Kommentar
Meinung zu den Vorfällen in Straubing: "Ungleichbehandlung ist nicht mehr zu leugnen"

08.03.2019 | Stand 18.09.2023, 22:04 Uhr

Benommen auf dem Eis liegt Vladislav Filin nach dem Müller-Check. Diagnose: Gehirnerschütterung und Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. −Foto: Screenshot Magenta Sport/Augustin

Am Freitagabend stehen die Straubing Tigers in Spiel zwei der Pre-Playoffs in Berlin mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 2:3 n.V. geriert das Sportliche aus Tigers-Sicht aber schnell in den Hintergrund. Grund: die schweren Verletzungen von Vladislav Filin und Kael Mouillierat. Vor allem der harte Check von Eisbären-Crack Jonas Müller gegen Filin, der sich dabei das Kreuzband riss, sorgte für Diskussionen. Unser Redakteur Werner Schötz hat eine klare Meinung zu den Vorfällen – sein Kommentar:

Jede Wiederholung, jede Zeitlupe macht die Szene umso schlimmer. Wenn Brutalo-Fouls wie der Kopf- und Bandencheck von Jonas Müller gegen den jungen Straubinger Vladislav Filin derart lächerlich geahndet werden wie am Mittwochabend in der Playoff-Partie gegen Berlin – na dann gute Nacht, DEL!

Der Beigeschmack solch unsäglicher Schiri-Entscheidungen und in der Folge der Untätigkeit des Liga-eigenen Disziplinarausschusses wird immer fader beim Blick auf die Vorgeschichte. Da hatte doch tatsächlich ein Gesellschafter des kleinen Provinzklubs aus dem Gäuboden gewagt, dem mächtigen Liga-Verband bei einem ähnlichen Vorfall (Knie-Check mit Verletzungsfolge gegen Fredrik Eriksson) Versäumnisse in Sachen Transparenz, Gerechtigkeit und Gleichbehandlung vorzuhalten. Spätestens mit der jüngsten Vier-Spiele-Sperre für den "Tiger" Sena Acolatse und dem jetzigen "Freispruch" für "Eisbär" Müller – bei vergleichbaren Vergehen – ist die Ungleichbehandlung zugunsten "großer" Namen und Klubs in der so auf perfekte Außendarstellung und Saubermann-Image erpichten Liga nicht mehr zu leugnen. Tigers-Maskottchen "Tigo" hat die Fairness auf dem Eis nicht zu Unrecht zu Grabe getragen – aber jetzt schlägt das Imperium unerbittlich zurück.