Zwei Siege binnen 24 Stunden: Fulminantes Wochenende für die Vilshofen Wölfe – und jetzt geht’s zum Derby

11.12.2018 | Stand 11.12.2018, 6:00 Uhr

Da jubeln die Vilshofener Wölfe: Die Kollegen (v.l.) Jaroslav Koma, Milan Blaha sen., Jakob Sattler und Vladimir Gomow feiern den Doppeltorschützen gegen Dingolfing, Andreas Toth (2.v.r.). −Foto: Mike Sigl

Es läuft an der Vils: Der ESC Vilshofen durfte am Wochenende zweimal jubeln, zunächst gewann die Wölge 6:4 in Amberg, dem folgte ein knapper 2:1-Erfolg im Derby gegen Dingolfing.

Am Freitag in Amberg agierte Verteidiger Alexander Schwarz als Angreifer, weil Kapitän Matthias Zillinger verletzt passen musste. Sein Amt nimmt bis zur Gesundung Jaroslav Koma ein. Bei den Hausherren fehlten zwar fünf Leistungsträger, dennoch legten sie einen idealen Start hin. Topscorer Felix Köbele ließ Wölfe-Goalie Vinzenz Hähnel in der 6. Minute beim 1:0 keine Chance. Zwei Minuten später, die Wölfe mittlerweile in Überzahl, erhöhte er nach einem Konter auf 2:0.

Doch davon ließ sich der ESC nicht aus dem Konzept bringen: Nur 37 Sekunden später schlug Schwarz mit dem Anschlusstreffer zu und besorgte nach weiteren vier Minuten, ebenfalls in Überzahl, den 2:2-Ausgleich.

Das Powerplay der Wölfe konnte sich an dem Abend sehen lassen: Milan Blaha sen. brachte den ESC, wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis, in der 18. Minute mit dem 3:2 zum ersten Mal in Front. Noch vor der ersten Pause egalisierte Ambergs Kapitän Dan Heilman.

Im zweiten Abschnitt verzeichneten die Gastgeber mehrere klare Einschussmöglichkeiten. Einzig Aukofer konnte in der 24.Minute Hähnel überwinden. Ansonsten stand der Vilshofener Schlussmann wie eine Wand, obwohl die Luft vor seinem Gehäuse phasenweise brannte. Im letzten Drittel parierte er dazu einen Penalty. Die wohl entscheidende Situation war eine 5 plus Spieldauerstrafe gegen den Amberger Söllner (45.). Die darauffolgende 300 Sekunden dauernde Überzahlsituation nutzte die perfekt agierende Powerplay-Maschine Vilshofen zu drei Toren: Zunächst erzielte Andreas Toth in der 49. Minute das 4:4. Danach brachte Koma die Wölfe mit 5:4 in Führung (51.) und nur 38 Sekunden später erhöhte Blaha sen. zum 6:4. Im Anschluss wurde mit Mann und Maus verteidigt und das Ergebnis gehalten – somit beendete der ESC die Amberger Serie von zehn gewonnene Spielen am Stück.

ERSC Amberg – ESC Vilshofen 4:6 (3:3, 1:0, 0:3) / Tore: 1:0 Köbele (5:19), 2:0 Köbele (8:08/ 4:5 UZ), 2:1 Schwarz (8:45/ Neupert/ 5:4 ÜZ), 2:2 Schwarz (12:43/ Neupert/ 5:4 ÜZ), 2:3 Blaha sen. (17:16/ Gomow, Toth/ 5:4 ÜZ), 3:3 Heilman (19:36), 4:3 Aukofer (23:54), 4:4 Toth (48:04/ Blaha sen./ 5:4 ÜZ), 4:5 Koma (50:50/ Franz, Artmann/ 5:4 ÜZ), 4:6 Blaha sen. (51:28/ Sattler, Koma/ 5:4 ÜZ) – Strafminuten: Amberg 21+30, Vilshofen 10.

Nur 19 Stunden später ging es auf eigenem Eis zum Niederbayern-Derby gegen den EV Dingolfing. Von Beginn an bekamen die Zuschauer einen verbissenen Kampf geboten. Die BMW-Städter gingen in der 6.Minute durch Ex-Wolf Markus Simbeck in Führung. Die Vilshofener nutzten in der 10.Minute eine eigene Überzahl zum Ausgleich durch Toth.

Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, jedoch ohne nennenswerte Tormöglichkeiten. Ab dem zweiten Spielabschnitt nahm das Tempo etwas ab. Es war zwar sichtbar, dass beide Mannschaften das zweite Spiel binnen 24 Stunden bestreiten, aber der Spannung tat dies keinen Abbruch. Dennoch hatte das sehr gut leitende Schiedsrichter-Trio keine Probleme mit der fairen Partie und musste nur wenige Strafzeiten aussprechen. Sowohl der Dingolfinger Jedrus als auch Hähnel sorgten dafür, dass es lange Zeit zu keinen weiteren Toren kam. Erst in der 54.Minute überwand Toth, mit seinem zweiten Treffer des Abends, den Schlussmann der BMW-Städter zum 2:1 – so blieb’s bis zum Schluss. Somit war’s ein perfektes Wochenende für die Wölfe, die auf Platz 6 wieder in Sichtweite der Verzahnungsrunde rangieren.

ESC Vilshofen – EV Dingolfing 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) / Tore: 0:1 Simbeck (5:41), 1:1 Toth (9:05/ Gomow, Koma/ 5:4 ÜZ), 2:1 Toth (53:21/ Blaha sen.) – Strafminuten: Vilshofen 8, Dingolfing 10.

Derby am Sonntag in Waldkirchen

Die Vilshofener müssen das nächste Mal am kommenden Sonntag aufs Eis, ab 17.30 Uhr duellieren sich die Wölfe in Waldkirchen mit den dort heimischen Crocodiles. "Für uns geht es jetzt um alles", sagte Thomas Kremhelmer (39), Trainer des Eishockey-Landesligisten ESV Waldkirchen, nach der siebten Saison-Niederlage am Sonntag in Moosburg (3:4). Der ESV-Coach war zwar hinterher mit der Leistung seiner Mannschaft, die ohne David Vokaty (Grippe) und Stefan Fastenmaier (beruflich bedingt) antreten musste, zufrieden, musste aber eben auch Kritik insbesondere am Offensivspiel üben: "Wir haben uns viele Chancen erspielt, vor dem Tor hat die letzte Konsequenz gefehlt und im Powerplay waren wir nicht effizient genug und dann ist die logische Folge, dass man so ein Spiel knapp verliert", analysiert der 39-Jährige, der den drei Punkten nachtrauert: "Wir hätten uns mit einem Sieg auf Platz 5 schieben können."