Die Gründe für das DSC-Comeback: Gibt’s heute schon die Vorentscheidung?

09.04.2019 | Stand 18.09.2023, 22:05 Uhr

René Röthke und der DSC wollen am Dienstagabend Sieg Nummer 3. −Foto: Ritzinger

Der Deggendorfer SC hat am Dienstagabend (20 Uhr) die Chance, einen großen Schritt in Richtung DEL2-Klassenerhalt zu machen. In Spiel 4 der Best-of-Seven-Serie gegen den EHC Freiburg können sich die Niederbayern im Heimspiel den dritten Sieg holen. Nach einem 2:1-Sieg am Sonntag in Freiburg führen die Deggendorfer die Serie momentan ebenso mit 2:1, durch den Auswärtssieg hat man sich außerdem den Heimvorteil geholt, den man tunlichst nicht wieder herschenken möchte und sollte.

Der Sonntags-Sieg dürfte den Deggendorfern aber nun enormen Auftrieb geben. Mit einer starken kämpferischen Leitung präsentierte sich die Collins-Truppe nach Freitag erneut als verschworene Einheit, in der jeder für den anderen kämpft. Schüsse blocken, den Gegner vom Tor weghalten, Nachschüsse provozieren. All das zeichnete den DSC in den vergangenen beiden Spielen aus.

Dabei sah DSC-Trainer Kim Collins eigentlich Freiburg am Sonntag als die bessere Mannschaft: "Ich denke, dass Freiburg im ersten Drittel ein bisschen Oberwasser gehabt hat. Die zweite Hälfte vom zweiten Drittel haben wir besser gespielt, da haben wir uns gute Chancen herausgearbeitet. Im letzten Drittel ging es hin und her, das Ergebnis hätte da in beide Richtungen gehen können. Mit dem letzten Tor haben wir vielleicht ein wenig Glück gehabt, aber die Mannschaft hat alles gegeben, gekämpft und hart gearbeitet und damit vielleicht das Quäntchen Glück auch erzwungen."

Freiburgs Trainer Jan Melichar war außer sich aufgrund der Undiszipliniertheiten seiner Mannschaft. Zur Erinnerung: Die aus Freiburger Sicht unnötige Strafe von Radek Havel zum Ende des zweiten Abschnitts nutzten die Deggendorfer zum Ausgleich. Zudem kassierte Jozef Balej knapp fünf Minuten vor Spielende eine vierminütige Strafzeit und nahm damit seinem Team quasi die Möglichkeit zum Ausgleich.

Aber was hat dazu geführt, dass die Deggendorfer nach dem desaströsen ersten Spiel so zurückgekommen sind? Kapitän René Röthke ist sicher: "Der Hauptgrund war, dass Freiburg am Mittwoch noch voll im Rhythmus gewesen ist. Wir haben uns jetzt gefangen und hoffen, dass wir das nun bis zum Ende so durchziehen."

Röthke berichtete außerdem von einer suboptimalen Vorbereitung am Sonntag: Die Mannschaft sei aufgrund einer Vollsperre auf der Autobahn erst eine statt zwei Stunden vor Spielbeginn im Breisgau angekommen, die "Wölfe" haben einem späteren Spielbeginn freilich nicht zugestimmt: "Daher freut es mich umso mehr, dass wir da gewinnen konnten. Wir wussten ja, dass wir mindestens einmal auswärts siegen müssen, damit wir uns den Klassenerhalt sichern können."

Entscheidender Faktor einmal mehr: Die Special-Teams. Beim 2:1-Sieg erzielten die Deggendorfer kein Tor bei numerischer Gleichheit. Einen Treffer gab es in Überzahl, die Erfolgsquote der finalen Runde liegt bei unglaublichen 45 Prozent. Der zweite Treffer fiel in DSC-Unterzahl, auch weil man Freiburg mit aggressivem Forecheck immer wieder unter Druck setzen konnte – und so Fehler provoziert.

Dass die Niederbayern nun im Spiel mit einem Mann mehr so erfolgreich sind, hat mehrere Gründe. Zum einen konnte man während der langen Pause intensiv daran arbeiten. Zum anderen platziert sich mittlerweile immer wieder ein Deggendorfer vor dem Freiburger Torhüter und versucht, ihm die Sicht zu nehmen. Abpraller ergeben sich so fast automatisch.

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