"Ich werde nicht alles schwarzreden": DSC-Coach Sicinski behält kühlen Kopf nach 2:9

23.10.2018 | Stand 18.09.2023, 22:01 Uhr

"Wir haben bewiesen, dass wir mithalten können", sagt DSC-Trainer John Sicinski. −Foto: Roland Rappel

Vor dem Spiel beim ESV Kaufbeuren hat John Sicinski seine Mannschaft noch eindringlich vor Flügelstürmer Sami Blomqvist (28) gewarnt. Mit mäßigem Erfolg: In den 60 Spielminuten darauf schoss der Finne seine Saisontore 20 bis 26, sieben Treffer an der Zahl. Damit hat der Deggendorfer SC in neun von zwölf DEL2-Spielen fünf oder mehr Gegentore kassiert, jeder siebte Schuss des Gegners aufs DSC-Tor landet im Netz: Die Defensive bleibt die Achillesferse des Vorletzten der Tabelle.

Der Trainer stellt sich nun umso mehr vor seine Mannschaft. "Wir haben in allen Spielen – außer gestern – bewiesen, dass was zu holen ist. Ein 2:9 schaut schlecht aus, aber ich werde deswegen jetzt nicht alles schwarzreden. Es ist ein langer Weg bis zum Klassenerhalt. Wir müssen einfach an uns glauben und die engen Spiele mal auf unsere Seite kippen", hofft Sicinski auf ein Erfolgserlebnis. Solche, wie der DSC sie im Meisterjahr in der Oberliga zu Dutzenden hatte: Immer wieder drehte Deggendorf ein Spiel spät oder glich vor Ablauf der Uhr aus, um dann in der Verlängerung zu gewinnen. Derzeit, nach vier Niederlagen am Stück (insgesamt neun), "habe ich das Gefühl, dass die Jungs anfangen zu zweifeln, sobald wir hinten liegen", so Sicinski.

Die Charakterfrage lehnt der 44-Jährige aber kategorisch ab: Es stimme innerhalb der Mannschaft, betont Sicinski, "wir haben gute Leader in der Kabine." Stattdessen müsse man auf sich selbst aufpassen, so Sicinski: "Bei vielen Niederlagen gibt es viele Unzufriedene, das ist ganz normal. Für uns ist das ja auch nicht einfach, mehr zu verlieren als zu gewinnen. Aber wir müssen schauen, dass wir Gründe suchen – und nicht Ausreden. Wir müssen positiv bleiben."

Mit dem Gastspiel am Freitag bei den Heilbronner Falken ist ein Viertel der Saison rum. Schon jetzt lässt sich feststellen, dass der DSC als Aufsteiger – trotz Platz 13 – besser dasteht als erwartet: "Ich bin positiv überrascht, dass noch nicht mehr solche Ergebnisse wie das 2:9 herausgekommen sind. Wir haben in allen Spielen bis auf das am Sonntag bewiesen, dass wir mithalten können", betont Sicinski. Es fehlt also an der Feinabstimmung. Die Stellschrauben haben Sicinski & Co. längst ausgemacht, da genügte auch ein Blick in die Statistik: Der Effizienzwert beim Über-und Unterzahlspiel des Deggendorfer SC liegt bei 84 Prozent. "Das ist grottenschlecht", sagt Sicinski. Das bringt es auf den Punkt: Der Rest der Liga, immerhin 13 Mannschaften, steht bei 93 oder besser. Es gelte jetzt, den treuen Fans endlich wieder "ehrliche Arbeit" auf dem Eis zu zeigen: "Wir sind nicht weit entfernt zu punkten", so Sicinski.

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