Verteidiger im heimatsport.de-Interview
"Titel nach Straubing holen": Tigers-Liebling Acolatse über Meisterträume, vegane Ernährung und Rassismus

30.07.2020 | Stand 18.09.2023, 22:15 Uhr

Geht im November in seine dritte Saison bei den Straubing Tigers: Publikumsliebling Sena Acolatse. −Foto: Stefan Ritzinger

Er ist einer der Publikumslieblinge bei den Straubing Tigers, auf dem Eis gilt er als Rüpel: Sena Acolatse (29). Im Interview mit der Heimatzeitung spricht er über seine Liebe zu Straubing, vegane Ernährung und Rassismus.

Sena Acolatse, wie waren Ihre letzten Wochen?
Sena Acolatse: Ehrlich gesagt großartig. Ich bin am 15. März nach Ghana geflogen, wo Verwandte von mir leben. Ich trainiere morgens und verbringe dann viel Zeit mit meiner Familie. Fast wäre ich zurück nach Kalifornien geflogen, aber zum Glück habe ich das dann doch nicht gemacht. Sonst würde ich jetzt dort festsitzen.

Aber Sie hatten nicht geplant, jetzt noch in Ghana zu sein, oder?
Acolatse: Nein, eigentlich wollte ich ungefähr einen Monat bleiben. Danach wäre ich nach Kalifornien geflogen, um dort den Sommer zu verbringen, zu trainieren und dann zurück nach Straubing zu kommen.

Im April haben Sie Ihren Vertrag bei den Tigers um ein Jahr verlängert. Für viele kam das überraschend, Gerüchten zufolge hatten Sie andere lukrative Angebote. Wieso haben Sie sich entschieden, in Straubing zu bleiben?
Acolatse: Wir haben hier eine unglaubliche Mannschaft. Es ist unbeschreiblich, wie eng der Zusammenhalt ist. Als ich 2018 nach Straubing gekommen bin, hatten wir 15 Neuzugänge oder so und seither ist die Mannschaft fast komplett zusammen geblieben. Jeder spielt hier für den anderen. Ich mag Straubing, die Leute sind so nett zu mir. Und innerhalb des Teams gibt es diesen Glauben, etwas ganz Spezielles erreichen zu können. Umso bitterer war das Ende dieser Saison. So wollte ich nicht gehen.

Sie haben es angesprochen, das Gesicht der Mannschaft verändert sich auch kommende Saison kaum. Die Fans träumen von Großem. Deutscher Meister Straubing Tigers – glauben Sie, dass das möglich ist?
Acolatse: Das ist doch das, wofür wir spielen! Ich würde nicht zurückkommen, wenn ich nicht glauben würde, dass es möglich ist. Alles ist möglich. Ich will nichts verschreien, aber ich weiß auch von meinen Teamkameraden, dass sie alle zurückkommen, um es noch einmal zu versuchen.

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Straubing Tigers in den letzten zwei, drei Jahren entwickelt haben. Wie erklären Sie sich das?
Acolatse: Ich kann natürlich nichts über die Zeit sagen, bevor ich hierher gekommen bin. Ich kenne nur Jason (Dunham, Sportlicher Leiter, Anm. d. Red.) schon ein bisschen länger. Als ich das erste Mal nach Straubing gekommen bin und die Platzierungen der letzten Spielzeiten gesehen habe, konnte ich das zuerst nicht glauben, weil ich ein starkes Team kennengelernt habe. Es ist toll, diese Entwicklung mitzumachen. Und jetzt wollen wir den Titel nach Straubing holen. Das wäre die verrückteste Sache überhaupt.

Das komplette Gespräch darüber, wie sein veganer Lebensstil seine Leistungsfähigkeit beeinflusst und welche Erfahrungen er mit Rassismus gemacht hat, lesen Sie am Donnerstag (30. Juli) im Sportteil Ihrer Heimatzeitung oder kostenlos nach kurzer Anmeldung am Online-Kiosk