Bezirksliga West
Wochenende mit Finalcharakter: Deggendorf kann Relegation klarmachen, Plattling blüht "erstes Endspiel"

06.05.2022 | Stand 19.09.2023, 3:16 Uhr

Ruft das "erste Endspiel" aus: Ernst Flack, Trainer der Spvgg Plattling. −Foto: Franz Nagl

Wochen der Wahrheit für die beiden West-Bezirksligisten Spvgg Plattling und Spvgg GW Deggendorf: Die Isarstädter reisen am Wochenende zum "ersten Endspiel" um die Abstiegsrelegation nach Altdorf. Deggendorf dagegen will vor dem Spitzenspiel gegen Dingolfing am Mittwoch die Tabellenführung bewahren – und nebenbei die Relegation fixmachen.

Ernst Flack ist kein Mann der Ausreden. Entsprechend wollte er die Tatsache, dass ein Großteil seines Teams am Mittwoch wegen des dichten Verkehrs erst kurz vor Anpfiff nach Kelheim kam, nicht als Grund für das 2:4 gelten lassen. "Du darfst dir nicht so leichte Tore fangen", sagte der Plattlinger Trainer nach der schmerz-, aber verkraftbaren Pleite.

Nach 28 Minuten hatte es 0:3 gestanden, das Spiel war mehr oder weniger durch. Doch die Flack-Elf zeigte, wieso sie zu Recht mit einer guten Ausgangsposition in den Schlussspurt um die beiden Relegationsplätze geht: Zum großen Comeback wie am Wochenende, als die Spvgg binnen vier Minuten ein 0:2 in ein 3:2 drehte, reichte es diesmal aber nicht. "Wir hatten die große Chance aufs 3:4. Wer weiß, wie es dann gelaufen wäre", spekulierte Flack. Ohnehin hatte man mit den drei Punkten gegen Ergolding sein Soll bereits erfüllt, insofern konnte der Coach die Niederlage verschmerzen. Am Sonntag (15 Uhr) zählt es nun – im "ersten Endspiel" gegen den punktgleichen DJK-SV Altdorf, wie Flack es nennt.

Altdorf ist die Mannschaft der Stunde im Tabellenkeller

Zur Winterpause lag die Mannschaft aus dem Landkreis Landshut zusammen mit den Plattlingern auf den beiden direkten Abstiegsplätzen, doch seit dem Jahreswechsel holte der DJK-SV zwölf Punkte, mehr als in der gesamten Saison zuvor. Doch Flacks Mannschaft hat sich ebenso stabilisiert, hat in den vergangenen vier Spielen je mindestens einmal getroffen. "Wir haben gerade über die Außen durch die Brandl-Zwillinge mehr Schwung bekommen." Andreas und Maximilian Brandl (beide 18) haben den Isarstädtern die lange vermisste offensive Durchschlagskraft verliehen.

Die ist trotz der jüngsten Erfolgsserie weiter das Manko der Altdorfer: Erst 20 Tore haben sie in 27 Partien erzielt – schlechtester Wert der Liga. Doch hinten hakte es zuletzt auch bei der Spvgg: In den vergangenen sieben Partien gab es immer mindestens zwei Gegentore. Trotzdem gibt Flack die Marschroute aus: "Wenn wir in die Relegation wollen, müssen wir gewinnen." Gelingt dies nicht, steht die Spvgg kommende Woche (Samstag, 14. Mai) im Heimspiel gegen den Tabellendritten Landau bereits mit dem Rücken zur Wand. Die Partie zum Saisonabschluss gegen den Letzten Niederaichbach könnte dann zum "allerletzten Endspiel" werden.

Personalsituation in Deggendorf weiter angespannt

Ein solches steigt für die Spvgg GW Deggendorf wohl am Mittwoch (18.45 Uhr), wenn Titelkonkurrent Dingolfing ins Donau-Wald-Stadion kommt. Keine der beiden Übermannschaften leistet sich einen Ausrutscher, wenngleich der FCD am Mittwoch dazu nicht einmal die Möglichkeit bekam: Gegner Abensberg trat nicht an. Deggendorf siegte souverän mit 3:1 bei Eintracht Landshut. "Wir haben über weite Strecken eine richtig gute Leistung gezeigt", sagt Trainer Thomas Seidl. "Allerdings sind wir grob fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen, eigentlich hätte das Spiel schon zur Halbzeit entschieden sein müssen."

Vor dem Showdown gegen Dingolfing muss Grün-Weiß noch nach Ergolding (Samstag, 15 Uhr), das spielerisch "zu den besten Teams der Liga" zähle, so Seidl. Mit einem Sieg wäre der Relegationsplatz schon sicher – und der Druck im Spitzenspiel läge am Mittwoch auf Seiten der Dingolfinger. Personell ist die Lage weiterhin dünn, weil Dominik Schmöller, Nick Hof, Niels Kraschinski und Sebastian Kett ausfallen. Allerdings kehren wohl Marius Unholzer und Tim Kraus in den Kader zurück.