"V" steht für: Bloß nicht verlieren – wie der SSV Eggenfelden seine Landesliga-Premiere angeht

23.07.2021 | Stand 25.10.2023, 11:05 Uhr

Akribischer Arbeiter: SSV-Trainer Johannes Viehbeck überlässt nichts dem Zufall, arbeitete in der Vorbereitung unter anderem an taktischen Verbesserungen per Drohnen-Videos. −Foto: Mike Sigl

An das "V" für Victory konnte man sich beim SSV Eggenfelden in der Vorbereitung auf die Landesliga-Premiere gewöhnen − da ließ die Truppe von Trainer Johannes Viehbeck (33) unter anderem mit klaren Siegen gegen die Mitte-Landesligisten Sturm Hauzenberg und TSV Bogen aufhorchen. Doch am Samstag, Punkt 18.45 Uhr, wird sich der ambitionierte Aufsteiger aus dem Rottal von den Testspiel-Erfolgen der vergangenen Wochen nichts kaufen können – außer viel Selbstvertrauen für das Abenteuer 6. Liga. Und das beginnt gleich mit einem Kracher gegen den einst langjährigen Drittligisten TSV Ampfing.

Wie aber geht man nun als Neuling den Sprung in ungewisse fußballerische Gefilde an, zumal nach den langen Corona-Unterbrechungen kaum verlässliche Gegner-Analysen möglich sind? "Ich kenne natürlich die Liga noch aus meiner Zeit bei der Spvgg Landshut", sagt A-Lizenz-Inhaber Viehbeck. "Aber durch Corona haben viele Teams natürlich personell umstruktieriert da ist eine Einschätzung aktuell schwierig." Deshalb ist der aus Gottfrieding stammende Übungsleiter überzeugt: "In erster Linie müssen wir auf uns selbst schauen. Wir gehen die Sache mit dem nötigen Respekt, aber auch dem nötigen Schuss Euphorie an. In jedem Fall können wir die positive Stimmung aus der guten Vorbereitung mitnehmen", so Viehbeck, der nur ein Ziel hat: "Nicht verlieren".

Einsatz von Torjäger Ungur noch in der Schwebe

Personell kann Coach Viehbeck zum Auftakt noch nicht aus dem Vollen schöpfen, auch wenn es durch kluge Belastungssteuerung in der Vorbereitung wenigstens keine schwerwiegenden muskulären Verletzungen im Kader gab. Am schwersten wiegt sicher der drohende Ausfall von Torjäger Daniel Ungur, der nach seinem vor Wochen erlittenen Kapseleinriss im Knie zwar das Training wieder aufgenommen hat, die beiden letzten Einheiten aber jeweils abbrechen musste. Viehbeck: "Bei Daniel müssen wir einfach das letzte Training vorm Spiel abwarten und dann kurzfristig entscheiden." Ebenso auf der Kippe ist noch der Einsatz von Manuel Schmidhuber (Sprunggelenk). Sicher nicht dabei sein werden Timo Schmidhuber (Knieverletzung), der beruflich länger verhinderte Daniel Kerscher sowie die Langzeitverletzten Dardan Gashi, Aaron Hafner und Martin Driesel.

Der Gegner TSV Ampfing, der in den 80er-Jahren Stammkraft in der damals drittklassigen Bayernliga war, ist – gemessen an den Ergebnissen in der Vorbereitung – nur schwer einzuschätzen. Bei der einzigen Test-Niederlage, einem 1:2 gegen Regionalligist TSV Rosenheim, agierten die "Schweppermänner" erstaunlich lange auf Augenhöhe – gefolgt freilich von einem wenig schmeichelhaften 1:1 gegen Bezirksligist Reichertsheim. Die übrigen Partien gegen unterklassige Gegner gestalteten die Jungs von Trainer Heiko Baumgärtner siegreich.

Maximal 400 Zuschauer zur Heimpremiere zugelassen

Wermutstropfen in der Eggenfeldener Aufstiegseuphorie dürfte die Tatsache sein, dass der SSV am Samstagabend gegen Ampfing aufgrund der aktuellen Corona-Vorgaben nur 400 Zuschauer ins Stadion an der Birkenallee lassen darf. Das Hygienekonzept beinhaltet die Kontakterfassung an den Stadionkassen in schriftlicher Form oder via Luca-App.

Nichtsdestotrotz gibt Sportlicher Leiter Joe Stinglhammer eine positive Richtung vor: "Wir freuen uns auf unsere ersten Aufgaben in der Landesliga-Südost und fiebern diesen mit Spannung und großer Vorfreude entgegen. Wir sind gut gerüstet und vorbereitet. Natürlich wollen wir diese Aufgaben auch so positiv wie möglich gestalten."

ⓘ Zum ersten Auswärtsspiel am kommenden Dienstag bei TuS Holzkirchen wird wieder ein kostenloser Fanbus eingesetzt. Abfahrt ist um 15 Uhr am Busparkplatz.