"Wieder alles im Griff": Bacashihua, Roach, Doppelsieg – der DSC tastet sich vor

21.11.2018 | Stand 18.09.2023, 22:02 Uhr
Roland Rappel

Voll integriert: Der neue Goalie Jason Bacashihua (links) wusste nicht, was da auf ihn zukommt. Dank kurzer Einführung in die "Raupe" von Jan-Ferdinand Stern (2. von links) war der US-Amerikaner dann aufgeklärt übers Sieges-Ritual des DSC – und hatte seinen Spaß dabei. −Foto: Roland Rappel

"Wieder alles im Griff" hallte es durch das Deggendorfer Eisstadion: Rund 2000 Zuschauer applaudierten der Mannschaft des Deggendorfer SC am Sonntagabend zum 4:2-Sieg über die Kassel Huskies. Es waren die Zähler 15, 16 und 17 in der Tabelle, der Anschluss ist wiederhergestellt. Der elfte Tabellenplatz der DEL2 ist jetzt nur noch zwei Zähler entfernt – aber: Bayreuth liegt nur vier Punkte hinter Deggendorf und kann im Heimspiel am Freitag gegen den DSC (20 Uhr/live auf sprade.tv) aufholen. DSC-Coach John Sicinski sah neben den sechs Punkten viel Positives – und dürfte mit Freude registriert haben, dass sich die viele Arbeit über die Länderspielpause auszuzahlen scheint.

"Es ist schön, dass andere für die verletzen Spieler eingesprungen sind und ihren Job mehr als gut gemacht haben", freut sich Sicinski beispielsweise über die Leistung von Spielern, die ansonsten kaum Eiszeit haben. Dazu gehören Nico Wolfgramm, Jan-Ferdinand Stern oder auch Robin Deuschl. Speziell das Defensivverhalten machte den Trainer froh: "Wir waren nicht so hektisch im eigenen Drittel und nicht so unkoordiniert im Forecheck. Wir haben in der neutralen Zone geduldig und clever gespielt."

Dass mit Jason Bacashihua ein Neuer das Tor hütete, machte sich schnell bemerkbar. "Auf einmal hast du viel weniger Gegentore", freut sich Sicinski. Mit der Leistung des neuen Goalies war Sicinski insgesamt zufrieden: "Er strahlt diese gewisse Ruhe aus. Die Jungs haben gemerkt: Wenn ein Fehler passiert, dann ist Cash da. Er hat einfach seinen Job gemacht und hatte auch ein paar größere Saves, die wir gebraucht haben." Aber auch die Vorderleute hätten am Wochenende generell besser gespielt und vor dem Tor gut aufgeräumt: "Bei den meisten Schüssen hatte Cash freie Sicht", lobt der Deutsch-Kanadier seine Defensiv-Fraktion.

Auffällig: Zweimal haben die Deggendorfer am Wochenende einen frühen Gegentreffer gefangen. Am Sonntag nach knapp drei Minuten, am Freitag bereits nach 73 Sekunden. Doch in beiden Spiele hat man sich davon nicht beeindrucken lassen. "Wir haben uns nicht versteckt und weitergemacht und uns für die harte Arbeit belohnt", so Sicinski.

Vor allem der zuletzt in der Kritik stehende Verteidiger Alex Roach verdiente sich ein Sonderlob des Trainers. Roach hatte am Wochenende zwei solide Auftritte und begeisterte das Publikum mit der ein oder anderen spektakulären Aktion. "Er hat die letzten vier Spiele, die er gespielt hat, schon besser gespielt. Er spielt gut, solange er einfach spielt. Nach beiden Treffern gegen Kassel hat man ihm die Freude richtig angemerkt, da ist ihm sicher ein Stein vom Herzen gefallen."

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg am Sonntag: die wenigen Minuten auf der Strafbank. Aus dem Spiel heraus war es nur eine einzige Strafzeit gegen Dimitri Litesov, die Deggendorf allerdings schadlos überstand. Roach erhielt wenige Sekunden vor Spielende noch zwei Strafzeiten auf einmal, diese hatten allerdings keine Auswirkungen mehr. "Es spiegelt auch ein wenig wider, dass wir die aktivere Mannschaft im Spiel waren und Kassel die Strafen gegen uns nehmen musste." Zudem forderte Sicinski intern, die Fouls mit dem Schläger zu reduzieren: Die Spieler sollen stattdessen mehr mit dem Körper arbeiten – was auf Anhieb gelang.