Aufwind schon wieder dahin: Deggendorfer SC kassiert kräftige Abreibung von Memmingen

29.11.2020 | Stand 18.09.2023, 22:18 Uhr

Ratlos nach dem 1:6 gegen Memmingen: Raphael Fössinger (l.) und Rene Röthke. −Foto: Roland Rappel

Rückschlag für den Deggendorfer SC: Nach einem knotenlösenden Derbysieg gegen Passau (4:1) und einem überzeugenden Auftritt in Garmisch (4:1) verpasste man am gestrigen Abend bei der 1:6-Heimniederlage gegen die Memmingen Indians den dritten Sieg in Serie in der Eishockey-Oberliga Süd. Das geht auch so in Ordnung, weil beim DSC offensiv wenig zusammenlief.

Die erste Minute verrät den Plan der Gäste: den DSC mit schierer Power zu überrennen und einzuengen. Raphael Fössinger muss schon nach wenigen Minuten zwei Mega-Saves zeigen, um Deggendorf vor einem Rückstand zu bewahren. Beim dritten guten Abschluss der Indianer ist er aber machtlos: Marc Hofmann, ein ständiger Unruheherd, legt ab für Jannik Herm, der – vergessen von der DSC-Defensive – recht unbedrängt zum 1:0 einschießen kann (4.). In der Folge spielt der DSC zweimal erfolgloses Powerplay und verschlechtert die Statistik weiter. Sieben Sekunden vor Schluss zeigt Fössinger nochmals einen starken Reflex, mit 0:1 geht’s in die Kabinen.

Weil René Röthke sich wegen Spielverzögerung kurz vor dem Gong noch zwei Minuten abholte, startet der DSC in Unterzahl ins zweite Drittel. Memmingen kommt mit der gleichen Intensität aus der Kabine wie zu Beginn und lässt es krachen: Philipp de Paly trifft im Powerplay (22.), Hofmann bei Gleichzahl (24.). Spätestens hier zeigt sich, dass Deggendorf mit der Memminger Gedankenschnelligkeit und Intensität nicht mithalten kann, zumindest an diesem Abend. Der DSC hat dann fast zehn Minuten seine Ruhe, offensiv bringt man weiter wenig zustande. Marvin Schmid und Leon Abstreiter stellen innerhalb von 22 Sekunden auf 4:0 und 5:0 (beides 31.). DSC-Coach Henry Thom bringt Niklas Deske für den guten, aber glücklosen Goalie Fössinger. Immerhin: Noureddine Bettahar kommt zu seinem ersten Tor für den DSC (32.), als er den Schläger in einen Schuss von Sergej Janzen hält.

Weil Marius Wiederer wegen Hakens zwei Minuten aufgebrummt bekommt, startet Deggendorf auch im Schlussdrittel mit einem Mann weniger auf dem Eis. Diesmal übersteht der DSC diese Phase ohne Gegentreffer, bleibt im Angriff aber zu ungefährlich. Selbst gut vorgetragene Spielzüge versanden, weil entweder a) der letzte Pass nicht sitzt, b) der Passempfänger nicht auf der Höhe ist und das Zuspiel verschläft oder c) einfach niemand schießt. Memmingen dagegen hat das Schussglück auf seiner Seite: Mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag stellt Ex-DEL2-Profi Philipp de Paly auf den 6:1-Endstand (56.).

DSC-Trainer Henry Thom wird Antworten finden müssen nach der bereits fünften Niederlage im erst achten Hauptrunden-Spiel. Die nächste Gelegenheit es besser zu machen hat man bereits am Dienstagabend. Um 19.30 Uhr trifft der DSC auswärts auf die Selber Wölfe.

Tore: 0:1 Herm (4.); 0:2 de Paly (22.); 0:3 Hofmann (24.); 0:4 Schmid (31.); 0:5 Abstreiter (31.); 1:5 Bettahar (32.); 1:6 de Paly (55.). Strafminuten: Deggendorf 8, Memmingen 8.