Steigender Inzidenzwert ausschlaggebend
Keine Zuschauer beim Niederbayern-Derby: DSC-Geisterspiel gegen Landshut

15.10.2020 | Stand 18.09.2023, 22:16 Uhr

Die Sitze bleiben leer: Das Testspiel des Deggendorfer SC im Stadion an der Trat gegen den EV Landshut wird ohne Zuschauer ausgetragen. −Foto: Lippert

Das Landratsamt Deggendorf hat am Donnerstag eine neue Allgemeinverfügung erlassen (siehe DZ-Lokalteil), welche vorerst bis einschließlich 22. Oktober gilt. Das hat zur Folge, dass Eishockey-Oberligist Deggendorfer SC sein heutiges Testspiel gegen den EV Landshut unter Ausschluss von Zuschauern austragen muss. Für Dauerkarteninhaber bietet der Verein einen besonderen Service an, damit das niederbayerische Derby gegen den Zweitligisten wenigstens am Bildschirm verfolgt werden kann. Der Gegner tritt übrigens mit einem prominenten Neuzugang an: Ex-Straubing-Tiger Felix Schütz.

Dem DSC wurde die Entscheidung in einem Gespräch am Donnerstagvormittag mitgeteilt. Grund dafür ist die steigende Zahl des Inzidenzwertes im Landkreis, der Stand gestern bei 43 lag und damit den Schwellenwert von 35 weiterhin übersteigt. Als Drittligist fällt der DSC grundsätzlich in die Regelung für Profisport-Vereine. Gemäß der aktuellen Verordnung wäre also der Inzidenzwert vom Montag ausschlaggebend, nicht der Wert vom Donnerstag. Es ist den Ämtern vor Ort aber jederzeit möglich, situationsbedingt einzugreifen. Das ist nun geschehen.

Noch am Mittwoch hatte Landrat Christian Bernreiter einige Verantwortliche des DSC verwundert. Bernreiter sprach auf einer Pressekonferenz von "massiven Beschwerden" nach einer Großveranstaltung; offenkundig war das Testspiel der Deggendorfer vor einer Woche gegen die Eispiraten Crimmitschau (2:3) vor 998 Zuschauern gemeint. "Wir waren total vor den Kopf gestoßen", sagt DSC-Chef Artur Frank, der im Gespräch mit der PNP die freundliche Atmosphäre des Gesprächs beim Landratsamt am gestrigen Vormittag betonte. Dem Verein war zuvor von "massiven Beschwerden" nichts bekannt. Dass man bei Raucherpausen und -grüppchen nachzubessern habe und es sich am Ausgang des Block B teilweise staute, diese Probleme hatte man bereits in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt lokalisiert und das Konzept nachgebessert. "Die uns vorliegenden Erkenntnisse (mit hoher Relevanz) wurden heute mit den Verantwortlichen in einem sehr gutem Gespräch, an dem auch Herr Landrat Christian Bernreiter teilgenommen hat, thematisiert", sagte Landratsamtssprecher Oliver Menacher dazu auf PNP-Anfrage. Die Missverständnisse wurden ausgeräumt.

Nach Informationen der Heimatsport-Redaktion handelte es sich bei den von Landrat Bernreiter angesprochenen "massiven Beschwerden" unter anderem um eine E-Mail. PNP-Informationen nach hatte ein Mann, der mit dem Auto am Stadion vorbeigefahren war, dem Landratsamt seine Beobachtungen und eigene Schlussfolgerungen mitgeteilt. Die Redaktion fragte auch die Hintergründe jener Aussage beim Landratsamt nach: "Es ging nicht nur diese eine Beschwerde per Mail ein, sondern leider auch mehrere telefonische", erklärt Menacher hierzu.

"Man darf nicht vergessen, dass wir zum ersten Mal ein Spiel unter diesen Bedingungen ausgetragen haben", betonte Artur Frank noch. In der später vom DSC verschickten Pressemitteilung bezüglich des Zuschauer-Ausschlusses legte der Geschäftsstellenleiter Stefan Liebergesell nach und sagte: "Das Gesundheitsamt war sehr zufrieden mit der Umsetzung unseres Hygienekonzepts. Wir haben noch ein paar kleinere Empfehlungen bekommen, die wir aber problemlos umsetzen können. Insgesamt haben sich auch unsere Zuschauer absolut vorbildlich verhalten." Am Mittwoch werden sich DSC-Vertreter und Landratsamt erneut unterhalten.

ⓘSo erhalten Dauerkartenbesitzer einmaligen Zugang zu sprade.tv: Dazu ist dem Verein via Mail an geschaeftsstelle@dsc-eishockey.de bis Freitag, 12 Uhr die Sprade-Kundennummer sowie der auf der Dauerkarte vermerkte Name mitzuteilen.