Nach dritter Gehirnerschütterung ist Schluss: Deggendorfs Justin Kelly muss Karriere beenden

14.02.2019 | Stand 18.09.2023, 22:04 Uhr

Justin Kelly wird seine Karriere beenden. −Foto: Rappel

Ein Großer sagt Servus: Justin Kelly (37) wird seine EishockeyKarriere beenden. Das gab der Deggendorfer SC am Donnerstag bekannt. Der Kanadier laboriert seit dem Kaufbeuren-Spiel am 21. Oktober an einer Gehirnerschütterung. Es ist bereits die dritte dieser Art, nach 2014 und 2017. Nach der vorletzten Gehirnerschütterung musste Kelly fast ein Jahr pausieren. Nun muss er ganz Schluss machen mit seinem geliebten Sport.

Im Jahr 2007 wechselte der Kanadier zum ersten Mal in die zweithöchste deutsche Spielklasse, zu den Bietigheim Steelers, wo er bis 2010 blieb. Nach zwei Spielzeiten in der DEL für Krefeld und Düsseldorf und einen Abstecher nach Schweden, kehrte er über den Umweg Ravensburg, für weitere vier Jahre zu den Steelers zurück. Wie groß dort die Verbundenheit mit dem sympathischen, fast zwei Metern großen Hünen ist, wurde im ersten Spiel der aktuellen Saison deutlich, in dem er mit dem DSC auf eben jene Steelers traf, die Kelly in eindrucksvoller Weise verabschiedeten. Emotional. Ehrlich. Auf eine Weise, wie sie im Profisport eher selten ist, aber eben genauso, wie es ein Sportler und Mensch der Klasse von Justin Kelly verdient hat.

Unvergessen bleiben die Erfolge von Kelly im deutschen Eishockey. Mit den Steelers feierte er zwei DEL-2-Titel und wurde einmal Meister der 2. Bundesliga. Als regelmäßiger Topscorer trug er sich auch in zahlreiche Bestenlisten ein. Sein persönlich erfolgreichstes Jahr war vermutlich 2015/16, als er nicht nur ligaweit die meisten Punkte und Vorlagen sammeln konnte, sondern auch als "Spieler des Jahres" und "Stürmer des Jahres" in der DEL2 ausgezeichnet wurde.

Jetzt heißt es für Kelly zunächst, seine Verletzung komplett auszukurieren. Die Weiterbehandlung wird in seiner kanadischen Heimat Vancouver passieren. Wie es dann weitergeht? Kelly: "Ich habe noch keine Pläne für die Zukunft. Nach meinen zahlreichen Gehirnerschütterungen in den letzten Jahren ist jetzt der erste Schritt, wieder ganz gesund zu werden, bevor ich die nächsten Schritte in meinem Leben planen kann."

Bevor es Ende der Woche zurück nach Kanada geht, will sich der Mittelstürmer auch noch von Deggendorf verabschieden: "Ich möchte mich bei der Organisation und den Spielern für die Zeit hier in Deggendorf bedanken und wünsche allen viel Erfolg für die Zukunft. Vielen Dank an die Fans für die Unterstützung während meiner Zeit hier."

Der Deggendorfer SC, so schreibt der Verein in einer Mittelung, "wünscht Justin Kelly alles Gute für die Zukunft und vor allem eine baldige vollständige Genesung."