Ruhe nach dem Sturm bei den Passau Black Hawks: Zessack mit deutlichen Worten an die Spieler

28.02.2020 | Stand 18.09.2023, 22:12 Uhr

Viele Gespräche geführt hat der sportliche Leiter und Interimstrainer Christian Zessack (rechts) in dieser Woche mit den Spielern der Passau Black Hawks. −Foto: Daniel Fischer/stock4press

Eine unruhige Woche liegt hinter den EHF Passau, ein entscheidendes Wochenende vor ihnen. Zum Abschluss der Verzahnungsrunde zur Eishockey-Oberliga-Süd sind die Black Hawks am Freitagabend (Bully 20Uhr) beim mit Abstand besten Team, ERC Sonthofen, zu Gast. Am Sonntag, 18Uhr, steht das letzte Spiel vor den Playoffs an. In der Passauer EisArena geht es dann gegen den EHC Waldkraiburg.

Emotionale Tage haben Fans, Vereinsführung und Mannschaft seit Montagabend und der Entlassung von Trainer Heinz Feilmeier erlebt. Deshalb musste der sportliche Leiter Christian Zessack (52) viele Gespräche führen, um den Fokus wieder auf das sportliche Geschehen zu lenken. Die Black Hawks haben zwar das Viertelfinale um den Aufstieg in die Oberliga Süd (zwei Aufsteiger) bereits erreicht, allerdings sind sie nach fünf Niederlagen in Serie auf Formsuche und wollen unbedingt das Heimrecht für die Playoffs (mindestens Platz 4) schaffen. "Wir haben noch alles in den eigenen Händen", macht Zessack Mut. Die EHF liegen auf Rang 4, mit drei Punkten Vorsprung auf den TSV Erding, der nur mehr ein Spiel hat (Sonntag gegen Höchstadt).

Zessack (52) trainiert die Mannschaft gemeinsam mit Spieler Christoph Gawlik (32) bis einschließlich Sonntag, ehe der neue Coach John Samanski (57) am Montag sein künftiges Team kennenlernt. Viele Veränderungen werden Zessack und Gawlik nicht vornehmen, in erster Linie müssen sie es schaffen, dass die Spieler die jüngsten Leistungen und Niederlagen vergessen. "Wir müssen die Köpfe freibekommen, deshalb haben wir viele Einzelgespräche geführt", berichtet Zessack. Darüber hinaus wurden in zwei Trainingseinheiten dieser Woche ein paar Themen angesprochen, zum Beispiel "wollen wir im eigenen Drittel etwas anders stehen und haben versucht, an unserem Powerplay zu arbeiten".

Sonthofen mit sagenhaftem Powerplay

In Sonthofen werden die Black Hawks mindestens eine so starke Leistung brauchen wie im Hinspiel (4:3). Die Bulls mussten zwar am Donnerstag Insolvenz anmelden, aber das sollte noch keine gravierenden Auswirkungen haben, wenngleich die Lage natürlich dadurch angespannt ist. Sportlich ist Sonthofen das Maß der Dinge in der Verzahnungsrunde: elf Siege aus zwölf Spielen, dazu eine sagenhafte Quote im Powerplay (43 Prozent) und Platz 1 ist den Schwaben nicht mehr zu nehmen. "Die Trauben hängen sehr hoch, aber chancenlos sind wir nicht", verdeutlicht Christian Zessack die Passauer Ausgangslage vor dem Gastspiel im Landkreis Oberallgäu. Er rechnet übrigens nicht damit, dass die angekündigte Insolvenz das Spiel beeinflusst.

Ein Sieg in Sonthofen wäre für die Black Hawks freilich Gold wert. Dann würden sie dem TEV Miesbach Platz 2 wieder abluchsen und könnten mit einem Streich die Leistungsdelle seit 16. Februar vergessen machen. Am Sonntag ist dann gegen den Tabellensiebten Waldkraiburg ein Sieg ohnehin Pflicht, merkt Zessack an. Gespielt wird ligaweit einheitlich um 18 Uhr. Die Löwen aus Oberbayern können die Playoffs ohne Umweg Pre-Playoffs nur mehr theoretisch erreichen und müssten dafür in Passau nahezu zweistellig gewinnen.

"Jeder muss laufen, sonst hat er ein Problem"

"Da müssen wir Gas geben, jeder Spieler wird seine Einsatzzeit bekommen und jeder muss laufen und kämpfen, sonst hat er ein Problem", fordert Zessack. Mit diesen deutlichen Worten des Interimstrainers gehen die Black Hawks also in ein wichtiges Wochenende. Personell wird es einige Veränderungen geben. Arthur Platonow fehlt, Robin Deuschl, Kapitän Alexander Janzen und Patrick Geiger sind angeschlagen. In den Kader zurückkehren wird Topscorer Petr Sulcik, der dieses Wochenende Jan Sybek ersetzt.

− czo/mid