Niederbayerinnen in der Landesliga
Seit 2017 gibt es das Frauen-Team: Das "gallische Dorf" Dingolfinger Eishockey-Club

24.11.2020 | Stand 18.09.2023, 22:17 Uhr

Die DEC-Landesliga-Mädels nach einem Testspiel gegen eine kanadische College-Auswahl vor der Corona-Krise. Hier mit Ex-Trainer Andy Fellner und dessen kleinem Töchterchen. −Foto: DEC

Das Männer-Team des EV Dingolfing alias "Isar Rats" kennen wohl viele. Doch Dingolfing hat noch einen weiteren Verein zu bieten: den Dingolfinger Eishockey-Club (DEC). Und die Spielerinnen des DEC sind die einzigen aus Niederbayern in der Damen-Landesliga. Vorsitzender Kurt Bruntsch bezeichnet seine Truppe daher auch als "gallisches Dorf".

Eishockeybegeisterte Frauen – auch die gibt es in Niederbayern. Doch oft spielen und trainieren sie mit Männerteams, können irgendwann aber nicht mehr mithalten, verlieren die Lust. Das zu verhindern, hat sich der Dingolfinger EC auf die Fahne geschrieben. Die Gründer aus dem Jahr 2017 haben allesamt eishockeyvernarrte Töchter.

Seit ebendiesem Jahr vertreten die Damen Niederbayern in der Landesliga, die unter der Bundesliga die einzige Liga in Bayern sei, wie Vorsitzender Kurt Bruntsch sagt. "Teilweise spielen unsere Mädels bei Männervereinen in den U-Mannschaften, teilweise kommen sie aus dem Inlinehockey oder sind komplette Quereinsteiger." Musste das Team in der ersten Saison noch auf dem letzten Platz Lehrgeld bezahlen, wurden die Dingolfingerinnen von Jahr zu Jahr besser. "Auf den Trupp gib i ois’", sagt der 57-Jährige. 60 Mitglieder zählt der Verein aktuell, die Mannschaft verfügt über einen 22-köpfigen Kader. Die Niederbayerinnen seien mit Abstand das jüngste Team in der ganzen Liga, so der Vorsitzende. "Alte Cracks", also ehemalige Bundesligaspielerinnen, die in der Landesliga noch ein wenig der Gaudi halber spielen wollen, suche man in Dingolfing vergeblich.

Viele sind zwischen 15 und 17 Jahre alt Viele der Akteurinnen von Trainerin Jana Gmach seien zwischen 15 und 17. 14 müsse man mindestens sein, um für die Damen spielen zu dürfen. Der Verein lebt von Eigenkapital der Vorstandschaft, Sponsoren und Mitgliedsbeiträgen. Was Letztere in die Kasse spülen, sei allerdings vergleichsweise gering, erklärt Bruntsch: "Wir haben viele Mädels mit Doppellizenzen. Die spielen bei einem Hauptverein irgendwo mit den Jungs und noch zusätzlich bei uns im Damenteam." Um diese finanziell nicht in den Ruin zu treiben, hätten diese weniger Beiträge zu entrichten, da sie ja beim Hauptverein schon zahlen müssen. Das und die coronabedingt wegfallenden Sponsoren machen sich aktuell bemerkbar. "Aber wir sind noch im schwarzen Bereich, wie man so schön sagt", betont der Vorsitzende.

Aktuell hat der DEC nur seine Damenmannschaft. Jugendteams oder Ähnliches gibt es nicht. "Wir können mit Stolz behaupten: Unser Verein ist quasi das ‚gallische Dorf‘ in der Landesliga mit genau einer Mannschaft." Denn wer andere Vertreter aus Niederbayern im Frauen-Landesliga-Tableau finden will, der sucht sich einen Wolf.

Wen der DEC als hochkarätigen Neuzugang verpflichtet hat, lesen Sie im Online-Kiosk und auf PNP Plus.