"Er genießt unser Vertrauen": Keresztes bleibt Chef beim DSC – unter einer Bedingung

09.01.2019 | Stand 18.09.2023, 22:03 Uhr

1,90m-Hüne Otto Keresztes gilt als Disziplinfanatiker. −Foto: Roland Rappel

Der Deggendorfer SC hat sich vorerst festgelegt, wer den Tabellenletzten der DEL2 bis zu den Playdowns im März in Form bringen soll. Es ist Interimstrainer Otto Keresztes (55), der in seinem ersten Spiel am Sonntag gegen den direkten Konkurrenten Bayreuth einen 2:0-Sieg holte. Einer, der viel mehr bringt als drei Punkte, besonders Selbstvertrauen: für Keresztes, für die Fans, für die Mannschaft.

"Er genießt unser Vertrauen", sagte Artur Frank der Heimatzeitung am Dienstag. Für lau gibt es das aber nicht: "Wenn sich das Team so weiterentwickelt, wie sich das jetzt andeutet, sind wir gern bereit, bis Saisonende mit ihm zu arbeiten", so der DSC-Vorsitzende. Nichtsdestotrotz wird sich der Verein weiterhin umhören: "Alles andere wäre grob fahrlässig", sagt Frank. Abgesagt hat indes der Landshuter Franz Steer (60), dessen Vertrag bei den Eislöwen Dresden noch bis Saisonende gültig ist. Allerdings sei der DSC "grundsätzlich interessant", sagte Steer gegenüber heimatsport.de am Dienstagmorgen.

Der 55 Jahre alte Keresztes, der erst vor gut vier Wochen mit Hilfe einigen Zufalls vom Nachwuchsbereich der Straubing Tigers zum DSC kam, habe die Mannschaft schon in seiner ersten Einheit am Samstagmittag "abgeholt", also in Teilen für sich gewonnen. "Otto spricht die Sprache der Mannschaft, und ist ein absoluter Profi." Um das Risiko, einen Nachwuchstrainer, der erst seit vier Wochen im Verein ist, zum Chef der Zweitliga-Mannschaft zu befördern, wissen die Verantwortlichen. "Freilich hat er jetzt lange im Nachwuchs gearbeitet", sagt Artur Frank. Nach einem langen und intensiven Austausch mit dem Sportlichen Leiter Neville Rautert wurde dennoch mit Überzeugung entschieden, Keresztes das Vertrauen zu schenken. "Wir sehen viele Gemeinsamkeiten. Otto weiß, was die Mannschaft spielen kann und die Spieler verstehen ihn. Erfolgreich waren wir eben immer, wenn wir defensiv sehr gut gestanden sind. Das Spiel gegen Bayreuth war sicher keins zum Zungeschnalzen – aber für sowas gibt’s halt keine Punkte."

Besonders freut den Vorsitzenden, dass trotz all des Rummels nach dem Sicinski-Aus am Samstag und des sportlichen Abwärtstrends 1817 Zuschauer ins Eisstadion an der Trat gekommen sind. "Dass die Fans uns so unterstützen, dass sie so hinter der Mannschaft und hinter der DEL2 stehen, ist super. Gerade, als es zuletzt nicht so lief. Daraus schöpfen wir, und gerade ich, jede Menge Kraft." Davon wird der DSC auch massenhaft brauchen, will Deggendorf weiter DEL2-Eishockey bieten können.

Mehr dazu lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Heimatzeitung, Heimatsport Deggendorf.



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