Eishockey-Oberligist muss umplanen
Herber Rückschlag für den DSC: September-Tests abgesagt – Heute Trainingsstart ohne Zuschauer

08.09.2020 | Stand 18.09.2023, 22:15 Uhr

Das eisstadion in Deggendorf bleibt vorerst weiter leer. −Foto: Lippert

Während es für viele Amateursportler und insbesondere die Fußballer in Bayern am Dienstag mit der Zulassung des Wettkampfsports vor Zuschauern gute Nachrichten gab, hängen die Eishockey-Vereine nach wie vor in der Luft. Zwar dürften auch sie wieder spielen, allerdings bisher nur vor 200 Zuschauern. Damit können viele Klubs aber ihre Ausgaben nicht decken. Ob und wie es weitergeht? Offen.

Diese Ungewissheit betrifft freilich auch den Oberligisten Deggendorfer SC. Dieser gab am Dienstag bekannt, seine Vorbereitung komplett umkrempeln zu müssen. "Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen sagt das Team von Trainer Henry Thom die Testspiele im September gegen die Bayreuth Tigers und den EV Landshut ab und evaluiert die Lage neu", heißt es in einer Mitteilung. Hintergrund der Entscheidung sind allerdings keine direkten Corona-Fälle sondern vielmehr die vorherrschende Unklarheit bezüglich des Spielbetriebs. "Der Saisonstart in der DEL wurde ja nach hinten verschoben, die Vereine machen daher auch noch keine Testspiele. Und auch wir wissen nicht, wann und unter welchen Bedingungen es losgeht bzw. losgehen kann", sagt DSC-Pressesprecher Thomas Thammer auf Nachfrage. Für den Verein sei die Absage freilich ein "herber Rückschlag".

Trotz der ungewissen Zukunft wird der DSC am Dienstag aufs Eis gehen, am Abend findet das erste Mannschaftstraining statt. Allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie der DSC extra betont. "Bisher waren beim Trainingsauftakt immer ein paar Zuschauer vor Ort, das ist aber dieses Mal nicht möglich", sagt Thammer. Als Ersatz will der Verein das Training per Livestream übertragen, "damit die Fans wenigsten wieder ein bisschen Eishockey zu sehen bekommen".

Wann die Anhänger wieder ins Stadion dürfen bzw. wann der Startschuss für die neue Saison fällt, ist nach wie vor komplett offen. Geplant ist Mitte Oktober, allerdings muss bis dahin eine entsprechende Zuschauerregelung gefunden sein bzw. ein Weg, wie die fehlenden Einnahmen kompensiert werden können.

In einem offenen Brief unter dem Titel "Es ist fünf vor 12" wandten sich alle Eishockey-Oberligisten aus Nord- und Süd-Staffel am Wochenende an die Politik und schilderten ihre Sorgen. Eine Antwort steht noch aus, auf der Pressekonferenz am Dienstag zu den geplanten Corona-Lockerungen wurde nur der Sport im Allgemeinen thematisiert. "Wir hängen weiter in der Luft", sagt Thammer, "aber in der Kürze der Zeit war auch noch nicht mit einer Antwort zu rechnen". Eine Prognose zur Zukunft will der DSC-Pressesprecher nicht abgeben – "es kam ja schon zuletzt immer wieder anders. Es bleibt schwierig, aber wir hoffen natürlich das Beste".