Black Hawks als Nachrücker
Aufstiegsmöglichkeit für Passau? Diskussionen um die Eishockey-Oberliga

28.04.2020 | Stand 28.04.2020, 6:00 Uhr

"Wir bleiben cool", sagt Black-Hawks-Chef Christian Eder. Der Oberliga-Aufstieg muss nicht unter allen Umständen sein.

Wann geht’s weiter, wie geht’s weiter? Unter dem Corona-Diktat hängen viele Sportler in der Luft anstatt sich auf dem gewohnten Boden bewegen zu können. Für manchen Verein bzw. manche Mannschaft stellt sich zudem die Frage: Wo geht’s weiter? Bayernliga oder vielleicht Oberliga – darüber macht man sich bei den Passau Black Hawks Gedanken.

Die "vierte Eishockey-Kraft" Niederbayerns nach Straubing (DEL), Landshut (DEL2) und Deggendorf (Oberliga Süd) würde nach dem Abbruch der Saison 2019/20 die nächste Spielzeit in der Bayernliga verbringen, die abschließende Tabelle der Verzahnungsrunde sah den Bayernligisten aus der Dreiflüssestadt auf Platz 4. Soweit die sportlichen Tatsachen.

Die "wirtschaftliche Komponente" hat indes bekanntlich den insolvent gegangenen Meister, Oberligist ERC Sonthofen, aus dem Rennen geworfen. Erster Nachrücker für einen von zwei freien Plätzen in der Oberliga Süd wäre Vize TEV Miesbach gewesen, weil die Oberbayern Bedenken anmelden, freut sich der Höchstadter EC über einen Platz in Deutschlands dritthöchster Spielklasse, die mit derzeit elf Teams unterbesetzt wäre. Und hinter den Mittelfranken käme zunächst den Passauern das Recht zu aufzurücken.

"Wir haben die Information, dass der Wille da ist, die Oberliga aufzustocken, weil ja aktuell die Bayernliga mit 18 Mannschaften bestückt wäre", sagt Christian Eder, Vorstand der Black Hawks. Während die Sonthofener voraussichtlich Bayernliga spielen werden, kommen auf jeden Fall die vier Halbfinalisten aus der Bayernliga-Aufstiegsrunde – Buchloe, Amberg, Ulm/Neu-Ulm und Kempten – hinzu. Die Bestrebungen, sagt Eder, liefen darauf hinaus, beiden Ligen eine "gleich verteilte Mannschaftsstärke" zu verpassen.

"Wir haben nichts Schriftliches und Offizielles und können uns damit nicht beschäftigen", erklärt der Black-Hawks-Vorstand. "Das andere Thema ist, dass man dies im Vereinsbeirat besprechen muss, dass man die Sponsoren befragen muss und dass natürlich auch die Stadt Passau mitspielen muss. Es geht um die Trainingsmöglichkeit am Mittwoch, die wir derzeit nur eingeschränkt haben, und in der Oberliga kannst du keine Mannschaft mit zwei Trainingseinheiten pro Woche in den Wettbewerb schicken."

Am grünen Tisch, so Eder weiter, "wollen wir eigentlich nicht aufsteigen. Es sei denn, die Liga würde neu strukturiert werden, dann müsste man sich zusammensetzen und die neue Situation erörtern, weil dann auch Miesbach betroffen wäre, und unter Umständen auch Erding oder Landsberg. Wir bleiben aber in jedem Fall cool und haben überhaupt keinen Druck. Wenn sich die Situation ergeben würde, dann müssten wie gesagt die Komponenten Beirat, Sponsoren und Stadt zusammenpassen."

Insofern halte man sich gegenwärtig auch mit den Personalplanung zurück. "Wir haben einen Großteil des letztjährigen Kaders behalten. Da sind wir schon relativ weit. Wenn natürlich jetzt das Thema Oberliga käme, müssten wir noch die ein oder andere Stellschraube drehen", sagt Eder, aber: "Wir wissen wir ja gar nicht, ob wir überhaupt zur regulären Zeit Eishockey spielen können. Wir haben eine Klausel in den Verträgen, dass diese nur dann gelten, wenn die Saison uneingeschränkt in der Form losgeht wie geplant."

− brö

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