Über außen zum Erfolg: Maßnahmen von DSC-Coach Keresztes fruchten – Sonderlob für Seidl

16.01.2019 | Stand 18.09.2023, 22:03 Uhr
Roland Rappel

Überzeugt mit Punkten: DSC-Trainer Otto Keresztes gewann auch sein zweites Heimspiel mit den Deggendorfern. −Foto: Roland Rappel

Der Deggendorfer SC scheint sich unter Otto Keresztes auf einem guten Weg zu befinden. Der 5:2-Sieg gegen die Dresdner Eislöwen machte deutlich, dass man im engen Tabellenkeller der DEL2 immer noch alle Möglichkeiten hat. Zwischen Platz elf (Freiburg) und 14 (Deggendorf) liegen derzeit nur magere vier Zähler, selbst Platz zehn ist in der Theorie mit neun Punkten Rückstand immer noch nicht außer Reichweite; auch wenn daran momentan nur die kühnsten Optimisten glauben.

Keresztes scheint für seine Mannschaft ein passendes System gefunden zu haben. "Wir machen die Mittelzone zu und zwingen den Gegner, dass er über die Außenbahnen kommt", so Keresztes: "Damit lockt man den Gegner in die Ecken." Gegen Dresden habe man nur zwei Mal Probleme damit gehabt, ansonsten hat die Mannschaft die Vorgabe gut und zuverlässig umgesetzt: "Ich denke, das passt ganz gut zu uns, daran werden wir nun von Tag zu Tag arbeiten und es verinnerlichen."

Zudem solle die Scheibe aus dem eigenen Drittel über die Außenbahnen gespielt werden, was in der Realität allerdings noch nicht immer klappt. Dennoch: "Wir versuchen unser Spiel seitlich aufzubauen. Durch die Mitte soll die Ausnahme bleiben. Es soll weg von der Gefahrenzone aufgezogen werden", gibt Keresztes ein paar Einblicke in seine Vorgaben. Dass es gegen Dresden geklappt hat, war auch dem unermüdlichen Kampf der enorm ersatzgeschwächten Truppe zu verdanken. "Alle Spieler haben einen super Job gemacht. Cash hat uns die ersten Minuten super im Spiel gehalten. Genau so etwas braucht man und das gibt Selbstvertrauen", weiß der Trainer. Auch wenn man ein glückliches Tor wie das 2:0 geschossen hat – "Manchmal ist das einfach das Glück des Tüchtigen."

Für den Trainer war es keineswegs selbstverständlich, gegen Dresden zu gewinnen: "Die hatten einen super Lauf, zuvor drei Mal in Folge gewonnen. Aber durch Disziplin und dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung haben wir uns den Hintern aufgerissen." Auch in Drucksituationen sei man ruhig und konzentriert geblieben, daher "geht der Sieg für uns in Ordnung." Neben Jason Bacashihua gab es auch Lob für Dani Bindels. Der Neuzugang findet sich immer besser zurecht und krönte seinen starken Auftritt gestern mit dem 4:0. "Er kann gut Schlittschuh laufen, er hat keine Angst, das ist das A und O", so Keresztes über den Deutsch-Holländer, in dem er noch viel Potenzial sieht.

Sonderlob gab es auch für David Seidl, der in den zweiten Block neben Josh Brittain und Dimitri Litesov gerückt ist und jede Menge Eiszeit sammeln konnte. "Auch er ist ein hervorragender Spieler. Er kann ein Spiel lesen und ist gut an der Scheibe. Er macht einen sehr guten Job. Zwei erfahrene Spieler und einen jungen dazu, das ist eine gute Geschichte", weiß Keresztes, und entschuldigt sich schon fast bei den anderen beiden Youngstern Samuel Senft und Johannes Brunner: "Sie sind auch sehr gute Spieler." Den beiden konnte Kerestzes gestern allerdings keine Eiszeit verschaffen: "Das ist auch nicht böse gemeint." In den Drucksituationen wollte der Coach die Jungen nicht bringen, zumal Dresden auch nur mit drei Blöcken agierte.

Am kommenden Wochenende stehen zwei unterschiedliche Aufgaben auf dem Programm. In Kaufbeuren war man beim ersten Aufeinandertreffen chancenlos. Die Allgäuer befanden sich in einem kleinen Tief, konnten sich gegen Crimmitschau beim 9:1 allerdings ordentlich den Frust von der Seele schießen. Am Sonntag kommen dann die Tölzer Löwen nach Deggendorf (18.30 Uhr). Gegen die "Buam" war Deggendorf bislang auch ohne Chance, allerdings sind die Löwen das auswärtsschwächste Team der Liga und ebenfalls enorm ersatzgeschwächt.

Apropos: Entspannung auf dem Personalsektor ist bei Deggendorf allmählich in Sicht. Andreas Gawlik, Justin Kelly und Christoph Kiefersauer fehlen immer noch bis auf Weiteres. Bei Andrew Schembri entscheidet sich kommenden Montag, ob er wieder in das Eistraining einsteigen kann. Alex Roach stand vergangenen Donnerstag auf dem Eis, musste die Einheit allerdings abbrechen. Er wagt in dieser Woche einen neuen Versuch. Curtis Leinweber und Marius Wiederer wurden am gestrigen Montag näher untersucht, Keresztes hofft auf eine Rückkehr am Wochenende.