"Erwarte von Leistungsträgern, dass sie die Besten sind": Collins nimmt sich Stars zur Brust

19.03.2019 | Stand 18.09.2023, 22:04 Uhr
Roland Rappel

Unsicherheitsfaktor: Verteidiger Christopher Kasten stand am Sonntag völlig neben sich und leistete sich einige Patzer, leichte wie schwere. −Foto: Roland Rappel

Die meisten der 2632 Zuschauer im Deggendorfer Eisstadion sind am Sonntag nach dem Overtime-Treffer zum 3:4 enttäuscht aus der Halle geflüchtet, sofern es sich nicht um Fans aus Bayreuth gehandelt hat. Enttäuscht war man, dass man das zweite Playdown-Spiel gegen die Bayreuth Tigers durch einen Wechselfehler abgeschenkt hat. Enttäuscht aber auch, weil man rund die Hälfte des Spiels keinen Fuß auf das Eis gebracht und das Spiel so frühzeitig aus der Hand gegeben hat.

Es ist und bleibt erschreckend: Die Leistungsträger, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Können vorangehen sollten, tauchen unter. Als hätte der Großteil des Teams noch nicht realisiert, worum es in diesen Spielen geht: um den Klassenerhalt in der DEL2, um die Zukunft des Vereins in der zweithöchsten Profiliga – und letztlich auch um den eigenen Arbeitsplatz.

Als Beispiel sei nur die erste Reihe um Kyle Gibbons und Curtis Leinweber genannt: Leinweber kommt auf einen mickrigen Punkt, Gibbons hat noch gar keinen. Beide zusammen kommen auf acht Schüsse in zwei Partien. Das ist viel zu wenig. Auch andere Leistungsträger sind völlig untergetaucht und enttäuschten am ersten Playdown-Wochenende. DSC-Trainer Kim Collins wollte nicht ausschließen, dass einigen seiner Spieler die Lage nicht bewusst ist: "Es gibt Leute, die nie in der zweiten Liga oder in einer Profiliga gespielt haben. Die können das nicht kennen. Aber dann erwarte ich von den Leistungsträgern, von den besten Spielern, dass sie die besten Spieler sind. Das war auch nicht der Fall. Diese Spieler müssten eigentlich denen ohne Erfahrung zeigen, worum es geht. Leider war das in den ersten zwei Spielen auch ein Problem."

Immerhin: Der Deggendorfer SC hat bewiesen, dass er nicht nur einen Vorsprung herschenken kann wie am Freitag (2:3 nach 2:0). Die Mannschaft ist auch in der Lage, einen 0:3-Rückstand aufzuholen. Die Bayreuther haben ebenfalls nachgewiesen, dass sie keine Übermannschaft und für den DSC zu packen sind. "Wir hätten auch aufgeben können. Aber wir haben nicht aufgegeben. Es ist schade, dass wir nicht belohnt wurden. Aber wir müssen mitnehmen, dass wir mitspielen können", bleibt Collins weiter optimistisch.

Größere Sorgen gibt es dagegen um Keeper Jason Bacashihua. Der 36-jährige US-Amerikaner wurde am Sonntag nach dem ersten Drittel ausgewechselt. Ihn plagt immer noch die Oberkörperverletzung, die ihn bereits in den letzten Hauptrundenspielen zum Zuschauen zwang. Ob Christoph Gawlik am Freitag wieder eingreifen darf, stand bis Redaktionsschluss nicht fest. Nach der Spieldauerstrafe entscheidet der Disziplinarausschuss der DEL über eine weitere Sperre.

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