DSC geknickt, aber kämpferisch: "Wir kommen wieder – stärker denn je"

18.04.2019 | Stand 18.09.2023, 22:05 Uhr
Roland Rappel

Leere Blicke: Die Spieler des DSC nach dem verlorenen Endspiel gegen den Abstieg. −Foto: Ritzinger

Der Deggendorfer SC ist aus der DEL2 in die Oberliga Süd abgestiegen. Das steht seit Dienstagabend fest. Die Verantwortlichen des Clubs sind zwar auch am Tag danach noch geknickt, richten den Blick aber schon wieder nach vorne.

DSC-Vorstand Artur Frank sieht die Gründe im Abstieg nüchtern: "Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die in unser Budget gepasst hat und von der wir geglaubt haben, dass sie vom Charakter her stark genug ist um das einzige Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen."

Von Anfang an habe es nur dieses eine Ziel gegeben. Allerdings seien dann schnell zahlreiche Faktoren hinzugekommen, die nicht so funktioniert hätten wie geplant: Justin Kelly, das Experiment mit zwei Top-Oberliga-Torhütern, oder dass die Verteidigung, die die Erwartungen nicht erfüllt hat. "Weil man erst relativ spät Planungssicherheit hat und die Lizenz bekommt, war der Markt für einen Aufsteiger auch schon recht abgegriffen", meint Frank zur oft kritisierten Personalplanung.

Außerdem, betont der Vorstand, habe man immer wieder gesehen, dass "die Mannschaft DEL2-tauglich gewesen ist". Aber eben nur, wenn alles gepasst hat. Und das war zu oft nicht der Fall, nicht zuletzt bei den drei schwachen Auftritten in den AbstiegsSpielen eins, vier und fünf in der Runde gegen Freiburg, die dem Team letztlich die Klasse gekostet haben.

Ein besonderes Lob richtet der Vorstand und GmbH-Geschäftsführer an die Zuschauer, die Stadt und die Sponsoren: "Sie alle haben uns auf unserem Weg bestens unterstützt." Aber Artur Frank ist Optimist und richtet den Blick bereits nach vorne: "Nach der Saison ist vor der Saison. Am Mittag treffen wir uns und setzen uns zusammen. Sponsoren haben schon signalisiert, dass sie den Weg mit uns weiter machen. Wir haben von allen Seiten Zuspruch bekommen", sagte Frank gestern und verbreitet Zuversicht.

Hauptaugenmerk sei es nun, einen Trainer zu finden sowie Torhüter und Verteidiger, auch hier gab es schon Gespräche mit potenziellen Kandidaten. "Der Anstand gebietet es, dass wir zuerst mit Kim Collins sprechen", so Frank zur Trainerfrage. Außerdem wird man sich wohl auf neue Torhüter einstellen müssen: Jason Bacashihua darf in der Oberliga nicht auflaufen, hier sind nur deutsche Goalies erlaubt. Cody Brenner verlässt dem Vernehmen nach den Verein, um den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen. Im Sturm müsse man sich zunächst weniger Gedanken machen: Mit Curtis Leinweber, René Röthke, Andrew Schembri, Christoph Gawlik und allen voran Thomas Greilinger steht bereits ein Angreifer-Grundgerüst.

Trotz sportlichen Abstiegs: Der Club wird die Planung zweigleisig angehen. Es soll sowohl eine DEL2-Lizenz, als auch die Spielberechtigung für die Oberliga beantragt werden. "Wenn ein Platz frei wird, dann würden wir diesen natürlich gerne einnehmen", trägt Frank die leise Hoffnung in sich, dass man am Ende vielleicht doch in der zweiten Liga bleiben kann. Jedoch: Anzeichen dafür gibt es nicht. Die neue Mannschaft soll ein Mix aus Erfahrung und jungen Spielern werden. Speziell die Eigengewächse wie Johannes Brunner, Samuel Senft und David Seidl sollen in der kommenden Saison Bestandteil des Kaders sein. Mit Marlon Wolf (ERC Ingolstadt) soll zudem laut "Donaukurier" ein Talent nach Niederbayern wechseln.

Dazu braucht es freilich auch einen Trainer, der diese Talente einsetzt. Dennoch: Der neue Kader soll auch DEL2-tauglich sein. Die Konkurrenz in der Oberliga wird freilich groß: Garmisch, Rosenheim, Regensburg. Sie alle streben nach der zweiten Liga. Aber Frank sagt ganz klar: "Die Erfahrung aus der DEL2 nehmen wir mit. Wir haben Blut geleckt, und ich will da wieder hin. Wir kommen wieder, stärker denn je."