"Wir halten einfach zusammen": Karpfham mit Party zurück in die Kreisliga – Mit Video

23.05.2017 | Stand 18.09.2023, 23:59 Uhr

"Wir sind alle Karpfhamer Jungs", sangen die Spieler des TSV nach dem Abstieg in der Hohenauer Kabine. − Foto: Screenshot Facebook/Lakota

Am Ende hat es einfach nicht gereicht: Nach nur einem Jahr in der Fußball-Bezirksliga muss der TSV Karpfham zurück in die Kreisliga, eine 1:3-Niederlage am Samstag in Hohenau besiegelte den Abstieg. "Es ist natürlich sehr schade und bitter. Wir hatten es selbst in der Hand", sagt TSV-Abteilungsleiter Martin Huber und zieht eine erfrischend ehrliche Saisonbilanz: "Wenn man sich unsere Punktausbeute und unser Torverhältnis ansieht, dann man muss einfach sagen, dass die Liga zu stark war für uns. Es war ein sehr interessantes und lehrreiches Jahr, das wir nicht missen möchten. Wir haben viel erlebt und blicken auf schöne Erinnerungen zurück."

Erinnern werden sich auch viele anderen Mannschaften an die stets wacker kämpfenden Jungs aus Karpfham, die gerne gesehene Gäste waren auf den fremden Plätzen. Und das nicht etwa, weil die Rottaler oft auch die Punkte dort gelassen haben. Nein, der TSV beeindruckte die Gegner mit Zusammenhalt und Kameradschaft. "Wir sind fast überall sitzen geblieben und haben oft Komplimente für unseren Teamgeist und unser Auftreten bekommen", berichtet Huber.

Auch am Samstag nach dem Abstieg schoben die Karpfhamer nicht stundenlang Frust. "Sicher, nach dem Spiel war die Enttäuschung schon groß. Aber das hat sich dann auch wieder gelegt. In den Ligen, in denen wir spielen, soll Fußball doch Spaß machen", sagt Huber. Schon in der Kabine feierten die Karpfhamer ihre Saison, hinterher gab es eine ausgelassene Party im Hohenauer Vereinsheim. "Wir sind da ziemlich lang sitzengeblieben. Es war ein sehr schöner Abschluss unseres Bezirksliga-Abenteuers", sagt Huber. "Mit den Hohenauern haben wir gleich eine Art Fanfreundschaft geschlossen. Denen hat es auch gefallen, wie wir uns präsentiert haben."



Sportlich lief es freilich nicht immer rund. 18 Punkte haben die Karpfhamer am Ende geholt, nur drei Spiele konnten gewonnen werden. "Vor der Saison haben viele gesagt, wir werden Letzter und holen keine zehn Punkte. Nun hatten wir bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Klassenerhalt. Das ist schon irgendwie kurios. Leider konnten wir diese Chance nicht nutzen", sagt Huber. Obwohl der Erfolg oft ausblieb, gab es keine Streitereien oder Schuldzuweisungen. "Andere hätten sich vielleicht zerfleischt. Aber wir halten einfach zusammen."

Nun müssen die Karpfhamer zurück in die Kreisliga. Auf Trainer Hans-Jürgen Nebauer folgt Michael Eder. "Es kommt wieder ein frischer Wind rein, wir freuen uns schon auf die neue Spielzeit", sagt Huber und fügt an. "Für einen kleinen Verein wie Karpfham ist die Kreisliga vielleicht die bessere Liga. Sicher, wir wären gerne in der Bezirksliga geblieben. Aber für uns geht jetzt garantiert nicht die Welt unter, nur weil wir abgestiegen sind."

Die Mannschaft bleibt größtenteils zusammen. Florian und Christoph Prosteder (beide 36) werden aufhören, Daniel Kinnigkeit und Georg Weber wechseln zur SG Ruhstorf. Der Rest macht weiter, auch Routinier Wolfgang Stöckl (39) hängt eine Saison dran, Keeper Kurt Kroner und Kapitän Stefan Demuth haben ebenfalls verlängert. "Neuzugänge haben wir bisher noch nicht. Aber die Gespräche laufen", sagt Huber, der positiv in die Zukunft blickt. "Wir werden sicher wieder eine gute Truppe beisammen haben." Und auf eines kann sich der TSV Karpfham ohnehin verlassen. Teamgeist, Zusammenhalt und Spaß an der Sache stimmen – im Amateurfußball ist das mindestens genauso wichtig als Siege und Tore ...

− la