Die blau-weiße Playoff-Versicherung: "Königstiger" Williams und sein Titeltraum

01.03.2019 | Stand 25.10.2023, 11:06 Uhr

Roter Helm, scharfer Schuss: Jeremy Williams. −Foto: Schindler

"Er ist ihn vielerlei Hinsicht ein typischer Sniper." Ein echter Scharfschütze also. Treffender als im Kurzporträt des einschlägigen Internet-Portals "eliteprospects.com" lässt sich Eishockey-Profi Jeremy Williams (35) sportlich in einem Satz kaum beschreiben.

28 Tore und 26 Vorlagen in 50 Erstliga-Partien, Zweiter in der Liste der aktuell besten DEL-Scorer – ohne den Torriecher, die Kaltschnäuzigkeit und die flinke Schusshand ihres kanadischen Top-Stürmers jedenfalls stünden die Straubing Tigers wohl nicht da, wo sie vor der wichtigen Heimpartie heute Abend gegen die Grizzlys Wolfsburg (19.30 Uhr/Eisstadion am Pulverturm) stehen: zwei Spieltage vor Hauptrundenschluss auf dem Sprung in die Playoffs – immer noch mit der Chance auf die direkte Viertelfinal-Quali (Rang 6) im Duell mit dem bayerischen Rivalen ERC Ingolstadt – die "Panther" empfangen am letzten Spieltag.

Dass der niederbayerische Underdog in der Beletage des deutschen Eishockeys auf dem Sprung zu seiner besten Hauptrunden-Saison in 13 Jahren DEL-Historie (80 Punkte in der Saison 2011/12) ist, elektrisiert die Tigers-Fans. Aber damit gibt sich der "Königstiger" Williams im Gäuboden nicht zufrieden: "Ich möchte mit den Tigers die Meisterschaft gewinnen", sagte er vor knapp drei Monaten dem Portal "eishockey.info".

Klingt – nach dem vorletzten Tabellenplatz der Straubinger in der Vorsaison – erst einmal ein bisserl anmaßend, aber es spricht für Einstellung und Anspruch des einst vom NHL-Club Toronto Maple Leafs gedrafteten Rechtsschützen, dass er sich auch im gesetzteren Profi-Alter ehrgeizige Ziele setzt.

Dass Jeremy Williams in seiner dritten Saison bei den Straubing Tigers so richtig durchstartet, liegt wohl auch daran, dass sich der 35-Jährige aus dem kanadischen Mittelwesten in der niederbayerischen Provinz so richtig wohlfühlt – und das, obwohl er bisweilen auf seine kleine Familie verzichten muss. Ehefrau Ashley Leggat nämlich, mit der der Sportler seit 2011 verheiratet ist und Töchterchen Olivia hat, muss beruflich nämlich öfters über den großen Teich nach Nordamerika zurück – die 32-jährige ist in ihrer kanadischen Heimat eine gefragte und bekannte Schauspielerin. Ist sie aber wieder in der Gäubodenstadt, geht die Familie fast jeden Tag in den Straubinger Tiergarten. Da gefällt’s der kleinen Olivia noch besser als im Eisstadion am Pulverturm – vermutlich wegen der majestätischen Sibirischen Tiger.

Mehr zu Jeremy Williams und den bevorstehenden DEL-Playoffs lesen Sie am Freitag (1. März) im Sportteil der Passauer Neuen Presse und ihren Heimatausgaben.