aus, trafen viermal in Überzahl. Und das letztlich spielentscheidende 5:2 markierte Andreas Thuresson sogar in Unterzahl.

Nicht verschwiegen werden soll, dass auch die Gastgeber 28 Minuten Strafzeit kassierten, die Tigers waren in numerischer Überzahl auf dem Eis jedoch deutlich zahnloser als die Gastgeber. Immerhin: Auch die beiden Tigers-Treffer fielen in Überzahl.

Nach dem Sieg gegen Ingolstadt hatte sich das Team von Trainer Tom Pokel für das Auswärtsmatch in Schwenningen viel vorgenommen – doch nach siebeneinhalb Minuten und fünf Zwei-Minuten-Strafen (!) lagen die Tigers schon mit zwei Treffern in Rückstand, ein denkbar ungünstiger Auftakt. Beim 2:0 für die Wild Wings blieb es bis zur ersten Pause in einem keineswegs unfairen oder überhartem DEL-Spiel.

Im zweiten Abschnitt blieb’s zunächst ruhiger, doch dann musste Marius Möchel auf die Strafbank – und schon klingelte es wieder. Diesmal allerdings für Straubing, denn Andreas Eder vollendete mit einem strammen Schuss ins obere Eck, Anschlusstreffer.

Doch die Hoffnungen der Gäste währten nur kurz, Troy Bourke stellte in Minute 37 den alten Abstand wieder her. Zuvor hatte sich Jeremy Williams mit zwei Strafzeiten kurz hintereinander unschön in Szene gesetzt. Von der Strafbank herunter fuhr der Tiger den gegnerischen Goalie Joacim Eriksson um – und marschierte gleich wieder in die Kühlbox. Die Hausherren nutzten dies zum 3:1, mit diesem Ergebnis ging’s zum zweiten Mal in die Umkleide.

Im Schlussabschnitt begann alles wieder einmal mit Straubinger Besuchen auf der Strafbank, erst verließ Chasen Balisy das Eis, dann Michael Connolly. Und just drei Sekunden, nach dem Balisy wieder die Spielfläche betrat, musste Tigers-Goalie Sebastian Vogl wieder hinter sich greifen. 4:1, das Spiel schien entschieden, doch die Pokel-Truppe machte noch mal Dampf. Und wurde belohnt: Antoine Laganière schloss eine schnelle Pass-Kombination zum 4:2 (49:21) erfolgreich ab. Natürlich in Überzahl.

Die Tigers drückten auf den Anschluss, hatten sogar die Möglichkeit, ein Powerplay zu nutzen. Doch der Schuss ging diesmal nach hinten los, Thuresson machte mit dem 5:2 den Deckel drauf. Pokel versuchte in den letzten Minuten noch einmal alles, holte 2:15 Minuten vor Schluss Goalie Vogl vom Eis, doch es nutzte alles nichts mehr.

Viel Zeit zum Nachdenken und Wunden lecken haben die Tigers indes nicht, schon am Mittwoch geht’s für sie in der DEL weiter. Zu Gast am Pulverturm sind ab 20.30 Uhr die Augsburger Panther – und dabei sollte zumindest ein Motto gelten: die Strafbank diesmal bitte so oft es geht meiden.

− mis

Schwenninger Wild Wings – Straubing Tigers 5:2 (2:0, 1:1, 2:1) - Tore: 1:0 Bourke (2:58), 2:0 Spink (7:26), 2:1 Eder (28:13), 3:1 Bourke (36:25), 4:1 Spink (46:22), 4:2 Laganiere (49:21), 5:2 Thuresson (51:42). Zuschauer: keine. Strafminuten: Schwenningen 28 / Straubing 28.