Vier Tore in 14 Minuten! Irre Lewandowski-Show in Belgrad krönt Bayerns Gruppensieg

26.11.2019 | Stand 26.11.2019, 23:13 Uhr

Ausnahmestürmer, Rekordjäger, Lebensversicherung: Bayern-Torjäger Robert Lewandowski schnürte in Belgrad einen Viererpack – und stellte damit ein weiteres Mal seine Bedeutung für den Rekordmeister unter Beweis. −Foto: Sven Hoppe/dpa

Die unwiderstehliche Tormaschine Robert Lewandowski hat Bayern München mit dem schnellsten Viererpack der Champions-League-Geschichte zum wertvollen Gruppensieg geführt. Der polnische Ausnahmestürmer benötigte bei der 6:0 (1:0)-Gala des deutschen Fußball-Rekordmeisters bei Roter Stern Belgrad nur 14:31 Minuten für seine historische Tore-Show.

Bei seinen Treffern (53., Handelfmeter und 61., 64., 68.) weckte Lewandowski Erinnerungen an seinen legendären Bundesliga-Fünferpack in neun Minuten gegen den VfL Wolfsburg. Auch diesmal waren fünf Treffer drin, doch Trainer Hansi Flick nahm "Lewa" vorzeitig vom Platz (77.). Für den 31-Jährigen waren es die Saisontore Nummer sieben bis zehn in der Königsklasse, in der er jetzt insgesamt stolze 63-mal getroffen hat.

Nationalspieler Leon Goretzka (14.) kühlte den vermeintlichen Hexenkessel "Marakana" mit seinem Führungstreffer früh ab. Lewandowski ließ die sonst so heißblütigen Serben endgültig verstummen - und Trainer Flick über den vierten Sieg im vierten Spiel ohne Gegentreffer jubeln. Corentin Tolisso (89.) setzte den Schlusspunkt.

Als Staffel-Erster gehen die Bayern bei der Auslosung der ersten K.o.-Runde am 16. Dezember voraussichtlich anderen Top-Teams wie Titelverteidiger FC Liverpool, Manchester City oder Paris St. Germain aus dem Weg. Und: Mit einem weiteren Dreier im Gruppenfinale am 11. Dezember gegen Tottenham Hotspur könnten sie als erste deutsche Mannschaft den Rekord von sechs Vorrundensiegen knacken. Flick veränderte seine Startelf im Vergleich zum 4:0 in Düsseldorf auf vier Positionen und schonte Joshua Kimmich, Thomas Müller sowie Serge Gnabry. "Wir müssen schauen, dass jeder die nötige Regeneration bekommt. Wir haben einen Top-Kader, ich bin absolut überzeugt, dass wir in der Qualität nicht nachlassen", sagte er - und behielt recht. Die Wechsel hatten keinerlei negativen Einfluss auf das Münchner Spiel.

Zwei Neue stachen heraus: Goretzka sorgte mit Läufen von der Achter-Position in die Tiefe immer wieder für Gefahr, Thiago gab bei seinem ersten Startelf-Einsatz unter Flick einen souveränen Sechser. Überhaupt hielten die Bayern Belgrad mit Flicks Strategie des Vorwärtsverteidigens meist weit vor ihrem Tor. Die Abwehr um Jerome Boateng, der den werdenden Vater David Alaba vertrat, wurde kaum gefordert.

Die der Serben dagegen lief nur hinterher. Lewandowski hätte sie nach einem Zuckerpass von Goretzka erstmals überwinden müssen (7.). Erneut der Pole (12.) und Kingsley Coman (12.) hatten weitere gute Chancen, ehe Goretzka nach kluger Flanke von Philippe Coutinho per Kopf traf.

Die Offensive von Roter Stern um Kapitän Marko Marin fand quasi nicht statt. Nach rund einer halben Stunde hatten die Statistiker 12:0 Torschüsse und 8:1 Ecken für die Gäste gezählt. Das vermeintliche 0:2 durch Lewandowski wurde wegen eines vorangegangenen Handspiels von Corentin Tolisso nach Videobeweis aberkannt (41.).

Nach dem Handspiel des früheren Münchner Löwen Milos Degenek im eigenen Strafraum und Lewandowskis lässig verwandeltem Elfer war die Partie entschieden. Doch "Lewa" hatte noch lange nicht genug...

− sid