Trainer-Beben bei den Black Hawks
Jetzt spricht Feilmeier nach Rausschmiss: "Werde mich zwei, drei Tage auskotzen"

25.02.2020 | Stand 18.09.2023, 22:12 Uhr

Nicht mehr Trainer in Passau: Heinz Feilmeier. −Foto: Daniel Fischer/stock4press

Heinz Feilmeier ist die Enttäuschung anzumerken, als ihn heimatsport.de am Dienstagmorgen zum Telefoninterview erreicht. Der am Montag entlassene Trainer von Eishockey-Bayernligist Passau Black Hawks muss mehrmals tief durchschnaufen. Nachdem er am Freitag vor dem Spiel gegen Landsberg gegenüber der Mannschaft seinen Rücktritt zum Sommer bekanntgegeben hatte, habe man ihm in einem kurzen Telefonat mitgeteilt, dass er nicht mehr Trainer in Passau sei, erzählt er. "Man hat das jetzt als Begründung hergenommen, aber es waren mehrere Dinge", sagt Feilmeier. "Ich bin enttäuscht, weil ich immer ehrlich und offen war. Aber ich lasse mir auch nicht Dinge auferlegen und mich verbiegen." Näher ins Detail will der 52-Jährige nicht gehen – "sonst gibt es eine Schlammschlacht".

Dass er im Sommer aufhören wollte, habe "keine sportlichen Gründe" gehabt, betont Feilmeier und lässt durchscheinen, dass das Verhältnis zwischen ihm und der Vereinsführung nicht mehr intakt war. "Wir haben alle Ziele, die wir vor der Saison ausgegeben haben, erreicht. Wir haben die Verzahnungsrunde erreicht, sind sicher in den Aufstiegs-Playoffs. Mich hat gestört, dass die Ziele während der Saison immer wieder verwischt wurden. Zuletzt hat es geheißen, man müsse mindestens Zweiter in der Verzahnungsrunde werden."

Zwei Stunden vor dem Spiel gegen Landsberg am Freitag (2:4) habe er deswegen seine Spieler über die Entscheidung informiert, nach der Saison aufzuhören. "Ganz überraschend kam das für viele nicht", sagt Feilmeier. "Ob das jetzt ein guter Zeitpunkt war, darüber kann man streiten. Das kann der Verein jetzt natürlich gegen mich verwenden. Aber ich bin mir sicher, dass das die Mannschaft nicht beeinflusst hat. Sie hat auch am Sonntag in Miesbach (3:4, Anm. d. Red.), ohne vier Leistungsträger, eine tolle kämpferische Leistung gezeigt."

"Wenn du als Team dauernd in der Kennenlernphase bist, ist das schwierig"

Überhaupt sei er zufrieden mit seiner Mannschaft gewesen, sagt Feilmeier. "Wir hatten immer wieder Abgänge und Neuzugänge, auch während der Saison. Wenn du als Team dauernd in der Kennenlernphase bist, dann ist es schwierig. Dafür hat die Mannschaft es sehr gut gemacht." Nun muss sie den Weg ohne Feilmeier weiter gehen. "Es fühlt sich schon so an, als hätte man mir etwas weggenommen", sagt dieser.

Die Zeit als Trainer in Passau werde er trotz des unrühmlichen Endes in positiver Erinnerung behalten. "So etwas habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt – die Fans, das war jedes Mal Gänsehaut." Deswegen fällt Feilmeier, der als Bewegungstherapeut arbeitet, der Abgang auch nicht leicht: "Ich werde jetzt sicher noch zwei, drei Tage mit mir hadern und mich auskotzen. Aber dann konzentriere ich mich wieder voll auf meine Arbeit."