Es brodelt in der Fan-Szene
"Feind bleibt Feind": Kooperation zwischen Landshut und Straubing sorgt für Fan-Ärger

06.05.2020 | Stand 18.09.2023, 22:13 Uhr

Landshut und Straubing arbeiten künftig zusammen. −Foto: Straubing Tigers Homepage

Nach der Verkündung einer Kooperation der niederbayerischen Eishockey-Topklubs EV Landshut und Straubing Tigers schlagen in Fankreisen die Wellen hoch.

In den sozialen Netzwerken äußern vor allem EVL-Anhänger Unmut. Auch auf Bannern, aufgehängt rund ums Eisstadion am Gutenbergweg, hatten Landshuter Fans vergangene Woche ihrer Empörung Luft gemacht. Von "Seelenverkauf" war da die Rede, und von einer Kooperation mit dem "Feind". EVL-Geschäftsführer Ralf Hantsche, der sich sogar mit Rücktrittsforderungen konfrontiert sieht, verteidigt indes die Zusammenarbeit dem Nachbarn aus der DEL.

So biete alleine aufgrund der geringen Entfernung bietet eine Zusammenarbeit zwischen Landshut und Straubing "schon infrastrukturell ideale Voraussetzungen", schreibt Hantschke auf der Webseite des DEL2-Klubs. In der Situation mit Corona-bedingt geschrumpftem Etat seien die Förderlizenzspieler aus Straubing ein wichtiger Bestandteil bei der Kaderplanung. "Diese Spieler belasten unser Budget nicht zusätzlich – und bekommen bei uns reichlich Eiszeit. Davon profitieren am Ende beide Vereine", stellt Hantschke fest. In der vergangenen Saison hatten diese Rolle Spieler der Düsseldorfer EG eingenommen, doch die Kooperation mit der DEG ist ausgelaufen.



Auch in Straubing zeigen einige Anhänger wenig begeistert von der Kooperation. Auf der Facebookseite der Fangruppierung "Westkurve Straubing" heißt es: "So ziemlich jeder dürfte die neu geschlossene Kooperation zwischen den Tigers und dem EVL mitbekommen haben. Ja, der sportliche Wert dieser Vereinbarung ist (insbesondere für Straubing) beachtlich und so könnte man erst einmal dazu gratulieren. Trotzdem sind die drei Worte Kooperation, Straubing und Landshut in einem Satz eben nichts, das so leicht zu Schlucken wäre. Auch wenn die Derbygegner Deggendorf und Regensburg vielleicht noch ein Ticken mehr Gewicht haben, so ist man dem EVL und seinen Anhängern in der Gäubodenstadt bis heute in tiefer Abneigung verbunden. Daran wird und soll sich auch nichts ändern. Unser Standpunkt ist deshalb klar, Landshut wird niemals Partner sein sondern immer Gegner und Feind bleiben.

Jason Dunham, der sportliche Leiter der Straubing Tigers, versteht die negativen Fan-Reaktionen nicht: Im BR-Interview erklärt er, dass die Zusammenarbeit mit der hervorragenden Jugendarbeit des EV Landshut für beide Seiten gewinnbringend sei.

− pnp

Hier lesen Sie: "Einzigartige Perspektive": Straubing Tigers kooperieren mit dem EV Landshut.