Finanzen, Kaderplanung, Ausblick: DSC-Boss Frank spricht vor Playdown-Start Klartext

13.03.2019 | Stand 18.09.2023, 22:04 Uhr

Artur Frank. −Foto: Roland Rappel

Für den Deggendorfer SC geht es ab Freitag ums sportliche Überleben. Am Abend des 15. März startet die Abstiegsrunde der der DEL2, Playdowns genannt: Gewinnt der DSC vier von maximal sieben Spielen gegen die Bayreuth Tigers, hat der Aufsteiger den Klassenerhalt in der zweiten deutschen Eishockeyliga sicher. Verliert der DSC die erste Serie, hat der Schlittschuhclub eine letzte Chance in einer weiteren Best-of-Seven-Serie gegen den Verlierer der Serie zwischen Bad Tölz und Freiburg.

Vor dem Auftakt in Bayreuth (20 Uhr/sprade.tv) hat sich die Heimatzeitung mit Artur Frank, dem 1. Vorsitzenden des DSC, über die finanzielle Situation des Vereins und geplante Veränderungen im Kader unterhalten.

Herr Frank, der Deggendorfer SC hat die Hauptrunde als Tabellenletzter beendet. Wie lautet Ihr Fazit nach 52 DEL2-Spielen?

Artur Frank: "Ich bin mehr als zufrieden mit unserem Abschneiden. Es war für uns erwartet schwer und ungewohnt in der DEL2. Wir wollten jedem Oberliga-Spieler die Chance geben, sich in der DEL2 zu beweisen. Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir auf verschiedenen Positionen nachbessern müssen."

Wie auf der des Torhüters.

Frank: "Ja, mit Jason Bacashihua und Cody Brenner haben wir jetzt eines der besten Torhüter-Duos der Liga."

Was stimmt Sie positiv, dass der DSC den Klassenerhalt schafft?

Frank: "Ich sehe das ganz nüchtern: Wir haben 14 Spiele Zeit. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass unsere Mannschaft den Klassenerhalt schafft! Ob das nach der ersten oder zweiten Runde passiert, ist mir egal."

Wie bewerten Sie die Arbeit von Sportdirektor Neville Rautert?

Frank: "Aus meiner Sicht war Neville (Rautert, d.Red.) die wichtigste Neuverpflichtung der Saison. Er ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt, ist unheimlich fleißig und hat ein riesiges Netzwerk. Aus diesem Grund wollten wir schnell mit ihm verlängern, was uns gelungen ist."

Der neue Trainer Kim Collins hat die Mannschaft defensiv stabilisiert: Seit er hier ist, hat der DSC nie mit mehr als einem Tor Unterschied verloren.

Frank: "Deswegen habe ich auch so viel Vertrauen in die Mannschaft. Grundsätzlich muss es aber das Ziel des DSC sein, als Verein irgendwann eine Philosophie vorzugeben und sie nicht nach dem Trainer auszurichten."

Und wie sieht die aus?

Frank: "Aus meiner Sicht brauchen wir einen guten Mix aus gut ausgebildeten Juniorenspielern und Erfahrenen. Gerade im Juniorenbereich merken wir, dass DEL2-Eishockey zieht, das sehen wir an den Neuanmeldungen."

Wie muss sich der Kader verändern, wenn der DSC die Liga hält?

Frank: "Im Angriff geht es nur um Nuancen. Wir hoffen, dass Kyle Gibbons verlängert. In der Verteidigung werden wir definitiv noch die eine oder andere Veränderung vornehmen müssen."

Und was passiert im Abstiegsfall?

Frank: "Darüber wollen wir nicht nachdenken, aber natürlich müssen wir uns damit beschäftigen. Einiges erledigt sich schon dadurch, dass nur Platz für zwei ausländische Spieler im Kader ist. Der Vertrag von Greilinger gilt auch für die Oberliga, dasselbe gilt für Christoph Gawlik und Curtis Leinweber. In der Oberliga würde die Mannschaft sicherlich um den Aufstieg mitspielen."

Apropos Christoph Gawlik: Es heißt, er wolle Deggendorf zum Saisonende verlassen.

Frank: "Das steht nicht zur Debatte. Christoph freut sich auf die neue Saison und darauf, wieder mit Thomas Greilinger zusammenspielen zu können."

Wie steht der DSC finanziell da?

Frank: "Vor Saisonbeginn hatten wir einen Puffer einkalkuliert, und das war auch nötig: Try-Out-Spieler sind nicht umsonst, Torhüter Björn Linda mussten wir noch eine Zeit lang bezahlen, dann der Trainerwechsel und viele Verletzungen. Wir werden die Saison voraussichtlich mit einer Punktlandung abschließen."

Gibt es Sponsoren, deren Zusagen nur für die DEL2 gelten?

Frank: "Nein, die Sponsoren gehen unseren Weg mit, wir sprechen ja nicht von fremden Investoren."

Sie treiben die Professionalisierung des Vereins weiter voran. Welche Schritte hat der DSC gemacht?

Frank: "Außer Holger Hecht (Geschäftsstellenleiter) und Neville Rautert arbeiten wir alle ehrenamtlich. Das geht aber nächste Saison nicht mehr, deshalb werden wir eine kleine Stelle schaffen. Außerdem wird es eventuell mehr Sitzplätze geben, wir sind dazu in Gesprächen mit der Stadt."
DEL2/Playdowns (Best of 7), Spiel 1/Freitag, 19.30 Uhr: Tölzer Löwen – EHC Freiburg; 20.00: Bayreuth Tigers – Deggendorfer SC.