Er stand länger in der Kritik
Beben beim Deutschen Eishockey-Bund: Verband entfernt Sportdirektor Schaidnagel

10.12.2020 | Stand 18.09.2023, 22:18 Uhr

Stefan Schaidnagel ist nicht länger Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes. −Foto: dpa

Beben im deutschen Eishockey: Stefan Schaidnagel ist nicht länger Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes. Der 39-Jährige aus Immenstadt im Allgäu stand immer wieder in der Kritik, dem Eishockey-Fachmann wurde von verschiedenen Seiten ein zu rauer Umgangston vorgeworfen. Die Zusammenarbeit endet offiziell zum 30. April 2021, Schaidnagel soll angeblich schon länger krankgeschrieben gewesen sein. Schaidnagel ist ab sofort freigestellt.

"Die Trennung erfolgt aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Personalführung des Verbandes, unter denen eine weitere Zusammenarbeit nicht zielführend fortgeführt werden kann. Daher haben beide Parteien eine einvernehmliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses vereinbart", schreibt DEB-Pressesprecher Ruben Stark in einer Mail an die Medien. Die Bereiche Verwaltung und Sport sollen nun wieder getrennt werden. Zeitnah soll die Stelle "eines Generalsekretärs/Geschäftsstellenleiters" ausgeschrieben werden: Der DEB sucht offenbar einen Mann.

Schaidnagel hatte 2015 als Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung beim DEB begonnen, um die vom DEB-Präsidium entwickelte Vision "Powerplay 26" umzusetzen. Ab 2017 fungierte Schaidnagel dann als Sportdirektor, ab 2019 in Generalverantwortung. "In dieser Zeit hat Schaidnagel verdienstvolle Arbeit für den Eishockey-Spitzenverband geleistet", heißt es in der Pressemitteilung.

Schaidnagel war nach SID-Informationen immer wieder mit DEB-Präsident Franz Reindl (66) aufgrund unterschiedlicher Auffassungen aneinander geraten. Vor allem seine Kritik in Richtung der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und die öffentlich geäußerte Forderung nach einer deutlichen Reduzierung des Ausländerkontingents waren auf Widerspruch gestoßen.

Interimsweise übernimmt Frauen-Bundestrainer Christian Künast (49). Künast (49) erhält Unterstützung von Bundestrainer Toni Söderholm und Karl Schwarzenbrunner, dem Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung. Diese Lösung hat zunächst Bestand bis zum Ende der Saison 2020/21.

− sid